Mai

24

Wir genießen noch die letzten Tage in Mulhouse. Noch ein paar Kleinigkeiten am Boot ausbessern usw.

Für den Nachmittag hat sich Besuch aus der Facebook Gruppe WOB angekündigt . Tinka und Sandro von der MS Cookie. Die beiden sind schon länger auf den Strecken, die wir jetzt befahren wollen, unterwegs. Bei Kaffee und Kuchen haben sie uns echt wertvolle Tipps für die kommenden Kanalabschnitte gegeben und für Basel, wo die beiden wohnen. Leider hatten sie nicht soviel Zeit und mussten weiter. Auf dem Boot wartet ihr Katzitän Fussel, über den sie auch immer witzige Geschichten auf ihrer FB Seite schreiben.


Am Samstag hatte sich Besuch aus Pfaffenhofen angekündigt, langjährige enge Freunde von Martin. Nur er wusste nichts davon. Ich hab ihm erzählt, dass jemand zum Frühstück kommt. Die beiden waren mit ihrem Wohnmobil in Luxemburg unterwegs und da hat es sich angeboten, uns in Mulhouse zu besuchen. Martin hat sich super gefreut und wenn er gewusst hätte, wer kommt, hätte er wahrscheinlich eine ewig lange Liste vorher geschrieben um sie dann mit Stefan abzuarbeiten 🙂 .
Nach einem leckeren Frühstück sind wir dann ein bisschen in die Stadt spazieren gegangen und konnten den beiden ein paar Sehenswürdigkeiten von Mulhouse zeigen, vor allem eine kleine Eisdiele, wo es leckeres Eis gibt. Martin und ich haben schon einige Eissorten in dieser Woche ausprobiert . Auf dem Boot zurück gab’s dann Kaffee und Kuchen bei Sonnenschein auf dem Deck.
Nach lustigen Gesprächen und einem Snack zum Abendessen haben sich die beiden dann verabschiedet und sind mit ihren Rädern zurück zum Wohnmobil gefahren.


Das waren unsere Wochenendhighlights, bevor es morgen wieder heißt „Leinen los“

Mai

22

Heut hatten wir einen chilligen Arbeitstag. Das Wetter war nicht so besonders, also haben wir ein bisschen im Boot gewerkelt. Martin hat die Fliegengitter neu benetzt und ich hab meine Nähmaschine aufgestellt. Die hatte gestern aber keine Lust und mochte nicht so richtig laufen. Da hat sie Martin kurzerhand mal schnell auseinander genommen und gestreichelt 🙂 . Jetzt schnurrt sie wieder. Nachmittags haben wir ein süßes Tierchen gegenüber am Ufer sitzen sehen. Das hat sich überhaupt nicht von den Spaziergängern und Radlfahrern stören lassen beim sich putzen und fressen. Wir mussten aber erst Google fragen, was das war. Ich hatte auf Bisamratte getippt und war nur fast richtig. Es war ein Nutria, das hört sich zumindest besser an als Ratte.
Abends hab ich dann noch schnell einen Kuchen in den Ofen geschoben, nachdem mich gestern der Skipper gnadenlos beim Backgammon geschlagen hat.

Mai

21

Heute waren wir vorerst im letzten Museum in Mulhouse, dem Stoffdruck Museum.

Das Epos der Textilindustrie in Mulhouse beginnt im Jahr 1746, und im 18. Jahrhundert trägt der Druck zum Aufschwung der Stadt bei. Mulhouse und das Elsass werden im folgenden Jahrhundert zum Weltmarktführer für bedruckte Stoffe!

Beheimatet in einem majestätischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, was mich eigentlich noch mehr fasziniert hat , als die Ausstellung, bietet ein Teil dieser riesigen Sammlung den Besuchern ihre Stücke an.

Mit der Drucktechnik durch Holzbretter und später Kupferwalzen, entschied Mulhouse ab 1746, mit der Herstellung von bunten Stoffen zu beginnen.

Später veränderte das Aufkommen der Walzenmaschinen die Textilindustrie radikal. Dicht gefolgt von der Entwicklung der Chemie, die den Industriellen eine neue Welt zur Verfügung stellt: die synthetischen Farbstoffe.


Leider waren die Erklärungen alle auf Französisch, an den Stoffen und an den Maschinen. Es gibt auch eine Druckvorführung mit den alten Holzbrettern, die hat aber gerade Pause gemacht.

Mai

20

Heute ging’s früh los mit den Rädern auf den Markt. Nach ca 3,5 Kilometern durch die Stadt erreichten wir die Markthalle mit einer riesigen Außenfläche, auf der fast alles angeboten wurde für den täglich Gebrauch. Da wir danach noch ins Museum wollten, sind wir einfach durch die Stände geschlendert und haben uns die Angebote angeschaut. Viel frisches Obst und Gemüse, aber auch frischen Fisch und Fleisch. In der Halle war ein Stand mit griechischen Sachen, da hat Martins Herz gleich höher geschlagen.


Danach ging’s ins Abenteuer Elektrizität im Musée de Electropolis

Zu Beginn erfährt man auf einfache Art und Weise über die Gewinnung von Elektrizität um dann in die Geschichte der Elektrizität einzutauchen. Volta,Tesla, Faraday, etc lassen längst vergessenes Wissen wieder erwachen.

Kinder und Erwachsene erleben hier ein fabelhaftes Abenteuer in der Welt der Elektrizität an einfachen Modellen erklärt.

Die Sammlungen des Museums umfassen mehr als 12 000 Gegenstände, von der elektrischen Batterie bis zur Wasserturbine, von einer elektrostatischen Maschine aus dem 18. Jahrhundert über elektronische Spiele aus dem 20.


Was noch positiv war, die Erklärungen waren in D, Fr und E.
Es gab Vorführungen zum Faradayschen Käfig und zur statischen Aufladung, bei der mir plötzlich die Haare zu Berge standen.

Mai

19

Wir haben uns getrennt.

Aber nur heute :-). Martin wollte ins Eisenbahnmuseum, weil ihn interessiert halt die Technik.

Ich wollte einfach mal gemütlich bummeln und shoppen gehen. In den romantischen Gassen der Altstadt sind so schöne kleine individuelle Geschäfte, die wollten alle von mir erkundet werden. Nebenbei gabs auch noch ein bisschen Kultur, aber viele Sehenswürdigkeiten waren heute am Montag geschlossen.

Ich hab den Tag trotzdem sehr genossen und später beim Kaffeetrinken zurück auf dem Boot haben wir uns gegenseitig unsere Erlebnisse erzählt. Martin von dicken Dampfmaschinen und ich von schönen Wandgemälden usw. Außerdem hab ich eine meiner Errungenschaften gleich an ihm ausprobiert, ein Kopfmassagegerät.

Morgen geht es dann ins Technikmuseum. Wenn schon, denn schon