In der Früh fuhren wir mit dem Auto die nächsten Liegeplätze für die kommenden Etappen ab. Der eine in Einville-au-Jard war gut, der andere war weniger einladend und deshalb haben wir beschlossen, dass wir dann am Montag gleich nach Nancy durch fahren.
Nachmittags sind wir zu einem kleinen See , den Etang du Parroy gefahren. Dort gibt’s eine Segelschule und verschiedene Wassersportgeräte . Martin wollte gerne so einen kleinen Katamaran zum Segeln ausleihen . Wetter wäre perfekt gewesen, aber leider war niemand da.
Zurück auf dem Boot gab’s noch einiges zu tun, da sich am kommenden Wochenende Freunde von mir angemeldet haben.
Nachdem die Kabinen hergerichtet waren , haben wir auf dem Deck ein paar Runden Backgammon und Kniffel gespielt.
Nach fast einer Woche Pause und Heimaturlaub in Bayern bin ich heute am späten Nachmittag wieder auf VLINDER in Parroy angekommen. Der Liegeplatz ist an einem Campingplatz, schön ruhig mit festen Tischen und Bänken und einem Boule Platz. Perfekt für die Party am Samstag. Martin hatte die letzten Tage Besuch von Gaby und Markus, langjährige Freunde von ihm , die aber wegen dem schlechten Wetter abgereist sind.
Ich war am Wochenende auf einem Konzert.
Da gab es einiges zu erzählen. Den Abend ließen wir nach einer Brotzeit ganz chillig ausklingen.
Diesen Montag ist Nationalfeiertag in Frankreich und Werner und Petra verabschiedeten sich nach einer Woche „Vlindern“. Martin fuhr sie nach dem Frühstück in die Marina von Hesse, und von da ging es für die beiden zurück in die Schweiz.
In Lagarde war ein kleiner Flohmarkt aufgebaut und die Muttis und Omas boten ihre Sachen an, die nicht mehr gebraucht wurden. Wir erstanden drei Espresso Tassen. Dann mussten wir weiter. Vor uns fuhr die „Lost in France“, auch ein WOB Boot. Das bedeutete, dass wir vor den Schleusen warten mussten. Ungefähr nach der Hälfte der Strecke sagte Martin, was ist denn das für ein Vogel, der da so laut schreit?. Wir schauten immer wieder mal raus, aber nach oben und in die Büsche. Das Piepsen hörte nicht auf. Dann schaute plötzlich ein kleines rotes Kätzchen, völlig durchnässt, zur Tür rein und maunzte ganz laut. Martin sagte nur…oh nee, ein blinder Passagier. Ich wickelte ihn in ein Handtuch und taufte ihn Bruno:-) . Er muss in Lagarde aufs Boot gehüpft sein, da waren einige wilde Katzen. Und nun? Erstmal schlafen und dann das Boot erobern.
Die nächste Schleuse war defekt und alle mussten warten. So kamen wir mit der Crew von der Lost in France ins Gespräch. Das waren Neuseeländer und kannten die Vorbesitzer von Martins Vlinder. Die Welt ist manchmal ein Dorf. Sie wollten leider auch keine Bordkatze. Martin meinte, in dem Office am Anleger in Parroy sitzt eine nette Dame, die können wir fragen. Dem kleinen Bruno gefiel es derweil an Bord. Er genoss die Streicheleinheiten . Nach dem Festmachen in dem kleinen Hafen durfte er mit an Deck . Neugierig tapste er unter den Stühlen umher und legte sich dann wieder schlafen. Um 18.00 Uhr kam das Mädel vom Office. Die war gleich begeistert und bot sich an, das Kätzchen mit nach Hause zu nehmen. So hatten wir für unseren blinden Passagier eine gute Lösung gefunden.
Diesen Sonntag früh machten wir ohne Eile nach dem Frühstück los. Vier Schleusen und 13 km lagen vor uns. Werner und Petra nahmen vorne am Bug Platz und winkten fröhlich bei schönstem Wetter den Radfahrern und Spaziergängern zu. Nach guten 4 Stunden erreichten wir Lagarde.
Zum üblichen Kaffeetrinken gab es frischen Käsekuchen an Deck. Danach inspizierten Werner und Petra das kleine Dorf und erzählten von der schönen Kirche.
Nach unserem letzten gemeinsamen Abendessen machten wir noch eine letzte lustige Kniffelrunde und den Abend ließen wir auf dem großen Traumschiff unterwegs in Richtung Hawaii vor dem Fernseher ausklingen . Gegen 23.00 Uhr hörten wir weiter weg ein Feuerwerk, auch in der Marina gingen ein paar Feuerwerkskörper in die Luft.
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