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Heute ist offizieller Kroks-Tag. Nach herrlich langen ruhigen Schlafstunden erwacht einer nach dem anderen (auch teils gleich mit einem Sprung ins türkise Wasser) und nach einem Kaffee starten wir sogleich auch los Richtung Inselchen. Wir holen noch kurz unseren Ranger, Rafil, ab und fahren ein paar hundert Meter den Strand entlang zum Krokodil-Sonnenpunkt. Leise pirschen wir uns über die Insel Richtung der Wasserläufe, wo sich tatsächlich eines sonnt. Aber hingegen aller Horrormeldungen, die man ab und zu liest, sind diese hier definitiv mehr als scheu. Kaum gesichtet, schwimmt es auch schon davon. Aber immerhin….. Die Umgebung ist fantastisch und das alles ohne andere Menschen.
Obwohl – gestern lag weiter weg in einer Bucht noch ein anderer Cat. Unsere 2 Kayak-Pros, Jürgen und Wladi, besuchten die Franzosen. Drei ältere Gesellen, die den kühleren Winter in Marseille den Rücken kehren und jeweils sechs Monate seit Jahren schon die Karibik unsicher machen. Sie wurden auf eine Cola eingeladen, Alkohol gab es anscheinend kaum. Man sieht, man kann auch ohne segeln, wer hätte das gedacht ??.
Nach unserer Kroks-Tour ging es für fast alle von uns (Andreas bekommt heut nochmal Schnorchelverbot, um gesund zu werden, und Matze sehnte sich nach 1 Stunde schon wieder in sein geliebtes Ecksofa) zum Schnorcheln ans Außenriff. Rafil kam auch mit und zeigte uns einen guten Platz zum Schnorcheln und ankern für´s Dinghy. Vorher bekamen wir aber nochmal die Regeln erklärt, nichts zu berühren, nichts einzusammeln und bei ihm zu bleiben. Sollte eigentlich normal sein, aber jeder weiß selbst, wie es oft abläuft. Es wird auf Riffen gestanden, Sachen werden hochgeschnorchelt usw. Aber wir doch nicht! Wir wollen nirgends einen Fußabdruck hinterlassen, außer vielleicht mal im Sand von unseren Füßen. Der Hurrikan vom Herbst richtete auch hier viel Schaden an. Aber man sah trotzdem eine schöne Unterwasserwelt und schnorcheln an sich in solch einem Wasser ist eh immer ein Erlebnis. Wir wurden übrigens auch noch davor aufgeklärt keine Fotos von Rafil zu machen, sonst bekommt er Schwierigkeiten. Er bekam nämlich bereits einen Anruf von der Hauptinsel, dass wir eigentlich nicht hier sein sollten und keinesfalls alleine mit dem Boot umherfahren sollen….. Hier gibt es keinen Hafenmeister, der unsere Papiere checken kann und Stempel irgendwo reinmachen kann und schon befinden wir uns in einer Grauzone?! Sagte man uns schon beim letzten Stopp, wir machten es trotzdem wie man sieht und sind froh darüber, weil es hier einfach traumhaft schön ist und ruhig. Aber man merkt schon: Cuba is watching us!
Wieder zurück aufm Cat gibt es erstmal Kraftfutter. Der Eintopf mit Würstchen, alias Soljanka, wird selbstverständlich auch verputzt und man wurde mir mehrmals und ohne Druck (…) mehrmals nahegelegt, dass ich „freiwillig“ den Eintopf zurücknehmen muss und nur noch Soljanka schreiben darf. Ist somit erledigt Jungs ??. Schmeckte trotzdem wie leckerer Eintopf – ätsch. Und wer Blog schreibt, weil sich alle im absoluten Urlaubsmodus befinden, sitzt halt mal am längeren Hebel. Ich darf übrigens auch nicht schreiben, dass alle kochen, aufräumen, Wäsche aufhängen und Geschirrspüler einräumen. Hehe, ok, mach ich auch nicht. Nochmals ätsch. Und da wir gerade fast völlig ohne Telefonnetz und somit auch Internet sind, sind mir alle ausgeliefert, denn dieser Blog wird über Kurzwelle zu einem Kumpel vom Skipper geschickt (Michi), der das alles dann von Deutschland aus in die Website reinkopiert. Danke nochmals dafür. Für Fotos brauchen wir leider mal richtig Saft, aber ob das noch auf Cuba funktioniert ist fraglich. Deshalb vorerst nur Worte.
Nachtrag:
Abends trudelt dann ganz begeistert das Expeditionsteam ein. Kaki, Wladi und Jürgen sind mit Kayaks und SUP in die tiefen der Insel eingetaucht und genossen die verzweigten Wasserwege im Mangrovengebiet (ohne scheue Krokodile). Einfach ein perfekter Sonnentag mit Insel und Palmen auf der einen Seite und dem endlos blauen Meer auf der anderen.
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