Juni

28

Heute früh hatte Martin einen Termin zum Reifenwechseln. Ich richtete derweil die Kabine für neue Gäste am Sonntag her. Andrea und Richard, ehemalige Mitsegler von Martin. Die beiden waren 2018 auf den Marquesas mit ihm und wollten im Juli 2021 auf den Fidschi Törn zu Martin auf die VAVA-U . Den Törn hatte ich auch gebucht und wir tauschten unsere Nummern aus. Dann kam ja leider Corona. Trotzdem hielten Andrea und ich immer Kontakt und jetzt endlich lerne ich die beiden morgen persönlich kennen.

Nachmittags war es sehr heiß, aber auf dem Deck unter dem Sonnenschirm konnte man es gut aushalten. Martin brachte die Würfel für Kniffel mit und das Backgammon.

3 Runden hintereinander verlor ich beim Kniffeln, dann sagte ich zum Spaß :-), dafür gewinne ich jetzt drei Runden beim Backgammon. Martin grinste nur.

Tja, nach den drei Spielen nicht mehr. Ich habe tatsächlich 3x gewonnen.

Jetzt waren wir quitt.

Juni

27

Nach dem Frühstück war Martin schnell im Marinaoffice und bei einem Reifenhändlerfür neue Vorderradreifen.

Ich hab mal kurz ins FB geschaut und entdeckte ein Foto von der Vlinder. Die früheren Besitzer, Ellen und Peter, waren scheinbar mit ihrem Boot vorne im Hafen gelegen und posteten das Foto in der WOB Gruppe, nachdem sie hier mit ihrem neuen Boot vorbeigefahren sind. Schade, dass wir uns so knapp verpasst haben. Sie sind auf dem Weg nach Straßburg.

Als Martin zurückkam, sind wir mit den Rädern am Kanal entlang nach Lutzelbourg gefahren um den nächsten Liegeplatz anzuschauen. Die Strecke ist richtig schön. Man hat das Gefühl, dass man durch einen Wald fährt. Bei den Temperaturen war das sehr angenehm. Auf dem Kanal war durch die vielen Mietboote in beiden Richtungen einiges los.

Von Lutzelbourg aus sind wir nach Phalsbourg in eine Metzgerei gefahren und haben seit langem wieder mal was über „to good to go“ erstanden.

Grillwürstel und Schinken in Aspik.

Dann ging’s wieder bergab zum Kanal und 13 km zurück aufs Boot.

Um die Mittagszeit war es ein wenig bewölkt, das passte, da wir noch das Chateau du Haut Barr besichtigen wollten. 
Die mittelalterliche, sehr beeindruckende Burgruine aus dem 12. Jahrhundert zeichnet sich durch ihre strategische Stellung zwischen lothringischer Hochebene und Rheinebene aus. 
Die heutige Burg wurde 1583 von Johann von Manderscheid errichtet. 
Der Gipfel der Felsen ist über Treppen erreichbar, wobei ein als “Teufelsbrücke” bezeichneter Laufsteg außerdem zwei dieser Felsen miteinander verbindet. Bei günstigem Wetter ist von der Burg aus das Straßburger Münster sichtbar, daher trägt sie auch den Beinamen Auge des Elsass.

Der Ausblick von ganz oben war fantastisch. Auf der einen Seite nur Wald soweit das Auge reicht und auf der anderen Seite kleine Dörfer und viele Felder. Der Ausflug hat sich echt gelohnt. Auf dem Boot gab’s wie üblich Kaffee und Kuchen.

Gegen Abend spazierten wir noch gemütlich durch die Stadt. Im Stadtzentrum findet man auch das legendäre Maison Katz. Dieses außergewöhnlich schöne Fachwerkhaus stammt aus dem Jahr 1605 und gehört damit zu den ältesten Fachwerkhäusern im Elsass. Besonders bemerkenswert sind die reichen Verzierungen. An jeder Ecke standen Musiker und gaben ihr Bestes. Egal ob Einzelspieler mit Saxophon oder Bands oder DJ‘s in Lokalen, da ging jedenfalls der Punk ab.

Nach einem Eis gingen wir langsam aufs Boot zurück.

Juni

26

Heute in der Früh haben wir erst einmal das Deck geschrubbt. Wie früher zur Piratenzeit auf Knien mit Bürste. Die Vlinder war übersät mit kleinen braunen Flecken von irgendeinem Blütenstaub. Da es die letzten Tage so heiß war, haben sich diese richtig übers ganze Deck schon fast eingebrannt. Aber wir haben es geschafft, sie glänzt wieder und strahlt richtig in der Sonne.
Mittags ging’s dann los Richtung Saverne. Pech schon an der ersten Schleuse. Durch unsere Pause in Ingelheim hatten uns die Leute von VNF nicht mehr auf dem Schirm. Also schnell festmachen , rausspringen , zur Schleuse rennen und anrufen.
Der hatte noch nicht mal aufgelegt, schon öffneten sich die Tore und die Ampel sprang auf Grün. Keine halbe Stunde später hat Martin beim einfahren in die Schleuse einen Fender verloren. Also wieder festmachen, raus aus dem Boot mit Bootshaken, zurückrennen und nach dem Fender angeln.

Geschafft 👍. Zurück auf der Vlinder drückte Martin die blaue Stange nach oben und schon sprudelte das Wasser ins Schleusenbecken, nach dem sich hinten die Tore geschlossen hatten.
So langsam reicht die Aufregung für den Tag. Dafür kamen wir etwas früher wie gedacht in Saverne an . Unser Platz, den wir gestern angeschaut haben, war auch noch frei. Das Anlegen klappt mittlerweile wie am Schnürchen und endlich gab’s Kaffee und Blaubeerkuchen, ein neues Rezept.

Juni

25

Die Strecke ist sehr gut von Mietbooten befahren, dass uns in beiden Richtungen immer wieder Boote begegneten. Deswegen machten wir am Mittwoch ziemlich zeitig in der Früh los, damit uns beim nächsten Platz nicht wieder ein Boot zuvor kommt.
Also hieß es wieder den Hang runter krackseln, Leinen losmachen und an den Leinen wieder hochziehen , Frühsport beendet.

Nach 4 Schleusen erreichten wir unser Ziel…Ingenheim. Ein echt toll angelegter Rastplatz mit einem Schiff als Sitzgelegenheit und einem Grill. Für „große“ und kleine Kinder gab’s noch Ankerketten, ein großes Steuerrad und eine Hütte zum Spielen. Den Platz nutzten einige Radler als Pausenstopp. Schön, dass sowas auch angenommen wird.


Mit unserer großen Gangway hoben wir die Räder von Bord und fuhren zurück zum Auto nach Waltenheim. Martin wollte das Auto gleich nach Saverne vorfahren. Dort hielten wir auf einem großen öffentlichen Parkplatz und fuhren mit den Rädern am Hafen entlang, um nach möglichen Plätzen zum Anlegen zu schauen. Im Hafen lagen viele Mietboote an einer Leihstation. Da war kein Platz, aber davor und dahinter war genug frei. Ein nettes Lokal direkt am Kai lachte uns an und wir beschlossen, noch einen Kaffee dort zu trinken. Ein schöner Platz, aber nicht sehr Kundenfreundlich.
15 Kilometer radelten wir zurück und dann noch mal 4 Km weiter nach Hochfelden zum Einkaufen, um unsere Obstvorräte wieder aufzufüllen.


Danach genossen wir eine leckere Brotzeit auf Deck und einen schönen Sonnenuntergang.

Juni

24

Nach dem schönen Liegeplatz in Souffelsweyersheim machten wir gegen Mittag los nach Waltenheim sur Zorn. Wie fast immer liegen irgendwo am Kanal alte große Frachtschiffe, die zu Hausbooten umgebaut wurden.


Gleich an unserer ersten Schleuse machte eine Schulklasse Pause oder zumindest einen Stopp mit den Fahrrädern. Die Jungs und Mädels freuten sich und winkten . Martin hupte ein paar Mal. Dann sahen sie uns interessiert beim Schleusen zu. Es ging knapp 3 Meter nach oben. Nach dem Festmachen drückte Martin die blaue Stange zum Aktivieren der Schleuse. Die hinteren Tore gingen zu und vorne an den Toren gingen die Schieber hoch. Das Wasser rauschte sprudelnd rein und schon ging es nach oben. Die Lehrer erklärten den Schülern den Vorgang. So macht Unterricht Spaß. Nach ca 5 Minuten waren wir oben und die Kids beobachteten neugierig, wie Martin aus der Schleuse raus fuhr. Nach nochmal Hupen und Aurevoir setzten wir gemütlich unsere Fahrt fort, während die Schüler wahrscheinlich zurück in die Schule mussten.


Unser nächster Halt wäre eigentlich auch ein kleiner Hafen gewesen, den Martin tags zuvor schon angeschaut hat. Nur war er da eben leer und jetzt haben hier mehrere Leihboote fest gemacht. Die einzige gute Stelle war Parkverbot für normale Boote, ausgenommen Elektro Boote. Dann fahren wir halt trotz spätnachmittags eine Station weiter. Untzer der Brücke war der Platz knapp.

Doch danach war der Kanal wieder breit genug, dass wir beschlossen, an den Bäumen steuerbord festzumachen. Vom Boot aus sah man nicht, dass die Bäume unten am Hang standen.
Also sprang ich erstmal raus und rutschte gleich auf dem Hosenboden den steilen Hang runter. Martin verlängerte die Leinen, die ich mit einem Schäkel um den Baum befestigte. Das machten wir noch mit zwei weiteren Leinen am nächsten Baum. Puuuh, Kletterprogramm beendet und durchs hohe Gras zurück aufs Boot. Ich schnitt noch ein paar Streifen von meinem Flaggenstoff ab , die wir als Signal an den am Boden liegenden Leinen festbanden.

Da wir keinen Antennenempfang für den Fernseher hatten, spielten wir endlich mal wieder ne Partie Backgammon. Endergebnis 2:1 für mich, was ich dann mit einem leckeren Abendessen wieder gutmachen musste 🙂