By Michael
„Verdammt! Das klemmt da ganz oben! Hilft nix – probieren wir es mit Gewalt!“
Und da hing er auch schon in der Luft, der oberste Schlitten vom Grosssegel…
700sm von St. Martin entfernt und 400sm südöstlich von den Bermuda Inseln. Der Wind wurde schon den ganzen Tag über stärker. Am frühen Nachmittag waren es dann konstant über 22kn und Martin gab den Befehl zum Reffen. Aber die Kunststoffführungen vom obersten Schlitten hatten sich aufgelöst und so rutschte er mit einigem Materialabtrag aus der Führung. Die Schlitten waren hinüber und auch der obere Teil der Führung, wie sich nach einer Begutachtung aus der „Nähe“ herausstellte.
„Nähe“ – bin bis auf 1,5m an die Stelle am oberen Mastende herangekommen, dann wurde es mir wegen der zunehmenden Geschwindigkeit der Rollbewegungen in der Höhe zu heftig. Konnte mich zwar halten und war gesichert, aber handlungsunfähig.
Haben dann doch noch eine Lösung gefunden, die wir auch bis kurz nach Sonnenuntergang umsetzen konnten. Haben den untersten Schlitten nach oben gesetzt – jetzt können wir nur noch im 1. Reff fahren. Bei der Montage hab ich noch einen Schraubenzieher fallen lassen, der die Gelegenheit nutzte, und abtauchte.
Im Schein der Stirnlampen noch die letzten Handgriffe, und wir Segeln wieder! Während der Reparatur sind wir 20sm abgedriftet, natürlich nicht heimwärts.
Nach dem verdienten deftigen Abendessen, fiel noch unser erster Teller dem Seegang zum Opfer.
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