Sep.

21

Dienstag Nacht war es ganz schön stürmisch, aber es regnet zum Glück nicht. Ich hab in der Früh noch passend zum kommenden Herbst einen Zwetschgendatschi gebacken und Martin hat das Brett nochmal lackiert.

Gegen elf machten wir los in Richtung Saarbrücken, dh. ca. 3 Stunden und eine Schleuse.
So langsam verschwindet die grüne Landschaft und wir passierten einige größere Industrieanlagen. Vor der einzigen Schleuse mussten wir kurz festmachen, obwohl das Wasser draußen war. Naja, die Schleusenwärter machen wahrscheinlich Kaffeepause. Dann schaltete die Ampel endlich auf grün und wir durften reinfahren. Die Schleuse war geteilt in zwei Kammern, damit für die kleineren Boote nicht immer das ganze Wasser rausgelassen werden muss, was sehr sinnvoll ist.
Danach sahen wir schon von weitem die ersten Stadtteile von Saarbrücken. Die Universitätsstadt entstand im Jahr 1909 aus dem Zusammenschluss der drei bis dahin selbständigen Städte Saarbrücken , St. Johann an der Saar und Malstatt-Burbach. Sie ist die einzige deutsche Landeshauptstadt mit direkter Grenzlage.
Martin fand schnell einen Anlegeplatz, musste aber drehen, damit wir steuerbord festmachen konnten.

Der Platz ist mitten in der Stadt an einem schönen Park gelegen und kurzem Fußweg in die Stadt. Weniger schön ist die Stadtautobahn auf der gegenüberliegenden Seite.
Aber nachts war so gut wie kein Verkehr und die Rushhour haben wir schon gar nicht mehr gehört.
Martin wartet immer noch auf Nachricht von der Autowerkstatt, damit er endlich sein Auto wieder holen kann. Erst dann geht es weiter.

Am Mittwoch waren wir gute 2 Stunden an der Saar entlang spazieren. Am Stadthafen vorbei über eine Brücke auf die andere Seite. Die Betonwände sind nahezu alle voll mit Graffitis und wo noch Platz ist, stehen schon Namen drin, wer sich dort verewigen darf.

Am späten Nachmittag hat Martin doch Bescheid vom Autohaus bekommen, dass sein Auto fertig ist. Aber für diesen Tag war es echt zu spät. Abends sind wir noch auf ein Eis in der Stadt gewesen.

Am Donnerstag wollte Martin schon zeitig los, um sein Auto in Trier zu holen. Es fuhr alle halbe Stunde ein Zug, also alles easy. Ich wollte mich heute mal lang aufgeschobenen Nähprojekren widmen. Eine WOB Flagge für Tinka und eine Abdeckung für unsere Kabinenluke. Die MS Steilvoll machte derweil vor uns fest.


Martin war mittags wieder daheim auf dem Boot. Jim und Jehan kamen auf einen kleinen Plausch vorbei.
Beim Kaffee trinken rief plötzlich eine Stimme „ Hallo , ist der Martin auch da?“
Das war eine Surfschülerin, die vor 27 Jahren bei Martin in seiner Wassersportstation auf Kreta war. Sie hat auf FB gesehen, dass wir in Saarbrücken sind. Witzig ist, sie leben auch auf einem Hausboot hier im Hafen. Das haben wir sogar gestern beim spazieren gehen gesehen. Die Welt ist manchmal echt ein Dorf.
Abends spielten wir Federball und liefen nochmal durch die nette Altstadt.

Freitag war wieder ein wunderschöner Herbsttag mit 30 Grad. Wir beschlossen, mit den Rädern nach Saareguimes zu fahren. Das wird unser nächster Stop und liegt wieder in Frankreich. Die 20 km am Fluss entlang waren wunderschön und bei den Temperaturen waren gefühlt alle Leute von Saarbrücken unterwegs. Die ganzen Betonwände entlang am Wasser waren wieder voll mit Graffitis. Manches ist Kunst aber vieles ist einfach nur Schmiererei
Wir kehrten in „der wilden Ente“ ein und sahen eigentlich nur Gänse.


Abends revanchierten wir uns bei Jim und Jehan mit einer Einladung. Wir konnten noch bis 20.00 Uhr mit einem Gläschen Wein und Snacks draußen sitzen bleiben.

Samstags war nochmal ein sonniger Tag mit knapp 30 Grad angesagt. Deswegen bekam Martin erstmal einen neuen Haarschnitt verpasst. Der Steuerstand wurde kurzerhand zum Friseursalon umgebaut. Mit neuer Frisur ging es dann in die Stadt.


Die Lokale rund um den Marktplatz waren schon mittags voll. Markthändler boten ihr buntes Gemüse an.
Wir suchten uns einen Platz in einem Eiscafé und ließen uns leckere Eisbecher schmecken . Dann spazierten wir über die Brücke zur Schlosskirche und auf den Schlossplatz. Das Schloss Saarbrücken ist ein barockes Schloss in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken. Es befindet sich im Stadtteil Alt-Saarbrücken am linken Ufer der Saar hoch oben auf einen Sandsteinfelsen gebaut. Dort hat man einen tollen Blick auf die Stadt und auf die Saar, wo die Vlinder unterhalb geparkt war. Dann genossen wir die letzten Sonnenstrahlen auf Deck.

Abends gab’s leckere Tagliatelle mit Lachs und Weißwein/Zitronenmeerrettichsosse. Später bereitete ich noch Martins Geburtstagskuchen vor. Einen Blaubeerkäsekuchen mit Mohn und Eierlikör.

Mitten in der Nacht fing es plötzlich an , wie aus Eimern zu schütten. Eigentlich müssten langsam die Wasserpegel in den Kanälen wieder steigen. Der Park war zum ersten Mal seit wir hier sind menschenleer.
Wir hatten ein leckeres, ausgiebiges Geburtstagsfrühstück und am Nachmittag musste Martin seine Kerzen auf dem Kuchen ausblasen.

Dazwischen tauschte Martin irgendwas an der Elektrik aus und es kamen immer wieder Geburtstagsgrüße und Anrufe von Freunden.
Abends gingen wir dann in ein jemenitisches Restaurant. Die Auswahl hier in Saarbrücken ist ja riesig, aber das kannten wir beide noch nicht. Es war reichlich und sehr lecker.

Sep.

15

In der Nacht hat es heftig geregnet und es ist schon ziemlich frisch in der Früh. Eigentlich wollten wir heute nach Saarbrücken weiterfahren, aber Martin hatte noch einiges zu tun. Er brachte ein Brett bei unserem Niedergang an, dass dann quasi als zusätzliche Abstellfläche beim Essen genutzt werden kann und wenn man es n icht braucht wird es abgeklappt.

Dann spazierten wir zum Kaufland und machten ein paar Besorgungen. Martin schaute sich noch den Anliegeplatz auf der gegenüberliegenden Seite an.
Falls im nächsten Jahr an unserem jetzigen Platz kein Platz ist, haben wir zumindest schon eine Ausweichmöglichkeit. Zurück an Bord lackierte Martin noch das Brett, bevor für ihn Feierabend war.
Für mich steht für den Abend ein Wäscheberg zum Bügeln bereit, der wird dann nebenbei beim Fernseh schauen erledigt.

Sep.

14

Leider waren Corinna und Thoren nur zu einem Kurzurlaub auf der Vlinder. Sie mussten mittags zum Bahnhof. Vorher gab es noch ein ausgiebiges Frühstück und einen kleinen Spaziergang.
Gegen 13.00 Uhr begleiteten wir die beiden zum Bahnhof. Die Bahn hatte natürlich Verspätung, aber dann hieß es Abschied nehmen. Nächstes Jahr müssen sie unbedingt einen längeren Aufenthalt planen.
Wir chillten noch den restlichen Sonntag und den Abend ließen wir mit dem Tatort ausklingen.

Sep.

13

Da wir eine längere Strecke und zwei Schleusen vor uns hatten, machten wir um 9.00 Uhr los. Frühstück gab es während der Fahrt.
Corinna und Thoren wechselten sich abwechselnd am Steuer ab und machten sich auch draußen beim Schleusen gut.
Zwischendurch genossen sie die Sonne an Deck.


Wir fuhren immer noch durch das grüne Saartal. Wir sahen ein paar Kanufahrer, einen riesigen Schrottplatz mit Verladestation, moderne Brücken und das Polygon in weiter Ferne auf einem Berg. Das Polygon im Kreis Saarlouis ist eine stählerne Skulptur und ein Denkmal zur Erinnerung an den im Juni 2012 endgültig beendeten Steinkohlebergbau.


Kaffee und Kuchen gab es auch zwischendurch weil wir unbedingt noch in das Weltkulturerbe Völklinger Hütte wollten. Wir kamen kurz vor 16.00 Uhr in Völklingen an, machten das Boot fest und gingen gleich los. Man sah den Stahlkoloss schon von weitem. Er ist eigentlich von allen Seiten präsent.
In dem ersten Raum wurde die Ausstellung „Bewegung. Macht. Geschichte“ per Audioguide erzählt und Videos von einigen ehemalige Mitarbeiter erinnerten an die damalige Zeit, als das Stahlwerk noch in Betrieb war.
Dann gingen wir raus auf das Gelände. Die Völklinger Hütte ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das erste Industriedenkmal dieser Epoche, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Sie präsentiert sich den Besuchern als hochspannender und faszinierender Ort, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf vielfältigste Weise begegnen. Das Eisenwerk wurde 1873 gegründet und 1986 stillgelegt.
Wir besichtigten die Sinterhalle, die Erzhalle und die Möllerhalle.
Auf die Hochofengruppe durften wir nur mit Helm. Und es ging bis zu 45 Meter hoch. Es macht fast sprachlos, wenn man das ganze Areal von oben sieht. Ich kann hier gar nicht alle unsere Eindrücke beschreiben, wenn ihr in der Gegend seid, unbedingt einen Abstecher dorthin planen.
Zum Abschluss besichtigten wir noch die Kokerei, und das Paradies. Das Paradies“ bietet einen einzigartigen Dialog von Industriekultur, Natur und Kunst. Wo einst Feuer und Staub regierten, wachsen nun außergewöhnliche Pflanzen und überall haben sich Künstler verewigt. Die Natur holt sich hier schon einen Teil der Anlage zurück.


Ziemlich beeindruckt gingen wir danach noch zum Essen.
Die Stadt selber ist ein wenig trostlos .
Daheim gab es noch einen Nachtisch, gebackene Banane mit Honig und Vanilleeis und natürlich noch ein letztes Wizard mit Corinna und Thoren.
Nach diesem ereignisreichen Tag fielen wir anschließend müde in die Kojen.

Sep.

12

Mit Sonnenschein und einem üppigen Frühstück fuhren wir mit den Rädern zu dem Wolfspark in Merzig. Im Wolfspark finden sich sieben Gehege sowie ein Aufzuchts- und Reservegehege. In den Gehegen leben Wolfsrudelrudel mit einer Größe zwischen zwei und sechs Wölfen. Insgesamt leben im Wolfspark durchschnittlich 20 bis 30 Wölfe. Im Jahr 2023 sind es zwanzig Wölfe in sieben Rudeln. Es gibt verschiedene Rassen wie Timberwölfe, Polarwölfe, mongolische und schwedische Wölfe.
Im Aufzuchtsgehege haben wir ein ganzes Rudel Jungwölfe beobachten können. Sie spielten, rauften oder schliefen. War echt interessant.

Danach fuhren Corinna, Thoren und Martin mit den Rädern weiter zur Saarschleife um zum Aussichtspunkt zum Wandern.
Ich fuhr aufs Boot zurück, weil ich dort Besuch erwartete.

Die Wanderung von Corinna, Thoren und Martin war sehr schön und mit tollen Eindrücken behaftet. Sie hatten die Räder unten bei der kleinen Fähre abgestellt und marschierten zunächst den kleinen steilen in Serpentienen geschlängenten Wanderpfad immer steil nach oben bis zum Aussichtspunkt unterhalb des neunen Baumwipfelpfades.

Oben angekommen gabs einen netten Epfang durch den örtlichen Wanderverein, der mit Musik, kleinen Snacks und trinkbaren jenden zweiten Freitag eine kleine Wilkommensveranstaltung für die Wanderer organisiert.

Der Weg wieder nach unten führte über sieben Brücken zurück zur Fährstation.
Beide Wege, hinauf und wieder hinunter schafften sie danz gemütlich in jeweils einer Stunde.

Wieder unten angekommen fuhr grad nooch die letzte Fähre um 17:40 um das andere Ufer trockenen Fußes zu erreichen, von wo aus es dann wieder mit den Rädern entlang der Saar bis zur VLINDER in Mettlach ging.

Derweil fuhr am Nachmittag bei der VLINDER ein Raddampfer vorbei , der ne ganz schöne Welle gemacht hat. Den hatten die Drei bei der Wnderung auch schon von oben in der Saarschleife gesehen. Aber diesmal hielten alle Leinen.

Bis zum Sonnenuntergang genossen wir noch die warmen Sonnenstrahlen in den Liegestühlen auf Deck.
Wie immer gabs dann zum Tagesabschluss nach der leckeren Brotzeit eine Runde Wizzard.