Aug.

11

Eigentlich wollten wir heute weiter fahren, aber der Platz hier ist einfach richtig schön und wir haben noch lange nicht alles gesehen.
Also machten wir uns nach dem Frühstück mit den Rädern auf den Weg zum Chateau de Mousson. Martins Navi hatte wieder noch nicht ausgeschlafen und führte uns durch durch enge Pfade wo jeglicher Müll abgeladen wurde. Auch einen alter LKW konnten wir in dem Gestrüpp entdecken. Davor jede Menge Reifen. Jedenfalls führte dieser Weg wieder zurück auf die Straße.

Noch knappe 5 km hatten wir vor uns, die hatten es aber in sich. Es ging steil bergauf, wo fast die E-bikes schlapp machten. Aber es hat sich wirklich gelohnt.

Das Château de Mousson ist eine Burgruine der Herzöge von Bar hoch über dem Moseltal. Von dort oben hat man einen wunderschönen Panoramablick auf die ganze Umgebung . Von der umgebenden Mauer sind nur noch Fragmente und Überreste von Kapellen (einschließlich der der Templer) erhalten .In dem ganzen Areal stehen Tafeln zu der Geschichte und mit vielen Zitaten von großen Philosophen als Denkanstöße.

Dort oben steht auch eine Kapelle aus einem Stahlgerüst mit Kreuz und Altar. Passt irgendwie nicht dahin, aber die Erbauer werden sich schon was gedacht haben dabei.


Auf dem Heimweg haben wir uns dann nochmal verfahren und so mussten wir den steilen Berg wieder hoch .


Zur Belohnung hat es im Hafenrestaurant einen großen Eisbecher für Martin gegeben.

Aug.

10

Heute ging es ganz chillig los in der Früh. Mittags fuhren wir die ca 25 km mit den E-Bikes zurück, um das Auto in Pompey zu holen. Dieses Mal konnten wir nicht die ganze Strecke am Kanal lang, wir mussten ein Stück auf die Straße. Die Dörfer, durch die wir gefahren sind, wirkten teilweise wie Geisterdörfer. Und einige Gegenden sind das volle Gegenteil. Da sind die Gärten und die Häuser wie gemalt.

Martin wollte das Auto gleich wieder an den nächsten Anlegeplatz fahren. Dort angekommen gingen wir erst zu Fuß zu dem Platz. Da lag schon ein Boot. Vielleicht sind die ja bis morgen Mittag weg, oder auf der anderen Seite gibt es auch Poller zum Festmachen. Irgendwie kriegen wir das dann schon hin.

Dann auf dem Rückweg nach Mousson hatte das Navi von Martin keine Lust mehr und schickte uns mitten in die Pampa. Die nette Stimme meinte „bitte links abbiegen„. Da war aber nur ein Schrottplatz und gerade aus war eine Schranke. Also Räder unten durch und weiter fahren. Martin kennt da ja nix.

Aber weit sind wir nicht gekommen, das war eine Sackgasse. Na dann retour, wieder unter der Schranke durch und überlegen, was wir machen. Martin fuhr dann durch das offene Tor vom Schrottplatz. Irgendwo bellte ein riesiger Hund. Als er durch war, fing plötzlich eine Alarmanlage laut und schrill an zu läuten. Er hat jemand an einem Auto gesehen und wollte fragen, ob es da weiter geht. Aus den Containern kamen überall aufgeschreckt Leute rausgerannt. Auweia, mein Krimi Hirn begann zu rattern. Ich sah uns schon verscharrt zwischen den Schrottautos. Die Situation war echt skurril. Am Ende waren die Leute doch ganz nett und sagten, dass wir leider den ganzen Weg wieder zurück mussten.


Gesagt getan und das Navi hatte auch die richtige Route. So konnten wir gemütlich am Kanal entlang nach Pont a Mousson ans Boot fahren. Pünktlich zum Kaffeetrinken waren wir wieder zurück. Am spätnachmittags chillten wir auf den Liegestühlen unter den schattigen Bäumen. Später wollen wir noch grillen und vielleicht die eine oder die andere Backgammon oder Kniffelrunde spielen.

Aug.

9

Heute haben wir mal wieder ein bisschen Kultur gehabt. Bei schönstem Wetter sind wir mittags in die Stadt gegangen. Leider haben wir dem Markt verpasst, der in einer wunderschönen gläsernen Halle am Moselufer statt findet. Als wir kamen, räumten die Händler schon zusammen.


Weiter ging’s zur Kirche St. Laurent. Ursprünglich im Jahr 1230 erbaut, ist von der ursprünglichen
Struktur wenig übrig geblieben, aber was man heute sieht, ist das Ergebnis von Jahrhunderten von Geschichte und Kunst, die miteinander verschmelzen.

Am Place Duroc steht noch ein Haus der sieben Todsünden welches auf Wiki beschrieben ist Wir haben erst abends die sieben Figuren auf den Säulen entdeckt.


Dann ging’s weiter über die mit reichlich Blumen geschmückte Brücke

zur Prämonstratenser Abtei St Marie Majeure. Seit 1964 ist der große Klosterkomplex ein Kulturzentrum und Sitz des Europäischen Zentrums für sakrale Kunst. Die Abtei, die sich auf einer Fläche von 12.000 Quadratmetern erstreckt, gilt als eine der bedeutendsten Klosteranlagen in Lothringen. Im zweiten Weltkrieg wurde die Abtei schwer beschädigt. Die Arbeiten des Wiederaufbaus wurden interessanterweise mit Gemälden satt mit Fotographien dokumentiert.

Im Klostergarten steht eine silberne Eiche aus Edelstahl, deren Bedeutung ich nicht gefunden habe. Also wenn jemand was weiß oder darüber findet, schreibt gerne eine Mail.


Die schöne gotische Kirche St. Martin war leider geschlossen.

Dann spazierten wir weiter zum Yachthafen. Martin wollte schauen, ob Platz gewesen wäre. Wir liegen in einem kleinen Seitenkanal, da ist es eh viel schöner. Wir können unter den Bäumen im Schatten Backgammon und Kniffel spielen, chillen und Federball spielen. Da sind nur ein paar Angler.


Abends gingen wir nochmal in die Stadt. Dort gab es ein Konzert, eine Hommage an einen verstorbenen Chansonsänger auf dem Place Duroc.
In einem kleinen Restaurant haben wir eine Kleinigkeit gegessen und sind anschließend zum Konzert. War ein schöner Abschluss für den Tag.

Aug.

8

Kurz bevor wir in Pompey wieder abgelegt haben, hörten wir draußen laute Rufe „ hello Vlinder“.
Die Vorbesitzer Ellen und Peter sind mit ihrem neuen Boot Richtung Toul vorbeigefahren und haben kräftig gewunken.


Dann starteten wir auf eine ganz neue Strecke. Wir passierten viele Brücken und fuhren durch die grüne Natur.


Vor der ersten Schleuse mussten wir hinter dem Frachter Modena warten und festmachen. Es kam noch die Le Bisch und legte Backbord bei uns an. Nach ein bisschen Smaltalk erfuhren wir, dass sie die gleiche Strecke fahren wollen wie wir.


Nach ca 10 Minuten öffneten sich die Schleusentore und wir konnten reinfahren. Die Schleusen hatten hier mit 180 Meter Länge und 12 Meter Breite wieder eine ganz andere Dimension als auf den Kanälen. Ganz gemütlich ging es 4 m abwärts. Dahinter kam dann viel Industrie . Ein riesiges altes verrostetes Fabrikgebäude tauchte hinter hohen Bäumen auf. Sieht nach einem Lost Place aus.


Die zweite Schleuse kam in Sicht. Vor uns die Tormenta, ein riesiger Frachter mit 135 m Länge. Martin funkte den Schleusenmeister an, ob wir noch mit rein können. Er meinte, ja. Das Frachtschiff machte aber erst nicht ganz vorne fest, das war zu knapp für unsere 25 Meter. Also musste er noch ein Stück vor, dann konnten wir auch festmachen. Die Le Bisch legte sich Backbord neben uns an die Mauer . Dieses Mal ging es 7 Meter ganz langsam abwärts .


Bald darauf haben wir es zu unserer Anlegestelle in Mousson in einem kleinen Seitenkanal geschafft.
Da es heute windstill war, holten wir die Federballschläger raus und spielten eine Runde Federball.

Heute sind wir 21km auf der Mosel von Pompey (bei Nancy) nach Mousson gefahren und haben dabei zwei Schleusen von 4 und 6m Höhe überwunden.
Das alles gibte es im 40 Sekunden Zeitraffe zu sehen:

Aug.

7

Martin fügte nach dem Frühstück noch Fotos in den Blog ein damit wir wieder aktuell sind. Dann legten wir im Hafen von Toul ab. An der Schleuse mussten wir warten, genau neben der Karanja, deren Besitzer Mat mit Frau wir am Vorabend beim Stammtisch kennen gelernt haben. Es dauerte mindestens noch 10 Minuten, bis wir in die Schleuse können, so machten wir gegenseitige Bootsbesichtigungen. Die Karanja ist ein fast neues 15 m Boot mit einer ähnlichen Aufteilung wie die Vlinder und sehr edel. Die Leute können es immer fast nicht glauben, dass die Vlinder mittlerweile 101 Jahre alt ist.
Endlich sprang die Ampel auf rot / grün und weiter auf grün und öffnete die Tore. Bye bye Toul, vielleicht bis nächstes Jahr.


Vor der nächsten Schleuse sahen wir einen Unterwasserrasenmäher, der sich um das dichte Gras im Wasser kümmerte. Das ist auch ziemlich übel, gerade die letzten zwei Kilometer vor Toul und im Hafenbecken selber. Das zieht sich ins Bugstrahlruder und bleibt auch am Propeller und Ruder hängen, was das Manöverieren erschwert.
Martin kam kaum voran. Erst auf der Mosel zurück gab er kurz vorwärts und rückwärts Vollgas und löste so das restliche Gras im Ruder.
Bei schönstem Wetter fuhren wir an Liverdun vorbei und konnten nochmal einen Blick aufs Chateau werfen. Ganz unspektakulär ging die Reise noch 5 km weiter, bis wir in Pompey anlegen konnten. Unterwegs haben wir einen Wasserskifahrer gesehen und zwei pfiffige Jungs, die mit ihren kleinen Schlauchbötchen angelten.