Irene
Nach einer ruhigen Nacht, unterbrochen nur von zwei kurzen Regenschauern, krabbeln wir ziemlich langsam aus dem Bett.
Zum Frühstück gibt es heute eine halbe Papaya und ein bisschen Mango, dazu das restliche Guna-Brot, Käse, die vorletzten Scheiben Salami und Marmelade.
Unser Kühlschrank leert sich zusehends, zum Glück haben wir noch reichlich Thunfisch in Dosen und Eier für den Start in den Tag.
Ziemlich bald können wir Anker lichten und nehmen Kurs auf unser neues Ziel:
Cayo Holandes, genauer gesagt die BBQ-Island, die richtig Morrodub heißt.
Mit teilweise fast neun Knoten sind wir schnell am Ziel, oder besser gesagt – wir sind im Paradies!
Waren unsere bisherigen Inselchen zum Ankern schon idyllisch, übertrifft dieser Platz bei weitem alles.
Wasser in allen Schattierungen von hellgrün über türkis bis dunkelblau, vorne das Riff mit der Brandung soweit das Auge reicht und vor uns eine kitschpostkartengleiche Palmeninsel mit weißen Sand. Man könnte meinen, der Anblick sei nicht neu für uns, aber weit gefehlt. Wir staunen und freuen uns wie die Kinder über so ein schönes Plätzchen.
Sobald der Anker liegt und die Badeleiter montiert ist, hält uns nichts mehr: Wir springen vorne vom Bug und lassen uns von der schnellen Strömung entlang der VAVA-U wieder zum Ausstieg treiben. Martin lässt sicherheitshalber etliche Meter Tau von der Rolle, damit wir uns notfalls festhalten und ranziehen können, falls es uns an der Badeleiter vorbei treiben sollte.
Mit dem Dinghi setzen wir auf die Insel über und sind begeistert.
Kein Müll, liebevoll dekorierte Wegelchen, sogar ein Walfischskelett ist ausgestellt. Bänke zum Picknick stehen bereit, es sind Hängematten für ein Schläfchen zwischen manchen Palmen montiert; mit einem Wort, paradiesisch.
Außer uns sind nur noch die Reisenden eines rund 45 Meter langen portugiesischen Zweimasters auf der Insel, die von Bediensteten betreut werden.
Was für ein Aufzug! Eigene weiße Hängematten stehen den Herrschaften zur Verfügung, natürlich nimmt man den Lunch auf separat mitgebrachten und fein eingedeckten Tischen ein, viele Male muss dazu das Beiboot zwischen Schiff und Insel hin- und herfahren.
Wir haben, da der Inselkiosk zu hat, unser Bier selbst mitgebracht und öffnen schlichtweg eine Chipstüte.
Manche umrunden die Insel zu Fuß, schlafen unter Palmen und schaukeln in den Hängematten – oder gucken stundenlang aufs Wasser. Auch ohne Kellner und Leinentischtuch – wir sind definitiv im Paradies!
Sobald wir wieder auf der VAVA-U sind, geht es an die Vorbereitung fürs Abendessen.
Es wird gegrillt, dazu gibt es Rosmarinkartoffeln, Guacamole, Salat und frisches Brot. Damit wir bis dahin nicht verhungern, veranstaltet Martin wieder ein Kokosnussmassaker und wir knabbern frische Kokosnusschips. Sehr lecker.
Unser Abendessen ist mindestens genauso gut, der Nachtisch, Rum und Likör, ist allerdings nach dieser Runde leer. Hoffentlich gibt es keine Meuterei an Bord ??
Wladi hat nach dem Abendessen neue Energien und angelt, wir haben Mond und er hofft auf dicke Fische. Tatsächlich beißen die Biester aber nur die Köder ab und nicht an. Petri heil sieht anders aus – aber wir haben immerhin noch einen vollen Gefrierschrank!
Gleich wird das Licht gedimmt und wir genießen den Abend, mal schauen, was der morgige Tag an Eindrücken bringt.
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