Juli

9

Am Vormittag fuhren wir nach Abreschwiller. Dort gibt es eine außergewöhnliche Eisenbahnstation. Leider haben wir die Zugfahrt um eine knappe halbe Stunde verpasst, durften aber in der Garage die Dampf und Dieselloks besichtigen. Der Chef erklärte bereitwillig die verschiedenen Typen und wir beschlossen, die Fahrt am nächsten Tag nachzuholen.


In der Nähe befand sich noch das angeblich schönste Dorf Frankreichs, St. Quirin. Das haben wir aber nicht so empfunden, das sah irgendwie etwas schmucklos aus gegenüber anderen Ortschaften, die wir in letzter Zeit besucht hatten.
Zurück auf dem Boot machten wir los in Richtung Gondrexange. Wieder ganz gemütlich ohne Schleusen tuckerten wir bei schönem Wetter am Canal de la Marne au Rhin entlang auf dem es dann doch manchmal eng werden kann.

Links und rechts von einer weitläufigen Seenlandschaft umgeben, die den Kanal bei Wassermangel speist, fand Martin nach kurzer Suche einen Liegeplatz.

Nach dem Kaffeetrinken gingen Werner und Petra ein bisschen spazieren und Martin und ich fuhren das Auto zum nächsten Haltepunkt. Auf dem Rückweg am Kanal entlang fanden wir dick behangene Mirabellenbäume. Leider waren sie noch nicht ganz so süß , aber wir ernteten trotzdem eine Tasche voll für einen Kuchen und so zum Naschen.


Nach dem Abendessen erzählte Werner noch Geschichten und gab so manche Gesangseinlage von sich, bevor wir dann müde in die Kojen gingen.

Juli

8

Am Morgen hieß es Leinen los aus Hesse.
Es ging ein kurzes Stück ohne Schleusen in ein Dorf, dessen Namen unaussprechlich ist. Xouaxange.


Nach dem Anlegen fuhren wir mit dem Auto nach Sarrebourg zum Einkaufen. Werner wollte heute ein Risotto mit Gemüse kochen und da fehlten noch ein paar Zutaten .

In der Stadt war leider die Chapelle de Cordeliers geschlossen. Schade, Werner und Petra hätten gerne das große Glasfenster von Marc Chagall angeschaut.

Die Stadt war richtig leer und trostlos im Gegensatz zum Samstag bei Sonnenschein und Markt. Martin gönnte sich in einem Barbershop eine Rasur. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Fußgängerzone fuhren wir zurück aufs Boot. Wir spielten seit langem mal Mensch ärgere dich nicht und Dame. War eine spannende Verfolgungsjagd, wenigstens da konnte ich mal gewinnen.
Zum Abendessen gab es das leckere, schön cremige Risotto mit Gemüse von Werner und dazu tolle Gesangseinlagen von alten Schlagern. Werner ist ein richtiger Entertainer und wir hatten viel Spaß.
Neben dem Liegeplatz war ein Bouleplatz. Endlich konnten wir mal unsere Boulekugeln einweihen. Wir bildeten zwei Teams und ließen die Kugeln rollen. Alle drei Partien gingen ziemlich knapp aus, aber Martin und ich haben 3x gewonnen . Danach ließen wir den Abend gemütlich im Salon ausklingen.

Juli

7

Heute Nachmittag kamen dann Werner und Petra aus der Schweiz. Nachdem sie das Gepäck verstaut hatten, gab es erstmal Kaffee und Kuchen zum Relaxen, da die Fahrt bei Dauerregen wohl recht anstrengend war.


Werner erzählte von gemeinsamen Segeltörns. Petra war Tanzlehrerin für klassischen indischen Tanz. Begeistert schauten wir uns davon Videos an.
Die Zeit verging so recht schnell . Während sich Werner und Petra noch ein bissel ausruhten, bereitete ich das Abendessen zu.
Nach den Nudeln mit Zucchini gab’s noch Schweizer Schoki als Nachtisch, die die beiden mitgebracht haben.
Es war noch nicht spät, also kniffelten wir noch eine Runde und hatten richtig Spaß. Petra war der Favorit .
Noch ein bissel ratschen, bevor wir in die Kojen gingen.

Juli

4

Heute hatten wir nur ein kurzes Stück nach Hesse, ein kleines Dorf mit einer großen Mietbootstation. Wir durften kurz davor bei VNF anlegen und hatten während unserer Pause bis Dienstag so einige Manöverkinos. Einfach im Steuerstand Platz nehmen, beobachten und schmunzeln.
Aber wir haben natürlich auch einiges unternommen. Samstag mittags machten wir uns mit den Rädern auf den Weg ins 8 km entfernte Sarrebourg. Auf dem Weg dorthin in Imling wurde gerade für ein Dorffest die Musikanlage getestet. Die haben die Feier für den Nationaltag am 14. Juli schon vorverlegt .
In Sarrebourg war Markttag. Es gab alles was man sich nur denken kann.


Wir stellten die Räder ab und gingen zu Fuß weiter durch die Menschenmassen in die
Chapelle des Cordeliers. Die Kapelle ist ein Gebäude aus dem 13. Jahrhundert und beherbergt Bleiglasfenster von Marc Chagall, darunter La Paix, ein außergewöhnliches Werk. Dieses 12 m hohe und 7m breite Glasfenster ist das höchste, das jemals vom Künstler entworfen wurde.

Der Ticketpreis enthielt auch noch den Eintritt in das Musée du Pays, das wir uns ebenfalls angeschaut haben.
Auf dem Heimweg machten wir noch kurz Halt bei Franziska und Roli, die schon vormittags mit ihrer Horizon an uns vorbei gefahren sind.


Nach einer kleinen Stärkung ging’s zurück aufs Boot.
Später fuhren wir mit den Rädern noch nach Imling auf das Dorffest. Es gab Burger, Flammkuchen usw.
Wir spazierten noch ein bisschen durchs Dorf und uns ist aufgefallen, dass fast auf jedem Telefonmast ein Storchennest war. Viele waren schon mit den Jungen beschäftigt und einige saßen ganz alleine auf den Laternen. Jedenfalls klapperte es ordentlich von oben.
Das Feuerwerk haben wir nicht mehr abgewartet und sind gegen elf wieder mit Licht aufs Boot retour geradelt.

Juli

3

Heute nach dem Frühstück verabschiedeten sich Andrea und Richard und fuhren wieder nach Hause.
Martin und ich brachten das Auto zum nächsten Liegeplatz und entdeckten beim Zurückfahren noch einen kleinen Hofladen. Dort kauften wir leckeren, sehr milden Ziegenkäse in den Geschmacksrichtungen Chili, Bruschetta und Kräuter, den gab’s dann auch gleich zum Abendessen.
Wir beschlossen, nichts mehr zu unternehmen außer diem Stille hier am Liegeplatz zu genießen.