Heute hatten wir einen langen Schlag von ca. 30 Seemeilen vor uns. Wir wollten um sieben Uhr morgens los. Trotz des vielen Rumpunsch gestern Abend und der unruhigen Nacht schlüpften alle zeitig aus den Kojen um noch ins Wasser zu hüpfen oder noch eine Kleinigkeit zu essen. Nach dem Frühstück kauten die meisten ihre Kaugummis gegen Seekrankheit, was heute echt notwendig war. Es hat es ganz geschaukelt. Es war wenig Wind und es hat sich echt gezogen . Nach fast acht Stunden erreichten wir die Südspitze von Huahine. In der Bucht lag das gecharterte Boot von Jenne, dem Martin und ich mit dem SUP gleich einen Besuch abgestattet haben. Martin kannte jemand auf dem Boot und ich kannte auch vom Kuba Törn jemand und eine Mitseglerin, die beim letzten Törn auf der VAVA-U dabei war. Die Segler Community ist wirklich klein. Zurück an Bord hat Matthias schon angefangen, ein leckeres Geschnetzeltes mit Champignons zuzubereiten und Christian ist unser Reiskocher. Jürgen und Arnold haben dann den Abwasch erledigt. Weil es sehr warm in der Pantry war, haben wir uns gegen das Bordkino entschieden und zu fünft Wizard gespielt. Dieses Mal hat Christin gewonnen.
Punkt acht wurde das Boot von den Angestellten der Marina vom Stadthafen in Uturoa abgeholt. Gottseidank waren wir vorher einkaufen. Der Supermarkt lag genau gegenüber. Dann konnten wir die Einkäufe noch vorher aufs Boot bringen. In der Marina beschlossen Christian und Conrad, auf den Berg zu wandern. Wir hatten ja Zeit während der Reparaturarbeiten. Wir Mädels schlossen uns an. Nachdem wir unsere Rucksäcke gepackt haben, ging’s los. Christian und Conrad voraus und wir hinterher. Zuerst an der Kirche vorbei an der Straße entlang ging es dann schnell bergauf. Vorbei an schönen, gepflegten Häusern und vorbei an Kühen, Pferden und Hunden wurde es nach oben immer verwachsener und matschiger. Wir haben verschiedene Wege nach oben ausprobiert, aber wir kamen irgendwie nicht weiter. Unsere weißen Turnschuhe nahmen schnell die Farbe vom Untergrund an🤷♀️ und wir standen fast bis zu den Knöcheln im Matsch. Wir beschlossen umzukehren. In der Hoffnung, dass die Reparaturen am Boot fertig sind, gingen wir aufs Boot zurück. Martin hat uns angewiesen, nochmal bis mindestens Mittag von Bord zu gehen, damit die Jungs vorwärts kommen. Wir Mädels beschlossen, nochmals nach Uturoa zu laufen und in eine Bar zu gehen. Die Arbeiten zogen sich bis zum späten Nachmittag hin und endlich gab es das Go.
Wir verließen die Marina, als Martin feststellte, dass die Anzeigen des Autopiloten nicht funktionierten. Er telefonierte noch mit der Marina. Die schickten ein Boot, aber die haben irgendwie nicht verstanden, was nicht geht. Martin hat es dann auch ohne Hilfe geschafft. Wir ankerten nochmal auf Tahaa in der Faaroa Bay. Dort hatten wir zum Abend für eine Show reserviert. Fein rausgeputzt fuhren wir mit dem Dinghi zur Location für eine polynesische Folkore Show mit Dinnerbuffet. Zuerst haben die Männer einheimische Instrumente gespielt und Lieder gesungen, dann kamen die Mädchen und haben polynesische Tänze vorgeführt. Dazu gab es Rumpunsch. Inzwischen wurde ein Buffet aufgebaut, hauptsächlich mit Fisch, Gemüse, Rind und Hühnchenfleisch. Fisch mit Vanillesoße, Poisson gru (das Nationalgericht hier), Thunacarpaccio und vieles mehr. Dazu gab es immer noch Rumpunsch. Als Nachtisch gab es verschiedene Früchte und Bananenkuchen. Dazu gab es noch mehr Rumpunsch 😂. Nach dem leckeren und reichlichen Essen wurden wir an den Strand zu einer tollen Feuershow eingeladen. Wir waren die letzten und warteten noch auf die angekündigte Discothek. Als tatsächlich Discomusik (mit Rumpunsch) aus den Lautsprechern tönte, gab es für uns Mädels kein Halten mehr und wir stürmten die Tanzfläche im Sand. Inzwischen übernahm Jürgen den DJ Job. So nach und nach kamen auch unsere Männer (es gab immer noch Rumpunsch) auf den Geschmack, das Tanzbein zu schwingen . Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß an diesem Abend. Gegen elf brachte uns unser Skipper sicher zum Boot zurück. Alle Draußenschläfer hatten sich gerade ihr Nachtlager hergerichtet, als plötzlich innerhalb ein paar Minuten ein Windboe und starker Regen einsetzte. Also wurden nochmal die Plätze getauscht und Kissen und Decken vor der Nässe gerettet.
Heute nach dem Frühstück hieß es Anker auf zur nächsten Station. Wir machten uns alle fertig für die gebuchte Vanilletour rund um Tahaa. Pünktlich wurden wir am Treffpunkt abgeholt und fuhren mit zwei Autos los. Erster Stopp war eine Rum Destillerie. Da wurde uns alles rund um die Produktion von Rum erklärt. Dann zeigte unser Guide noch, wo Kopra (Kokusnussmark) getrocknet wird und erklärte uns, was daraus gemacht wird. Es wird nach Papeete verschifft und dort in der Presse zu Oil verarbeitet. Danach ging es ab in den Dschungel. Von da aus besuchten wir noch einen Künstler, der Tikki Figuren , die eigentlich von den Marquesas kommen, herstellt. Der nächste Halt galt endlich der Vanille Farm .Dort erfuhren wir alle Schritte für die Produktion von Vanille. Sehr beeindruckend wie lange das dauert, bis man ernten kann. Zurück an Bord gabs erstmal Kaffee. Christian hatte die Tour schon mal gemacht und blieb an Bord. Er hat die ganzen Küchentücher gewaschen und auch so für Ordnung gesorgt. Abends waren wir im Snack Tonoi auf Raiatea essen. Das kannte Martin von früheren Törns. Das Wittenberger Quartett nutze die Chance zum Einkehren, da wir im Stadthafen festgemacht hatten. Der Rest der Crew spielte noch Wizard an Bord.
Es musste niemand geweckt werden👍, als es um sieben hieß, Leinen los. Wir haben ja nicht geankert, sondern waren an einer Mooring fest gemacht. Wir passierten ein kleineres Kreuzfahrtschiff, das innerhalb der Lagune von Bora Bora, direkt vor dem Hauport Vaitape, ankerte . Die Beiboote standen schon bereit, um die ganzen Touris an Land zu bringen.
Wir segelten von Bora Bora nach Tahaa. Dort machten wir einen kurzen Stop an einer Perlenfarm bevor es nochmals zum CorelGarden gehen sollte. Da haben die Augen der Mädels geleuchtet. Uns wurde erklärt , wie die Perlen hergestellt werden. Dann konnten wir fertige Schmuckstücke wie Ketten, Armbänder und Ringe bewundern, die aber dann doch unser Budget sprengten. Wir haben uns dann aus einer Ausschußbox einige Perlen ausgesucht, die wir uns gleich mit einem Spezialbohrer durchbohren ließen. Wieder an Bord ankerten wir nochmal vor dem Coral Garden und ein paar von uns fuhren mit dem Dinghy nochmal rüber um im Kanal schnorcheln zu können. Dieses Mal war das Wasser viel klarer und es waren viel mehr Fische zu sehen als bei unserem letzten Besuch vor ein paar Tagen. Am Ende des Kanales wurden wir von einem Sturm überrascht, von dem fünf Minuten vorher noch nichts zu sehen war. Wir warteten unter einem Wellblech-Unterstand, bis der Schauer vorbei war. Gut dass diese Schauer immer nur kurz und in ein paar MInuten vorbei sind Christin und Matthias bereiteten das Abendessen vor. Es gab Reisnudeln, Shrimps und Zucchini Gemüse.
Der Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein schon um sechs mit 27 Grad. Da werden heute die Schattenplätzchen auf dem Boot schnell besetzt sein😁. Sylvi hat einen Hefeteig für einen Plaumenkuchen angesetzt und Christin bereitete die Bolo für das Abendessen vor. Es war ein Tag im Paradies. Farbtechnisch nicht zu toppen. Blauer Himmel, der Berg Otemanu, eingehüllt in ein leuchtendes grün, türkisfarbiges Wasser und weißer Sandstrand an Land. Wir ankerten , wo früher das bekannte Restaurant „Bloody Mary“ war. Leider befindet sich da jetzt eine Baustelle. Die Hälfte der Crew machte sich auf , an einem weiterem Spot zu schnorcheln, die Wittenberger machten sich landfein. Sie wollten nochmal zu der kleinen Bar in der Nähe vom Yachtclub auf Bora Bora und Christian zog das SUP vor. Nach dem Kaffee spielten wir ein neues Spiel von Christian und Conrad, „Code Name“. Da musste man in Teams Begriffe erraten. War lustig und kommt sicher noch öfter zum Einsatz. Später nach dem Abendessen hatten wir einfach einen chilligen Ratschabend. Wir schlüpften alle zeitig in die Kojen, da wir am nächsten Tag ca 35 Seemeilen vor uns hatten und Martin um sieben Uhr los wollte.
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