Thomas
Der Tag begann sehr gemütlich, denn wir wollten an diesem Ort eine weitere Nacht verbringen.
Nach einem kurzen Schwimmausflug zur nahe gelegenen Schwimmplattform und
einem reichlichen Frühstück ging es mit dem Beiboot zum Stützpunkt der Nationalparkverwaltung
um die Liegegebühr für unsere Mooringboje zu bezahlen (pro Nacht 40 U$) und ein paar
Ansichtskarten zu kaufen. Da die Auswahl nicht sehr groß war und es eh keine Briefmarken gab,
ließen wir das allerdings sein.
Am Strand konnte man das Skelett eines gestrandeten Wales besichtigen,
den wir spontan Waltraut tauften. Nach den obligatorischen Schnappschüssen wollten wir über die Insel bis zu dem Strand laufen, vor dem die VAVA-U lag.
Geschätzte 2 Kilometer alles flach,
also kein Problem. Von dort wollte uns Martin dann mit dem Beiboot wieder abholen.
Nach einem netten Gespräch mit Monika, einer Rumänin aus Timisoara, die auf einem Törn in diesemResort hängen geblieben ist und dort ein wenig arbeitet stand fest, dass nur Zwei aus unserer Gruppe
für die Wanderung in Frage kamen, da dringende Voraussetzung für die Bewältigung der Strecke
festes Schuhwerk war.
Los ging es ausgestattet mit ein paar Wasserflaschen und dem Handfunkgerät über eine Art
Gehwegplatten also völlig easy. Doch nach wenigen Metern war damit Schluss und der Weg mündete
in eine Lagune mit knöcheltiefen Wasser. Ok wird nicht weit sein, also Schuhe aus und hinein ins
Wasser. Keine gute Idee, denn erstens wurden die Steine am Boden immer spitzer und zweitens lag
ab und zu auch noch ein kleiner Stachelrochen dazwischen. Es half also nichts, die Wanderschuhe
mussten als Badelatschen herhalten. Zu allem Übel fiel bei einem Ausrutscher noch die Fototasche
kurz ins Wasser. Schnell noch die Batterien herausgenommen um den Totalverlust vielleicht noch zu verhindern, aber mit Fotografieren war es das erst einmal. Wir hatten ja noch ein Smartphone.
Anfänglich war der Weg kaum erkennbar, später merkten wir, dass sich in Abständen gelbe
Markierungen am Boden befanden. Nach der „Wasserwanderung“ ging es trockenen Fußes über
verwitterte Kalksteinfelsen weiter, die vermutlich in Urzeiten von Korallen gebaut wurden.
Die Trockenperiode dauerte nicht lange, dann sichteten wir die uns avisierte Brücke. Solides Holzteil allerdings musste man bis zur Brücke zehn Meter durch kniehohes Wasser waten und nach der
Brücke waren es noch mindestens 70 Meter mit Wellen und einer erkennbaren Strömung bis zur
anderen Seite. Augen auf und durch. Glücklicherweise kamen wir ohne Badestopp am anderen Ufer
an und es ging bergauf über den Hutia Hill Trail und bergab über den Butterfly Trail zum Butterfly
Beach. Dort wollten wir dann einfach am Strand weiterlaufen. Mit Schrecken stellten wir jedoch fest, dass es dort keinen Weg am Strand gab, nur schroffe Felsen.
Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder aufgeben und uns per Funk mit dem Beiboot abholen lassen oder zurück gehen und über
den Shady Tree Trail auf die Atlantikseite der Insel. Das haben wir dann auch getan.
Dort angekommen sind wir eine ganze Weile herumgeirrt um den weiteren Weg zu finden.
Erschreckend war der viele Müll, den der Atlantik am Ufer angeschwemmt hatte. Ein kleiner See
versperrte uns den Weg auf die andere Seite. Mitten in diesem See lagen Bretter, sollte das vielleicht unser Weg sein? Ein Versuch war es wert und unsere Schuhe waren eh nass. Am anderen Ufer
fanden wir das ersehnte Schild Tabebuia Trail auf dem wir den gleichnamigen Beach erreichten. Von dort aus ging es ein kleines Stück über den Sahara Desert Trail zum Emerald Beach. Hinter den Hügel konnten wir auch schon den Mast der VAVA-U erkennen. Über den Emerald Trail ging es zur Termit Beach. Vor uns lag nur noch der Rendevous Trail, der uns zu unserem Endpunkt führen sollte. Es ging noch einmal steil bergauf. Oben hatten wir einen herrlichen Blick auf die ankernde VAVA-U
und baten Martin über Funk uns abzuholen. Kurz bevor wir den Strand erreichten, kam er uns schon mit den bestellen zwei kalten Colas entgegen. Geschafft, kurz noch die Schuhe gewaschen und dann ging
es auch schon ins Wasser, um uns etwas herunter zu kühlen.
Allzuviel Zeit zum Erholen blieb nicht, denn es stand noch ein Schnorchelgang am Emerald Rock auf
dem Plan. Zuerst schwammen wir über das kleine Riff davor und beobachteten das bunte Treiben derzahlreichen Fische. Danach ging es zum Emerald Rock um den wir herum schnorchelten.
Martin fotografierte mit seiner GoProCam einen Fischschwarm, der sich wie ein Schlauch um die
Insel gelegt hatte. Mit etwas Abstand folgte uns ein stattlicher Barrakuda in dessen Beuteschema wir jedoch erfreulicherweise nicht passten.
Zum Abendbrot gab es dann Hühnchen mit Gemüse und Salzkartoffeln. Wie immer sehr lecker. Anschließend sahen wir uns über den Beamer die bis dahin geschossenen Fotos an.
Nach einer Runde Kniffel mit einem Sieg von Svenja ging es müde am Ende eines anstrengenden
Tages in die Kojen.
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