In der Nacht hat es heftig geregnet und es ist schon ziemlich frisch in der Früh. Eigentlich wollten wir heute nach Saarbrücken weiterfahren, aber Martin hatte noch einiges zu tun. Er brachte ein Brett bei unserem Niedergang an, dass dann quasi als zusätzliche Abstellfläche beim Essen genutzt werden kann und wenn man es n icht braucht wird es abgeklappt.
Dann spazierten wir zum Kaufland und machten ein paar Besorgungen. Martin schaute sich noch den Anliegeplatz auf der gegenüberliegenden Seite an. Falls im nächsten Jahr an unserem jetzigen Platz kein Platz ist, haben wir zumindest schon eine Ausweichmöglichkeit. Zurück an Bord lackierte Martin noch das Brett, bevor für ihn Feierabend war. Für mich steht für den Abend ein Wäscheberg zum Bügeln bereit, der wird dann nebenbei beim Fernseh schauen erledigt.
Leider waren Corinna und Thoren nur zu einem Kurzurlaub auf der Vlinder. Sie mussten mittags zum Bahnhof. Vorher gab es noch ein ausgiebiges Frühstück und einen kleinen Spaziergang. Gegen 13.00 Uhr begleiteten wir die beiden zum Bahnhof. Die Bahn hatte natürlich Verspätung, aber dann hieß es Abschied nehmen. Nächstes Jahr müssen sie unbedingt einen längeren Aufenthalt planen. Wir chillten noch den restlichen Sonntag und den Abend ließen wir mit dem Tatort ausklingen.
Da wir eine längere Strecke und zwei Schleusen vor uns hatten, machten wir um 9.00 Uhr los. Frühstück gab es während der Fahrt. Corinna und Thoren wechselten sich abwechselnd am Steuer ab und machten sich auch draußen beim Schleusen gut. Zwischendurch genossen sie die Sonne an Deck.
Wir fuhren immer noch durch das grüne Saartal. Wir sahen ein paar Kanufahrer, einen riesigen Schrottplatz mit Verladestation, moderne Brücken und das Polygon in weiter Ferne auf einem Berg. Das Polygon im Kreis Saarlouis ist eine stählerne Skulptur und ein Denkmal zur Erinnerung an den im Juni 2012 endgültig beendeten Steinkohlebergbau.
Kaffee und Kuchen gab es auch zwischendurch weil wir unbedingt noch in das Weltkulturerbe Völklinger Hütte wollten. Wir kamen kurz vor 16.00 Uhr in Völklingen an, machten das Boot fest und gingen gleich los. Man sah den Stahlkoloss schon von weitem. Er ist eigentlich von allen Seiten präsent. In dem ersten Raum wurde die Ausstellung „Bewegung. Macht. Geschichte“ per Audioguide erzählt und Videos von einigen ehemalige Mitarbeiter erinnerten an die damalige Zeit, als das Stahlwerk noch in Betrieb war. Dann gingen wir raus auf das Gelände. Die Völklinger Hütte ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das erste Industriedenkmal dieser Epoche, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Sie präsentiert sich den Besuchern als hochspannender und faszinierender Ort, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf vielfältigste Weise begegnen. Das Eisenwerk wurde 1873 gegründet und 1986 stillgelegt. Wir besichtigten die Sinterhalle, die Erzhalle und die Möllerhalle. Auf die Hochofengruppe durften wir nur mit Helm. Und es ging bis zu 45 Meter hoch. Es macht fast sprachlos, wenn man das ganze Areal von oben sieht. Ich kann hier gar nicht alle unsere Eindrücke beschreiben, wenn ihr in der Gegend seid, unbedingt einen Abstecher dorthin planen. Zum Abschluss besichtigten wir noch die Kokerei, und das Paradies. Das Paradies“ bietet einen einzigartigen Dialog von Industriekultur, Natur und Kunst. Wo einst Feuer und Staub regierten, wachsen nun außergewöhnliche Pflanzen und überall haben sich Künstler verewigt. Die Natur holt sich hier schon einen Teil der Anlage zurück.
Ziemlich beeindruckt gingen wir danach noch zum Essen. Die Stadt selber ist ein wenig trostlos . Daheim gab es noch einen Nachtisch, gebackene Banane mit Honig und Vanilleeis und natürlich noch ein letztes Wizard mit Corinna und Thoren. Nach diesem ereignisreichen Tag fielen wir anschließend müde in die Kojen.
Mit Sonnenschein und einem üppigen Frühstück fuhren wir mit den Rädern zu dem Wolfspark in Merzig. Im Wolfspark finden sich sieben Gehege sowie ein Aufzuchts- und Reservegehege. In den Gehegen leben Wolfsrudelrudel mit einer Größe zwischen zwei und sechs Wölfen. Insgesamt leben im Wolfspark durchschnittlich 20 bis 30 Wölfe. Im Jahr 2023 sind es zwanzig Wölfe in sieben Rudeln. Es gibt verschiedene Rassen wie Timberwölfe, Polarwölfe, mongolische und schwedische Wölfe. Im Aufzuchtsgehege haben wir ein ganzes Rudel Jungwölfe beobachten können. Sie spielten, rauften oder schliefen. War echt interessant.
Danach fuhren Corinna, Thoren und Martin mit den Rädern weiter zur Saarschleife um zum Aussichtspunkt zum Wandern. Ich fuhr aufs Boot zurück, weil ich dort Besuch erwartete.
Die Wanderung von Corinna, Thoren und Martin war sehr schön und mit tollen Eindrücken behaftet. Sie hatten die Räder unten bei der kleinen Fähre abgestellt und marschierten zunächst den kleinen steilen in Serpentienen geschlängenten Wanderpfad immer steil nach oben bis zum Aussichtspunkt unterhalb des neunen Baumwipfelpfades.
Oben angekommen gabs einen netten Epfang durch den örtlichen Wanderverein, der mit Musik, kleinen Snacks und trinkbaren jenden zweiten Freitag eine kleine Wilkommensveranstaltung für die Wanderer organisiert.
Der Weg wieder nach unten führte über sieben Brücken zurück zur Fährstation. Beide Wege, hinauf und wieder hinunter schafften sie danz gemütlich in jeweils einer Stunde.
Wieder unten angekommen fuhr grad nooch die letzte Fähre um 17:40 um das andere Ufer trockenen Fußes zu erreichen, von wo aus es dann wieder mit den Rädern entlang der Saar bis zur VLINDER in Mettlach ging.
Derweil fuhr am Nachmittag bei der VLINDER ein Raddampfer vorbei , der ne ganz schöne Welle gemacht hat. Den hatten die Drei bei der Wnderung auch schon von oben in der Saarschleife gesehen. Aber diesmal hielten alle Leinen.
Bis zum Sonnenuntergang genossen wir noch die warmen Sonnenstrahlen in den Liegestühlen auf Deck. Wie immer gabs dann zum Tagesabschluss nach der leckeren Brotzeit eine Runde Wizzard.
Gleich in der Früh führen wir noch kurzes Stück nach Merzig. Also hieß es schon um 9.30 Uhr Leinen los. Wir tuckerten schön langsam auf der Saar. Die „Steilvol“ überholte uns und Jim fragte, ob alles ok sei, weil Martin so langsam fuhr. Aber die VLINDERR fährt immer ziemlich gemütlich. Die hatten dann auch schon festgemacht, als wir Merzig erreichten. Die Poller waren etwas ungünstig verteilt, aber es hat alles gut geklappt. Nach dem Anlegen haben sich Marlene und Benno nach einer guten Woche verabschiedet, damit sie ihren Zug noch erreichen konnten. Die beiden haben sich noch mit einem lieben Eintrag ins Gästebuch verewigt.
Nachmittags erwarteten wir Corinna und Thoren. Leider kam ein umgefallener Baum der Bahnstrecke dazwischen und sie kamen nicht weiter. Ausgerechnet in dieser Woche war Martins Auto in der Werkstatt. Aber er konnte kurzfristig einen Leihwagen mieten und holte sie in Neustadt an der Weinstrasse ab. Erst gegen Abend und müde kamen sie dann auf der Vlinder an. Es gab noch eine wärmende Kürbissuppe und als Nachtisch dann den Käsekuchen. Trotz Müdigkeit hat sich Thoren noch in das Wizardspiel einweihen lassen. Corinna und Martin hatten beide mit Gleichstand gewonnen.
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