Dez.

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Wir sind das erste Mal ab Frankfurt über Zürich mit Edelweiß geflogen und waren echt begeistert. Platzangebot, Service und Essen war richtig gut.

Ankunft um 22.30 Uhr auf dem Flughafen auf Sansibar. Wir hatten einen kurzen technischen Stopp am Kilimandjaro Airport, wo einige Passagiere ausgestiegen sind. Leider war es dunkel und wir konnten den Kili nicht sehen.

Ich habe schon im Voraus über Booking ein Taxi zum Hotel bestellt, das ist zum Festpreis und weitaus günstiger als die freien Taxis.

Die Fahrt zum Hotel Tembo House mitten in Stonetown dauerte ca. 20 Minuten. Nach einem freundlichen Empfang im Hotel haben wir unser Zimmer mit einem riesigen Himmelbett mit Moskitonetz, und einem großen Bad bezogen.

Die Koffer haben wir nur sporadisch ausgepackt, weil wir noch das Hotel erkunden wollten.

Tembo heißt auf Swahili Elefant. Die sieht man hier überall im Hotel, egal ob lebensgroß am Strand, vor dem Hoteleingang oder als Mosaik in den Pools.

Die Bar hat einen 24 Stunden Service, so konnten wir noch eine Kleinigkeit essen. Nach einer kurzen Erkundung sind wir müde ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück am Strand wollten wir die Altstadt von Stonetown erkunden. Durch die tolle Lage von unserem Hotel konnten wir tatsächlich alles zu Fuß entdecken. Natürlich wurden wir gleich vor unserem Hotel von vielen Locals angequatscht, die sich als Guide anboten. Aber wir haben uns schon vorher einige Sehenswürdigkeiten auf Google Maps ausgesucht und wir haben auch alles nacheinander angeschaut.

Sehr interessant war das Freddy-Mercury-Museum. Ein kleines unscheinbares Häuschen mitten in Stonetown, in dem Freddy Mercury geboren und aufgewachsen ist, und das jetzt als Museum hergerichtet wurde. Der Eintritt mit 8 US-$ war ok.

Danach gingen wir zuerst unsicher durch die engen Gassen der Altstadt. Wir hatten vorher einige Berichte über Überfälle und Betrüger gelesen, aber wir fühlten uns tatsächlich nie unwohl.

Nachmittags haben wir ganz entspannt bei uns im Hotel an den Pools verbracht. Die beiden Infinity Pools mit schöner großer Liegeterrasse und tollem Ausblick aufs Meer haben wir sehr genossen.

Gegen Abend verwandelte sich der Strand in einen Freiluftzirkus. Viele Jugendliche boten akrobatische Kunststücke mit einfachen Mitteln an. Da wurde zum Beispiel ein Reifen als Sprungbrett benutzt. Ein paar Meter weiter wurde Fußball gespielt und die Frauen saßen irgendwo verhüllt abseits.

Sansibar ist sehr muslimisch geprägt. Bei uns im Hotel gab es zum Beispiel auch keinen Alkohol.

Den Abend ließen wir wieder mit einem sehr preiswerten Abendessen im Hotel ausklingen.

Am nächsten Morgen konnten wir unser Frühstück bei strahlend blauem Himmel am Strand genießen. Danach gingen wir wieder auf Entdeckungstour durch die engen Gassen der Altstadt.

Die Locals warteten schon vor dem Hotel. Wir würden „elendig verloren gehen“, wenn wir ihre Dienste nicht in Anspruch nehmen. Jeder bietet hier alles an und jeder ist der Günstigste. War schon manchmal lästig, aber nie bösartig aufdringlich.

Heute schauten wir uns den ehemaligen Sklavenmarkt an. Schon sehr bedrückend, was da vor ein bisschen mehr als 100 Jahren passiert ist und wie grausam Menschen sein können, wenn sie Macht besitzen. Ein Guide zeigte uns auch die Kammern, in denen die Sklaven gefangen gehalten wurden.

Der Sklavenhandel wurde dann erst 1873 offiziell verboten und die Sklaverei 1897 endlich abgeschafft.

Danach gingen wir in den Darajani Souk, das ist wie ein großes Freiland Kaufhaus. Es gibt dort nichts was es nicht gibt. Was mich sehr gewundert hat, dass dort sehr freizügige Dessous angeboten wurden

Neben dem Souk war der Gewürzmarkt mit Fleisch und Fischhandel. Aber die Gerüche, die dort aus den Hallen drangen, waren so penetrant, dass wir uns das nicht antaten. Draußen der Gewürzmarkt war sehr bunt und lustig.

Auf dem Heimweg kehrten wir im wunderschönen Sansibar Coffeehouse ein. Das ist gleichzeitig eine Kaffeerösterei und aus den gebrauchten Kaffeetüten werden Schlüsselanhänger, Kosmetiktäschchen usw. hergestellt.

Wir kamen noch an der JawsCorner vorbei, einem großen Gemälde mit einem Hai, das auch auf meiner Sehenswürdigkeiten Liste stand.

Nachmittags entspannten wir wieder am Pool, bevor sich dann abends der Strand wieder in die Zirkusmeile verwandelte.

Für das Abendessen haben wir uns ein Restaurant in der Nähe ausgesucht. Auch dort boten Jugendliche Tanz und Akrobatikeinlagen auf der Straße an, mit denen sie sich etwas Geld verdienen.

Danach schlenderten wir noch über den Nightmarket und auf dem Weg zurück war doch tatsächlich eine italienische Eisdiele, die Martins Augen zum Leuchten brachte und die er gleich ausprobierte.

Daheim im Hotel spielten wir noch Backgammon und Kniffel. Die Runden gingen meist unentschieden aus.

Am Mittwoch mussten wir ganz bald aufstehen. Wir haben eine Tour gebucht, wo man mit Delfinen schwimmen konnte. Unser Fahrer stand pünktlich um sieben vor dem Hotel. Wir fuhren eine Stunde Richtung Norden. Dort befinden sich auch die tollen Resorts mit den wunderschönen schneeweißen Stränden. An so einem hat uns der Fahrer auch rausgelassen und wir trafen auf unseren Bootsjungen. Wir stiegen in das kleine Motorboot und los ging es. Martin meinte noch, super…ist ja noch nichts los auf dem Wasser. Vor einer kleinen Privatinsel machten wir einen Schnorchelstop. Der war jetzt ganz ok, aber nicht besonders. Die Boys auf den Booten fütterten die Fische mit Bananenstückchen. Dann konnte man durch die Fischschwärme schnorcheln. Das Wasser war mega in allen Türkis und Blautönen.

Dann fuhren wir ein ganzes Stück raus, wo schon viele andere Boote waren. Das war echt der Wahnsinn. Das war eine regelrechte Jagd auf die Delfine. Wo sie aufgetaucht sind mindestens 40 Boote hinterher. Das war nicht so gedacht. Martin sprang auch mal ins Wasser, als die Delfine direkt neben unserem Boot waren. Er meinte, die sind trotz der Massen an Booten und Menschen total gechillt. Als alle anderen Boote noch den Delfinen hinterherjagten, haben wir abgebrochen. Wir haben sie gesehen, Martin hatte das kurze Glück, mit ihnen zu schwimmen, aber dann war’s auch gut. Also, das ist das Einzige, was wir auf Sansibar nicht empfehlen können. Auf den Hochglanzprospekten wird das als einmaliges Erlebnis beschrieben, das war es definitiv nicht. Wir hielten dann nochmal zu einem Schnorchelstop, unser Boy bereitete uns eine leckere Obstplatte mit verschiedenen Früchten und ich schwamm noch ein bisschen in dem herrlich glasklaren Wasser, bevor wir wieder zu unserem Taxi zurückgebracht wurden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Locals war unser Fahrer sehr schweigsam, aber wir genossen auch so die Fahrt durch buntes Markttreiben in den Dörfern.

Am Nachmittag faulenzten wir wieder am Pool und abends suchten wir uns ein schönes Lokal. Den Abend ließen wir wie üblich am Strand ausklingen.

Heute war es endlich soweit. Martin hatte einen Termin mit der Charterbasis in der Marina, der eigentliche Grund unserer Reise. Es standen ja immer viele Taxis vor dem Hotel und sobald man einen Schritt raus machte, überboten sich die Fahrer. Trotzdem fingen alle mit völlig überhöhten Preisen an um Gäste zu buhlen.

Wir entschieden uns, die 5 km mit einem TukTuk zu fahren. Das witzige war, wenn wir mal mit einem motorisierten Fahrzeug gefahren sind, sind wir immer erst an die Tankstelle gefahren. Die haben immer nur so viel Sprit drin, wie sie gerade brauchen.

Los ging es dann durch das dichte Verkehrschaos auf den verstaubten Straßen. Das muss man einfach mal erlebt haben.

Angekommen in der Marina, wurden wir erst von einer SecurityLady gecheckt, bevor wir die Schranken passieren durften. Es lagen einige Katamarane in der Marina. Wir wurden sehr herzlich von Kuba, das ist der Spitzname vom polnischen Jakob, von Ali, der Deckhand und Victoria empfangen. Der Katamaran, eine Lagoon450-Flybridge, war echt toll, sehr sauber und mit jeder Menge Platz an Deck und oben auf der Flybridge. Die Kabinen waren von Victoria ganz liebevoll hergerichtet. Martin begutachtete auch sämtliche Maschinen und fuhr dann mit Kuba mit dem Dinghi zu den anderen beiden Katamaranen, die etwas außerhalb der Marina vor Anker lagen. Ich blieb bei Victoria auf dem großen Katamaran und sie erklärte mir einiges. Sie hatte auch leckere Früchte vorbereitet. Alles in allem war das Treffen mit der Chartergesellschaft sehr professionell. Das wir einen Guide mitnehmen müssen, war schon vorher klar. Kuba erklärte uns dann noch die Vorteile eines Kochs an Bord, der sich nicht nur um die Mahlzeiten, Snacks und Getränke kümmert, sondern auch um die Einkäufe.

Ich war schon mal auf einem Segeltörn auf den Seychellen mit Koch und das war mega lässig. Alles in allem wird das bestimmt ein unvergessliches Erlebnis und Martin kann daheim ganz entspannt in die Vorbereitungen für den Törn gehen. (was ja mittlerweile schon geschehen ist und es tatsächlich nur noch wenige Plätze gibt)

LINK zum Törn auf Sansibar 2027

Nachmittags gönnte sich Martin eine Massage bei einer Balinesin. Es gibt hier einige BeautySpa‘s mit verschiedenen Anwendungen. Es ist für jeden was dabei.

Am Freitag spazierten wir nach dem Frühstück nochmal durch die wuselige Altstadt von Stonetown. Mittlerweile finde ich diese engen Gassen mit diesen tollen großen Holztüren und den vielen kleinen Geschäften einfach liebenswert. Die Menschen sind sehr nett, auch wenn man überall angesprochen wird. Ich denke, das gehört einfach dazu. Man sieht mit Balken abgestützte Häuser, wo man vielleicht nicht unbedingt darunter durchlaufen möchte, man lernt viele Menschen kennen mit den kuriosesten Namen, wie Captain Morgan, Mister Gems oder Mister Sansibar und man nimmt außergewöhnliche Gerüche wahr. Es gibt tolle versteckte Lokale mit wunderschönen Innenhöfen, für die wir echt zu wenig Zeit hatten, obwohl wir jeden Tag auf Entdeckungstour waren.

Martin wollte unbedingt noch mit einem einheimischen Dhow Segelboot fahren. Unser Hotelmanager machte uns für den Abend noch eine Tour möglich. Um 17.00 Uhr gingen wir zu dem Treffpunkt und stiegen mit noch einem Pärchen die Holzleiter auf das urige Boot. Martin war ganz begeistert und inspirierte das Boot von oben bis unten. Auch als das Segel gesetzt wurde, beobachtete er alles und staunte. Das funktioniert alles mit einfachsten Mitteln. So segelten wir ganz romantisch mit musikalischer Begleitung in den Sonnenuntergang. Wir überlegten, ob wir den Musikern Geld geben sollen, damit sie aufhören … so gruselig war die Musik … hahaha.

Nach zwei Stunden ging es wieder zurück an den Strand. Unseren letzten Abend verbrachten wir im Hotel.

Aber wir hatten noch ein besonderes Erlebnis vor uns. Falls ihr mal auf Sansibar sein solltet, unterstützt bitte das Cheetahs Rock Projekt. Das ist zwar nicht ganz günstig, aber bleibt dafür unvergesslich.

Am Samstag wurden wir von Muhamed, unserem Fahrer abgeholt. Die Fahrt war ein bisschen weiter als die Marina. Wir hatten Glück, dass wir nur zu zehnt waren. Nach einem Begrüßungsdrink, eine Kokosnuss und der Einweisung ging es los zu den Bushbabies. Wir durften in das Gehege und bekamen Nüsse und Bananen zum Füttern. Die Pfleger erzählten uns die Geschichten der kleinen Äffchen, die munter aus unserer Hand fraßen, auf unseren Köpfen oder Schultern rum hüpften. Der Besuch ist super informativ und besteht nicht einfach nur aus stumpfem Foto machen. Die Pfleger achten sehr auf das Wohl der Tiere und besonders das sich jeder korrekt verhält. Dann ging es weiter mit vielen Erklärungen in das Lemuren Gehege. Dort waren auch Pfaue, Schildkröten und noch einige mehr. Hier durften wir wieder die Tiere mit Obst füttern. Bei Martin fühlten sich gleich zwei Lemuren auf seinen Schultern wohl. Es gibt sehr viele Tiere, unter anderem weiße Löwen, Tiger, Luchse und Hyänen usw. Das Highlight war natürlich Latifah, eine Gepardin, die man streicheln konnte. Dann durften wir noch ein Zebra füttern. Die 4 Stunden vergingen wie im Flug.

Das war noch ein toller Abschluss einer erlebnisreichen Woche.

Um kurz vor Mitternacht ging unser Flug zurück nach Deutschland.