Sep

3

Nach dem Frühstück setzen Martin, Oleg und ich mit dem Dinghi über, um uns die kleine Kirche näher zu betrachten.

107-Kirche-und-BluKat

107-Kirche-und-BluKat

Selbst in dieser Abgeschiedenheit sind die Kirchen reich geschmückt. Eine ewige Lampe brennt im Inneren.

108-Kirche

108-Kirche

An einem Schiffswrack entdecken wir Hunderte kleiner Fische, ein Fisch-Kindergarten? 😉

Nach schwimmen und schnorcheln machen wir uns um 12:30 Uhr auf in Richtung Anafi, 37 Seemeilen liegen heute vor uns.

Der Nord-Nord-Westwind hat schon des Nachts eifrig zugelegt und verspricht uns wieder lange Segelfreuden.

Wir lichten den Anker, der verkehrt hoch kommt und noch gedreht werden muss, bevor er richtig einrasten kann.

109-Anker-lichten

109-Anker-lichten

Nach 3 sm  setzen wir erneut die Segel, um die nächsten 34 sm sanft schaukelnd das Meer zu durchpflügen.

Hier heißt es auch für mich kräftig mit anzupacken.

110-Mochatt-Segel-setzen

110-Mochatt-Segel-setzen

Weil der Wind so kräftig bläst, ist das Großsegel im 1. Reff und nur die kleine Fock gesetzt.

111-Groß im 1-Reff

111-Groß im 1-Reff

Kurzfristig Wache haltend beobachte ich die Anzeigen, während die anderen sich ausruhen oder auf dem Vordeck sonnen.

112-Mochatt-Wache-am-Ruder

112-Mochatt-Wache-am-Ruder

Das Leben an Bord ist schön. 🙂

113-Czarek-sonnt-sich

113-Czarek-sonnt-sich

Nach einigen Stunden nähern wir uns dem mächtigen Kap Spathi von Anafi.

114-Kap Spathi

114-Kap Spathi

Nahezu lautlos und ganz sanft gleitet blu:kat in fast greifbarer Nähe daran vorbei.

Wir entdecken Höhlen und sind verzaubert von dem Licht- und Schattenspiel, des zerklüfteten Riesens.

Jürgen schaut beeindruckt in die Kamera.

115-Juergen

115-Juergen

Atemberaubend und majestätisch erhebt sich das ca. 400 m hohe Bergmassiv fast senkrecht aus dem Meer.

Auf der höchsten Spitze thront eine winzig wirkende Kirche (s. Pfeil links).

116-Anafi-Kirche

116-Anafi-Kirche

Niemand vermag sich dem Zauber des Augenblicks zu entziehen. Die Fotos können wohl nicht wiedergeben, wie klein wir uns fühlen. Zutiefst beeindruckt, breitet sich ehrfurchtsvolles Schweigen aus. Gedanken an Zeus und Hera kommen auf.
Solch ein imposanter Anblick lässt uns die Entstehung der griechischen Mythen und Göttersagen leichter verstehen.

117-Windboe

117-Windboe

Wir sind noch im Anblick der Kirche vertieft, die von hieraus fast ins Meer zu kippen scheint, als Martins Kommando zum Bergen der Segel ertönt.

Plötzlich erfasst uns ein sehr heftiger Wind, als wir aus dem Windschatten des riesigen Berges kommen und weht genau von vorn.

Mit einem Mal geht es wieder sehr flott voran. Auf Backboard erscheint eine ganz anders aussehende Bergformation.

118-Bergformation

118-Bergformation

Ankunft in der malerischen Bucht von Anafi.

119-Ankunft Skala-Anafi-Hafen

119-Ankunft Skala-Anafi-Hafen

Ein farbenprächtiger Sonnenuntergang begleitet uns in den Abend.

120-Sonnenuntergang-Anafi

120-Sonnenuntergang-Anafi

Wir essen Letcho und genießen den Abend wie üblich bei einem Glas Wein.

121-essen

121-essen

Morgen wollen wir Anafi erkunden.

POS am Abend: 36°20.575’N, 025°46.418’E, Ankern auf 5 m WT Skala Anafi
Etappe:  37 sm – 34 sm unter Segel, 3 sm unter Motor

Sep

2

Tag 9 – 02.09.2010

Heute geht’s nach Astipalaia. Die 30 Seemeilen wollen wir in 6-7 Stunden bewältigen.

098-nach-Astypalaia-30Seemeilen

098-nach-Astypalaia-30Seemeilen

Um 11:15 Uhr stören drei Starfighter im Tiefflug kurzzeitig die beschauliche Stille.

Jeden Abend bereitet sich Martin auf die nächste Etappe vor und schaut, wo es die beste Ankermöglichkeit für uns gibt.

Dazu nimmt er u. a. das Hafenhandbuch „Greek Waters Pilot“ zur Hilfe.

099-Hafenhandbuch

099-Hafenhandbuch

Noch ein wenig schwimmen, schnorcheln und Wasserski fahren.

Wie immer zieht uns Martin perfekt aus dem Wasser, hier Oleg.

100-Oleg-Wasserski

100-Oleg-Wasserski

Auch Czarek gibt nicht auf und versucht es erneut unter Martins ruhiger Anleitung.

101-Czarek-Wasserski

101-Czarek-Wasserski

Und auch Czarek kommt heute zum ersten Mal auf den Skiern zum Stehen. Wir freuen uns alle mit ihm.

102-Czarek-Wasserski-2

102-Czarek-Wasserski-2

Nun zeigt uns Martin sein Können auf dem Mono-Ski. Gewohnt elegant, zieht er in perfekter Haltung seine Runden,

103-Martin-Mono-Ski

103-Martin-Mono-Ski

während Oleg versucht ebenso entspannt das Motorboot zu  steuern.

103-Oleg-Motorboot

103-Oleg-Motorboot

Um 12:00 Uhr legen wir ab. Die aufpeitschende See benetzt das Vorschiff.

Martin steht ruhig am Steuer und wir sitzen alle entspannt im Cockpit.

104-Martin-Ruder

104-Martin-Ruder

Der Rest der köstlichen kalten Suppe von gestern  –  uns geht’s einfach nur gut!

105-Suppe-Juergen

105-Suppe-Juergen


POS am Abend: 36°34.975’N, 026°25.351’E, Fest mit Buganker und HL in Ormos Agrilithi auf Astipalaia
Etappe:  29 sm – 25 sm unter Segel, 4 sm unter Motor

Sep

1

Tag 8 – 01.09.2010

Patmos-n. Levitha_25 Seemeilen / voraussichtlich 5 Std.

087-route 01092010

087-route 01092010

Wir gegen 14:30 Uhr und verabschieden wir uns von Patmos.

Anker, Fender, Seile, alles will eingeholt und ordentlich verstaut werden.

Noch sehr lange leuchtet weiß die hochgelegene Altstadt von Patmos zwischen den Bergspitzen.

088-Patmos-entfernt

088-Patmos-entfernt

Der Nordwind hat aufgefrischt. Martin weiß natürlich, was uns erwartet.

Kaum sind das Großsegel im 1.Reff und die Fock gesetzt, erfolgt ein knappes Kommando an mich:

„Monika, gehe durchs Schiff und kontrolliere, ob nirgendwo etwas umfallen kann!“

Ups, alle sehen Martin fragend an. Ruhig Martins Erklärung: „Ja, heute kann es ein wenig schauklig werden.“

Überall nach Fetshaltemöglichkeiten Ausschau haltend, stolpere ich durch das Schiff, während die anderen die Segel setzen.

089-Zweimaster

089-Zweimaster

Abseits von Patmos zeigt uns >Poseidon< seine Anwesenheit. 3 m hohe Wellen erscheinen uns plötzlich fast Haushoch.

Gespannte Stimmung breitet sich aus, immer schneller durchpflügt das Schiff die aufgewühlte See und beginnt mit seinem tiefen Wellenritt.

Auch wenn einige von uns schon häufig gesegelt sind, niemand von uns (außer Martin natürlich) hat solch eine Situation je erlebt.

Allgemeines Schweigen breitet sich aus. Eine Mischung aus Aufgeregtheit und fragenden Gefühlen… wird einem übel werden?

Aber nach spätestens 20 Min. haben sich alle körperlich auf das Geschaukel eingestellt und schallendes Gelächter ertönt aus der Kombüse.

Oleg und Czarek bereiten uns eine kalte Joghurt-Gurken-rote Beete-Suppe zu und schwanken lachend von einem Ende zum anderen, klappernd mit Töpfen und Schüsseln.

Nach dem kleinen Zwischenmahl wirkt das Auf und Ab des Schiffes schon längst entspannend und einschläfernd auf uns.

Wir dösen alle vor uns hin. Auf dem Vorschiff-Trapez geht’s heute nicht, zu hoch spritzt die Gischt.

Die traumhaft ruhige Bucht von Levitha liegt vor uns.

090_Bucht-Lavitha

090_Bucht-Lavitha

Die Fock wird eingeholt.

091-Fock-aufrollen

091-Fock-aufrollen

Wir bereiten uns auf das Festmachen an der Mooringboje vor.

092-festmachen-vorbereiten

092-festmachen-vorbereiten

Das Festmachen an der Mooringboje erweist sich als neue Herausforderung für uns.

Doch mit Martins klaren Anweisungen und vereinten Kräften meistern wir auch diese Aufgabe und sind ein wenig stolz auf uns.

093-Festmachen-an-Boje

093-Festmachen-an-Boje

Martin belohnt unsere Anstrengungen mit seinen wohlschmeckenden Caipi‘s.

094-Martins-Kapirinjas

094-Martins-Kapirinjas

Erste rötliche Schimmer begleiten die untergehende Sonne.

Wir setzen über und nehmen den durch Taschenlampen beleuchteten Pfad zur höher gelegenen Taverne, die wir nach 15 Min. erreichen.

Entspannende Schlichtheit umfängt uns in der wohl schon lange ansässigen und gemütlichen Taverne im Freien.

Wir entdecken liebevoll arrangierte Kleinigkeiten wie Zierkürbisse, einen riesigen Tontopf und eine aus Muscheln hergestellte Tafel vor einer Mauer aus gestapelten Feldsteinen.

095-Taverne

095-Taverne

096-Taverne2

096-Taverne2

Nach den uns bereits bekannten Vorspeisen, probieren wir heute auch neue Gerichte aus.

Mangoldähnlicher gedünsteter Salat, im Ofen geschmorte Ziege, Kichererbsenbrei und gedünstete Nieren mit Paprika und Tomaten.

097-geschmorte-Ziege

097-geschmorte-Ziege

Den Abend beschließen wir bei einem Glas Wein unter einem unbeschreiblichen Sternenzelt, die fallenden Sternschnuppen zählend.

Spät gehen wir zu Bett, morgen bringen uns 30 Seemeilen nach Astipalaia.

POS am Abend: 37°00.131’N, 026°28.100’E, Fest an Mooring in Ormos LEVITHA
Etappe:  24 sm – 21 sm unter Segel, 3 sm unter Motor