Feb.

18

Irene

Der Countdown läuft, nur noch rund 14 Stunden bis Guna Yala! Sobald wir angekommen sind, wird Martin, wie es sich gehört, in Porvenir, einer der größeren Inseln, einklarieren und wir hüpfen erst einmal ins Wasser.
Wladi ist sich noch nicht sicher, ob er sich nicht stattdessen in den Sand wirft und russische Lieder singt vor lauter Freude, wieder ruhiges Wasser unter seinem Bettchen zu haben ??

Jetzt ist später Nachmittag und die Reihen der Seekranken lichten sich deutlich.
Isabel und Martin machten frühmorgens Obstsalat und siehe da, die Schüssel war nach dem Frühstück leergeputzt.
Unser Skipper backte sogar frisches Brot für das sehnsüchtig erwartete Frühstück morgen, wenn wir endlich ankern.

Nachmittags wandern dann Salamitoasts und Cracker mit Käse auf unsere „Veranda“.

Helmut steht gerade in der Küche und bereitet schon mal unser Abendessen vor, es gibt „Guna Yala Countdownsuppe“ – Kürbis mit Süßkartoffeln und Karotten.
Suppe rutscht immer, sogar wenn der Magen noch nicht so will.

Wieder war die Nacht ziemlich heftig, die Luv-Seite des Fahrstandes wird immer wieder mit Brechern überspült und wehe dem Wachposten, wenn er sich zu spät in Sicherheit bringt. Außer einem Frachter nachts gibt es weiterhin kein Zeichen von Leben außerhalb der VAVA-U, wenn man die zwei fliegenden Fische, die ihr Leben auf unserem Deck aushauchten, nicht mitzählt.

Irgendwann in der Nacht wird die Fock mit der Genua ersetzt, weil der Wind deutlich nachlässt, nur um dann im Morgengrauen selbige zu reffen, weil der Wind wieder zunimmt und wir zu viel Fahrt machen. Unser Schiff kämpft sich durch Wellenberge, manche sind gut fünf oder sechs Meter hoch.

Martin ersetzt die Cayman-Flagge „Marke Eigenbau“ gegen eine von Guna Yala, ebenfalls selbst produziert. Sieht schick aus, so glänzend laminiert, so können wir uns sehen lassen!

POS 18.2.18 23:59
10 45,2 N – 079 28,2 W
COG 155, SOG 6,8 Kn
Wind NE 20 Kn

Feb.

19

Irene

Wir sind da! Endlich und so richtig angekommen auf Guna Yala!

Nach einer nicht ganz so unruhigen Nacht mit deutlich weniger „Duschen“ am luvseitigen Fahrstand hatten Werner und Markus während ihrer Nachtschicht um 5:30 Uhr als erste Landsicht zu vermelden.
Da wir im Dunkeln hätten einen Ankerplatz suchen müssen, sind sie, von der restlichen Besatzung völlig unbemerkt, sogar eine halbe Stunde einfach dahingedümpelt.
Pünktlich um 7:50 Uhr schließlich fiel der Anker und wir lagen idyllisch und geschützt vor Porvenir.

Auch wenn wir alle gerne mit vollen Segeln dahinbrausen, die Freude über unsere Ankunft war riesengroß.
Sofort wurden alle Luken aufgerissen, um endlich frische Luft in unser Schiff zu lassen. Tat das gut!
Werner hat standesgemäß um 8:16 Uhr sein Ankerbier genossen.

Kurz danach war auch schon der erste Einbaum in der Anfahrt.
Ein Paar, Ethan der wesentlich gesprächigere der beiden, kam mit allen notwendigen Informationen und natürlich mit den ersten typischen Waren angepaddelt. Wir haben erfahren, dass wir uns mit dem Einklarieren nicht beeilen müssen, da der zuständige Officer noch gar nicht da sei.

Dann wurden erste Einkäufe getätigt: Typisch sind die bestickten Molas, Tücher mit feinen, plastischen Mustern; aber auch Perlenarm- und Fußbänder. Ihr Lieben daheim, es sieht mittlerweile wesentlich besser aus mit den Mitbringseln!
Von Ethan wurden wir auch auf die Insel des Clans eingeladen, sonst hätten wir sie nicht betreten dürfen.

Martin hat die „Handelsschranken“, unseren Schutz gegen das Rausfallen am Heck, schnell beseitigt, was die nächsten drei Besuche dieser Art erleichtert hat.
Danach ist er zum Einklarieren, der Officer war in der Zwischenzeit eingetroffen. Die zwei Hängematten in dem Inselbüro hätten wir auch gerne daheim in der Arbeit!

Vor unserem Besuch auf dem Inselchen wurde erst einmal klar Schiff gemacht. Wir werden heute wunderbar in frischer Bettwäsche schlafen, haben neue und salzfreie Handtücher, die Böden sind gewischt (danke, Pet!) und die Kajüten sind aufgeräumt. Ein Sprung ins Wasser und eine gemütliche Außendusche ohne Gewackel waren die Krönung. Es riecht insgesamt wieder richtig gut, nicht mehr wie Fuchsbau oder Tigerkäfig ??

Unser Besuch auf dem kleinen, palmenbestandenen Eiland von Ethan war wie ein Sprung in eine andere Welt.
Jede Menge Kinder tobten zwischen schiefen Häuschen herum, ein vogelwild reparierter Schubkarren lag herum und wir haben die vier kleinen Supermärkte der Insel besucht.
Das Sortiment erinnerte uns alle an die kleinen Tante-Emma-Läden mit zusammengewürfelten Sortiment unserer Kindheit. Bei weitem nicht so üppig, aber nicht minder interessant!

Die Menschen schlafen in Hängematten, auf dem Dorfplatz wird Zuckerrohr gekocht für ein großes Fest in zehn Tagen; die Männer rühren in den großen Töpfen, die Frauen sitzen am Boden und werkeln in kleineren Schüsseln und Schalen.
Immer wieder bekommen wir die typischen Waren angeboten; viele Kleinigkeiten wechseln den Besitzer.
Nachdem wir dann noch Karten fürs Internet bekommen, geht es wieder aufs Dinghi.
Leider verzögert sich unsere Abreise, weil der Motor nicht anspringt. Unter Einsatz von Werners Universalwerkzeug, das er immer an seinem Gürtel trägt, und Martins Geschick mit allen Reparaturen, können wir doch zur VAVA-U zurück.

Schnell, der Sonnenuntergang ist nur noch zwei Stunden weg, setzen wir unser Schiffchen in eine ruhige Bucht zwischen kleinen Inselchen und flachem Wasser um.
Dann geht es in der Küche rund: Helmut macht sich an den Salat, die Hähnchenschenkel sind auch gleich eingelegt; Isabel macht die Guacamole für den Appetizer und auch das Gemüse zum Hähnchen; die Blogschreiberin kümmert sich ums Brot fürs Frühstück.

Wieder bekommen wir Besuch von einem Einbaum, dieses Mal drei Damen, eine Mutter mit zwei Töchtern.
Wir kaufen brav ein und erhalten wieder eine Einladung auf die Insel.
Kaum sind die drei Grazien weg, kommt der nächste Einbaum an: Eine Oma, die ihre Enkelkinder alleine aufzieht. Es wird geschaut und gehandelt, wieder wechseln etliche Handarbeiten den Besitzer. Helmut, der eigentlich mit unserem Hähnchen beschäftigt ist, macht das besondere Schnäppchen; er kauft ein wirklich tolles Hemd, verzichtet aber auf das „Besito“ der Oma. Keine Ahnung, warum!

Dann kehrt Ruhe ein vor der VAVA-U und wir stürzen uns aufs superleckere Abendessen und genießen endlich wieder das ein oder andere Glas Wein, Rum und Likör.
Buenas noches an euch daheim!

Feb.

20

Irene

Das Aufwachen gestaltet sich so ruhig und gemächlich wie unsere Nacht; bis auf einen Schauer, der uns schnell alle zum Lukenschließen getrieben hat, haben wir ungestört und wie die Babys in unserer frischen Bettwäsche geschlafen.

Nach und nach war dann die gesamte Crew gegen 9 Uhr aus den Kojen gekrochen und hat sich über den leckeren Obstsalat, das frische Brot und unser auch ansonsten nicht mageres Frühstückssortiment hergemacht. Lediglich Wladis Magen schwächelt noch ein bisschen.

Martin repariert dann das Provisorium an unserem Dinghi-Motor, der startet jetzt wieder wie eine Eins.

Während danach die einen faul im Trampolin schaukelten und in die Sonne blinzelten, ist ein Trupp zu Besuch auf die Insel von Oma gestern gefahren.
Im Gepäck hatten wir Milchpulver, diverse Kleinigkeiten und vor allem zwei Schwimmwesten für die Kinder. Unglaublich, wie viele der kleinen Kinder in den wackeligen Einbäumen mitfahren, die noch gar nicht schwimmen können!

Generell möchten die Gunas nicht fotografiert werden, nachdem wir aber ein Familienfoto für alle versprochen haben, waren sie sehr begeistert bei der Sache. Wieder am Boot wurde das Bild ausgedruckt, laminiert und zur Familie gefahren. Martin und Wladi haben dafür auch eine dicke Umarmung von den kleinen Mädchen kassiert.
Den nächsten Auftrag für die Nachbarfamilie hatten sie auch schon in der Tasche ??

Mit im Gepäck waren vier frische, große Kokosnüsse; die schwerste davon lag bei 3,8 kg. Was macht man also, wenn man nicht wirklich was zu tun hat? Ein Kokosnuss-Wettheben der Herren hier an Bord. Alle haben sich gut geschlagen, die Nase vorn hatte jedoch Werner, der in erstklassiger Haltung – 90° Winkel vom Körper weg – das Ding eine Minute lang stemmen konnte. Wie er dabei auch noch fototauglich schön gucken konnte, verwundert uns alle.

Am Nachmittag sind wir, wieder in anderer Besetzung, zu einem der schönen Inselchen gefahren, auf der neben Ferienhäusern auch eine Strandbar steht. Wir sind durch türkisfarbenes Wasser und weißen Sand gelaufen, haben uns mit Cola und Bier erfrischt und natürlich das obligatorische Warensortiment in Augenschein genommen.

Der anschließende Ausflug zum Schnorcheln ans Riff war nicht ganz so erfolgreich, nur ein paar Fische, aber viel Seegras.
Macht nichts, wir haben noch so viel Zeit, um uns die Unterwasserwelt anzuschauen!

Zum Abendessen gab es heute den restlichen Barsch aus Kuba mit Currysoße und Gemüse mit frischer Kokosnuss, danach gebratene und flambierte Bananen vom Skipper himself. Jetzt hängen wir faul herum und es geht uns richtig gut!

Feb.

21

Irene

Es ist knapp 19 Uhr, zwischen Sonnenuntergang und Abendessen, also gerade die richtige Zeit, um unseren wunderschönen Tag Revue passieren zu lassen.

Nach einer ungestörten, ruhigen Nacht und einem gemütlichen Frühstück sind wir nach Dog Island aufgebrochen, das nur zwei Seemeilen von unserem Liegeplatz entfernt liegt. Das palmenbestandene Inselchen ist rege frequentiert, schließlich liegt direkt im bilderbuchmäßigen türkisen Wasser ein altes Wrack von 1950, um das man hervorragend schnorcheln kann.
Die VAVA-U war schnell festgemacht, wir konnten direkt von Bord aus unsere Schnorcheltour starten. Das ist Luxus pur!

Da auch die Ausflugschiffchen der Gunas mit etlichen Touristen auf der Insel festmacht, waren wir nicht alleine im Wasser. Trotzdem gab es sehr viel zu sehen – viele Fische, manche bunt, manche gut getarnt und fast nicht sich abhebend vom Sand; dazu das von vielen Flechten und Pflanzen bewachsene Wrack; auch ganz komische Fische mit riesigen Augen und Schlauch nach oben und mit unförmigen Flossen schwammen dazwischen rum ??

Wieder zurück an Bord wurde der Anker gelichtet und wir sind die kurze Wegstrecke bis Yansaladup gefahren.
Immer wieder ragen winzig kleine Inselchen aus dem Wasser, es gibt viele Untiefen – und traumhafte Kulissen.

Vor genau einer solchen liegen wir jetzt vor Anker, ringsum türkises Wasser, eine Palmeninsel vor uns, weiter draußen ein kilometerlanges Riff, dessen Rauschen wir als beruhigende Hintergrundmusik haben.

Der weitere Tag verläuft wie ein typisch relaxter Urlaubsbadetag in Luxusvariante:
Wir hüpfen vorne vom Schiff und schwimmen; kaufen Fisch von Gunas, die in ihrem Einbaum daherpaddeln; liegen gemütlich im Trampolin (das sogar eine Beschattung hat!); bereiten zwischenzeitlich schon mal die Einzelkomponenten unseres Abendessens vor; machen uns ans Brotbacken; schwimmen wieder; lesen oder paddeln mit den Kanus auf die Insel in Sichtweite.

Martin putzt den Rumpf der VAVA-U und schlachtet eine Kokosnuss, die er pünktlich zum Sundowner um 18 Uhr in Form von hervorragenden Kokosdrinks serviert
Ein kleiner Rest des Teams schert aus und genehmigt sich nicht minder feine Mojitos. Wir machen ein paar schöne Bilder und genießen die Abendstimmung.

Unsere Moussaka schmurgelt währenddessen schon im Ofen dahin, langsam werden wir alle hungrig.
Pläne für den morgigen Tag mag noch nicht wirklich jemand machen, vielleicht nach dem Abendessen – oder eben „mañana“ – morgen!

Feb.

22

Irene

Erstaunlicherweise sind wir heute, bis auf Isabel, alle schon gut vor 8 Uhr wach und ausgeschlafen.
Ein morgendliches Bad im 30,1 ° warmen Wasser spült die letzten Sandmännchen aus den Augen.
Schnell wird Frühstück hergerichtet, frisches Brot und allerlei feine Sachen, sogar Sardellen und Thunfisch aus dem Dosenbestand von Miami stehen heute auf der Karte.

Danach wird schnell klar Schiff gemacht, es geht auf zu neuen Ufern!
Wir wollen eine weitere Insel in Guna Yala anfahren, die 28 Seemeilen entfernt liegt.
Bei gutem Wind segeln wir mit Groß und gereffter Genua flott dahin. Vorne im Bugkorb ist es wie in einer wilden, unkontrollierten Schiffschaukel, es geht meterhoch rauf und runter bei den Wellen – und macht riesig Spaß! Die Sache hat nur einen Haken, wenn man einmal da vorne Platz genommen hat, erfordert das Verlassen des exponierten Sitzes bei diesem Seegang Mut. Auf allen Vieren geht es zurück, nicht ganz elegant, aber sicher!

Unser heutiger Ankerplatz liegt geschützt vor einem der vielen Riffe zwischen kleinen, sehr grünen Inselchen – wieder wie im Bilderbuch.
Kaum liegen wir fest, werden schon die Kanus und das SUP seeklar gemacht und der Wassererkundungstrupp, bestehend aus Markus, Wladi und Werner, paddelt los.
Gut sehen sie aus, besonders das Outfit von Wladi spricht von Modemut; er ist schick angetan mit Shorts, Shirt und rosa Blumenhütchen, das mit Wäscheklammern windfester gemacht wurde ??

Isabel und Irene lassen sich von Martin auf einer einsamen Insel mit Palmen inmitten von türkisem Wasser aussetzen.
Das kleine Eiland ist schnell umrundet, neben vielen Muscheln und Korallenabbrüchen findet sich leider wie immer eine Unmenge an angeschwemmtem Plastikmüll.
Das Wasser ist kristallklar und wir müssen aufpassen, nicht auf einen der vielen Seesterne zu treten. Ein älteres französisches Ehepaar leistet uns Gesellschaft, bevor Martin uns wieder einsammelt.

Isabel hatte die strikte Order ausgegeben, dass niemand ihren frisch gebackenen Kuchen anschneiden darf, bevor wir zurück sind. Ihr könnt euch vorstellen, wie viel Erfolg sie damit hatte…

Der Wassertrupp war, bis auf Wladi, zurück. Dieser kam schließlich auch angepaddelt, mit auf dem SUP hatte er zwei frische Kokosnüsse, die er eigener Auskunft zufolge „dem toten Geist“ abgeschwatzt hat. Wie auch immer, sie sehen gut aus und waren gratis!

Jetzt geht es ans Abendessen, es gibt den Fisch, den wir gestern aus dem Einbaum heraus gekauft hatten, dazu Kartoffeln.
Es riecht lecker und alles lungert um die Küche herum.
Ein Abend wie immer also!

Feb.

23

Irene

Nach einer sehr ruhigen Nacht krabbeln wir eher spät aus den Betten und es dauert, bis wir mit dem morgendlichen Bad und dem Frühstück in die Gänge kommen.
Macht aber nichts, wir haben entschieden, unseren schönen Ankerplatz erst am Nachmittag zu verlassen.

Schnell ist das Sonnensegel am Trampolin montiert und wir dösen, lesen, schwimmen oder faulenzen einfach.

Einmal werden wir in unserem privaten Paradies jäh gestört – eine Drohne spioniert über uns, was wir denn so treiben. Martin macht Luftaufnahmen und will Action sehen. Winken und ein Sprung vom Bug ist alles, was er kriegt, das muss reichen!

Kurz nach 14 Uhr lichten wir Anker und segeln nach Nargana, einer der etwas größeren Inseln, die ganz nah am Festland von Panama liegt. Sie verfügt über eine Schule, eine Polizeistation und sogar ein Gefängnis – und Einkaufsmöglichkeiten.

Martin liefert uns an einem der stabileren Stege ab, wir sehen, dass es das örtliche Krankenhaus ist. Die „Küche“ ist abenteuerlich, direkt draußen im Freien zwischen einem wilden Sammelsurium an Stühlen, Rollstühlen und Kanistern.

Ziemlich schnell kriegen wir raus, dass die Angabe „freies W-Lan“ nicht stimmt, dafür finden wir kleine Läden, die tatsächlich alles, was wir ergänzen müssen, im Sortiment haben. Lediglich der Tomaten und des Obstes wegen laufen wir länger herum. Auch Brot können wir kaufen, ab 17 Uhr ist es frisch gebacken im Erdgeschoss einer der zwei Kirchen des Orts zu bekommen. So war das also gemeint mit unser täglich‘ Brot gib uns heute!

Der Ort Nargana ist mit einem zweiten kleinen Ort durch eine überdachte Brücke verbunden, wir schauen uns auch dort um.
Es findet gerade ein Basketballturnier statt, die Inselmeisterschaften der Jugendlichen. Alle Beteiligten, insbesondere die Zuschauer, sind lautstark und mit Feuereifer dabei. Ein Eisverkäufer dreht seine Runden und wird von den Kindern umrundet.

Wir finden noch ein Restaurant, in dem wir zu Abend essen können. Das Interieur ist bei Tageslicht ein bisschen fragwürdig, aber das Angebot gut und wir können dort mit dem Dinghi festmachen.

Schnell werden die Lebensmittel zurück zur VAVA-U gebracht, wir genießen ein frisches kleines Brot und machen uns dann abendfertig.
Das Mückenspray ist wieder im Einsatz und ausgerüstet mit Stirnlampe geht es los. Der Steg ist mehr als wackelig, aber wir kommen heil im Restaurant an.
Das Essen ist überraschend gut, das Bier kalt, was will man mehr!

Morgen werden wir uns auf Dschungeltour begeben, mal schauen, welches Getier uns dort über den Weg schwimmt und krabbelt.
Bis dahin gute Nacht an euch daheim ??

Feb.

24

Irene

Schon um 7 Uhr morgens ist heute richtig Betrieb an Bord und auch die sonstige Langschläferfraktion tappst zur morgendlichen Freiluftdusche.
Wladi schneidet jede Menge Grünzeug fürs Frühstück, das Müsli wird mit diversen Kleinigkeiten zur absoluten Kraftmischung angerührt und unser Brot von gestern – das mit kirchlichem Segen – liegt in einem großen Haufen auf dem Frühstückstisch.
Unschwer zu erkennen, wir begeben uns auf eine wirklich große Expedition!

Noch gut vor 9 Uhr sitzen wir im Dinghi, die Kanus sind ordentlich dahinter festgemacht und wir duften nach Mückenspray, dass einem die Sinne schwinden. Sogar feste Schuhe wurden wieder herausgekramt und ungeachtet der bereits morgens nicht unerheblichen Temperaturen tragen manche von uns sogar lange Hosen und Oberteile.
Lediglich Werner kann dem kollektiven Dschungelkoller nichts abgewinnen und bleibt lieber an Bord.

Kaum sind wir zehn Minuten unterwegs, sind wir auch schon bis zum Hosenboden nass. Die Einfahrt in den Wasserarm Richtung Dschungel haben wir nicht ganz erwischt und müssen das sichere und trockene Dinghi verlassen, um selbiges über das Niedrigwasser zu bugsieren. Ein paar von uns haben ein déja vu, als wir wadentief im Schmodder versinken und dann wieder gut bis zum Oberschenkel im Wasser stehen.


Markus taucht besonders tief in das Festland Panamas ein – er verliert irgendwie das Gleichgewicht und macht einen Kniefall – und ist mehr oder weniger frisch gebadet. Blöd nur, dass er seine Geldbörse am Mann trägt (er hatte offensichtlich auf einen Kiosk im Dschungel gehofft) und die Dollarscheinchen auch frisch gewaschen sind. Passend für Panama, oder? ??

Pet und Wladi werden wieder hinten ans Dinghi gehängt, so brauchen sie nicht paddeln und können keine Irrfahrten machen.
Unsere Wasserstraße ist angenehm breit, rechts und links ist undurchdringliches Grün. Auch die Bananen- und Gemüseplantagen der Einheimischen befinden sich hier – und die Familienfriedhöfe! Keine schlechte letzte Ruhestätte, auch wenn der Dschungel nie wirklich still ist.

Wir überholen auf unserer Fahrt einen älteren Guna, den wir mit seinem Einbaum ebenfalls ins Schlepptau nehmen. Er strahlt übers ganze Gesicht, weil er sich nicht selber abplagen muss. Unter uns schwimmen ein paar Fische, der ein oder andere Reiher steht am Ufer, ansonsten sieht die Tierwelt hier sehr friedlich aus. Trotzdem soll es hier Krokodile und Wasserschlangen geben, was die Blogschreiberin so gar nicht beruhigt.

Am Ziel, dem Einstieg zu unserem Treckingpfad angekommen, ziehen wir das Dinghi an Land (sind also prompt wieder nass), dann geht es los.
Wir sehen ganze Autobahnen von Blattschneideameisen, auf denen die emsigen kleinen Tiere Blättchen transportieren, einen Termitenbau am Baum hoch über uns, Bananenpflanzen und üppiges Blattwerk. Unser Weg führt entlang der Wasserleitung von den Bergen auf die Insel von gestern, einfach so durch den Dschungel.
Wenn kleine Löcher Wasser versprühen, werden diese offensichtlich schlichtweg mit einem kleinen Ast, der reingesteckt wird, geflickt.

Martin lässt die Drohne fliegen, mittels Räuberleiter hebt er Wladi dann hoch genug, dass wir eine kleine Staude wilder Bananen ernten können. Dicke Beute ?? Auf unserem Rückweg treffen wir einen Guna, der mit seinen zwei Söhnen zur familieneigenen Bananenplantage zum Arbeiten gepaddelt ist. Wir unterhalten uns kurz, dann geht es zurück zum Dinghi.

Das vorhergesagte Niedrigwasser ist schon zu sehen, schnell schieben wir (exakt, schon sind wir wieder nass) in den Fluss, dann geht es los. Wladi und Pet lassen sich in den Kanus treiben.
Das Dinghi gleitet friedlich dahin, wir machen uns kurz an einem Baumstamm im Flüsschen fest, um uns mit den „Pausenbroten“ zu stärken, Martin zerteilt einen Apfel mit der Machete.

Weiter geht es, wir schauen und lassen uns treiben, als wenige Meter von uns plötzlich ein gut drei Meter großes Krokodil blitzschnell von der Sandbank in den Fluss stürzt. Martins Erklärung, dass das arme Tier erschrocken sei und deswegen ins Wasser ist, beruhigt nicht wirklich alle.

Trotzdem erreichen wir die Mündung ohne weitere Zwischenfälle und finden dieses Mal den Weg ins Meer ohne schieben.

An Bord wird zuerst einmal der Sand und Schlamm weggespült, nachdem auch Pet und Wladi zurück sind, lichten wir Anker und motoren schnell zwei Seemeilen an eine wunderschöne Insel.
Kaum sind wir fest, stürzen wir uns ins 31,4 ° kühle Nass. So schön!

Später gibt es ein bisschen Kokosnuss, dann duftet auch schon das Abendessen – es gibt Couscous mit Shrimps.

Ein perfektes Ende eines wirklich tollen Tages!

Feb.

25

Irene

Nach einer ruhigen Nacht, unterbrochen nur von zwei kurzen Regenschauern, krabbeln wir ziemlich langsam aus dem Bett.
Zum Frühstück gibt es heute eine halbe Papaya und ein bisschen Mango, dazu das restliche Guna-Brot, Käse, die vorletzten Scheiben Salami und Marmelade.
Unser Kühlschrank leert sich zusehends, zum Glück haben wir noch reichlich Thunfisch in Dosen und Eier für den Start in den Tag.

Ziemlich bald können wir Anker lichten und nehmen Kurs auf unser neues Ziel:
Cayo Holandes, genauer gesagt die BBQ-Island, die richtig Morrodub heißt.

Mit teilweise fast neun Knoten sind wir schnell am Ziel, oder besser gesagt – wir sind im Paradies!
Waren unsere bisherigen Inselchen zum Ankern schon idyllisch, übertrifft dieser Platz bei weitem alles.
Wasser in allen Schattierungen von hellgrün über türkis bis dunkelblau, vorne das Riff mit der Brandung soweit das Auge reicht und vor uns eine kitschpostkartengleiche Palmeninsel mit weißen Sand. Man könnte meinen, der Anblick sei nicht neu für uns, aber weit gefehlt. Wir staunen und freuen uns wie die Kinder über so ein schönes Plätzchen.

Sobald der Anker liegt und die Badeleiter montiert ist, hält uns nichts mehr: Wir springen vorne vom Bug und lassen uns von der schnellen Strömung entlang der VAVA-U wieder zum Ausstieg treiben. Martin lässt sicherheitshalber etliche Meter Tau von der Rolle, damit wir uns notfalls festhalten und ranziehen können, falls es uns an der Badeleiter vorbei treiben sollte.

Mit dem Dinghi setzen wir auf die Insel über und sind begeistert.
Kein Müll, liebevoll dekorierte Wegelchen, sogar ein Walfischskelett ist ausgestellt. Bänke zum Picknick stehen bereit, es sind Hängematten für ein Schläfchen zwischen manchen Palmen montiert; mit einem Wort, paradiesisch.


Außer uns sind nur noch die Reisenden eines rund 45 Meter langen portugiesischen Zweimasters auf der Insel, die von Bediensteten betreut werden.
Was für ein Aufzug! Eigene weiße Hängematten stehen den Herrschaften zur Verfügung, natürlich nimmt man den Lunch auf separat mitgebrachten und fein eingedeckten Tischen ein, viele Male muss dazu das Beiboot zwischen Schiff und Insel hin- und herfahren.
Wir haben, da der Inselkiosk zu hat, unser Bier selbst mitgebracht und öffnen schlichtweg eine Chipstüte.

Manche umrunden die Insel zu Fuß, schlafen unter Palmen und schaukeln in den Hängematten – oder gucken stundenlang aufs Wasser. Auch ohne Kellner und Leinentischtuch – wir sind definitiv im Paradies!

Sobald wir wieder auf der VAVA-U sind, geht es an die Vorbereitung fürs Abendessen.
Es wird gegrillt, dazu gibt es Rosmarinkartoffeln, Guacamole, Salat und frisches Brot. Damit wir bis dahin nicht verhungern, veranstaltet Martin wieder ein Kokosnussmassaker und wir knabbern frische Kokosnusschips. Sehr lecker.

Unser Abendessen ist mindestens genauso gut, der Nachtisch, Rum und Likör, ist allerdings nach dieser Runde leer. Hoffentlich gibt es keine Meuterei an Bord ??

Wladi hat nach dem Abendessen neue Energien und angelt, wir haben Mond und er hofft auf dicke Fische. Tatsächlich beißen die Biester aber nur die Köder ab und nicht an. Petri heil sieht anders aus – aber wir haben immerhin noch einen vollen Gefrierschrank!

Gleich wird das Licht gedimmt und wir genießen den Abend, mal schauen, was der morgige Tag an Eindrücken bringt.

Feb.

26

Irene

Wir schlafen sehr ruhig und ungestört, die Frühaufsteher probieren gleich das Wasser aus, der Rest lässt sich ein bisschen mehr Zeit.
Es wird gemütlich gefrühstückt, dann geht ein „Spähtrupp“ mit Martin im Dinghi auf Erkundungstour.
Wir wollen sehen, ob unser Paradies hier noch mehr so schöne Ankerplätze bereithält.

Tatsächlich finden wir einen anderen, idealen Standort: Schwimmweite zum Strand, zwischen zwei Inseln, tolles Wasser und ohne Strömung.
Zurück an Bord wird der Anker gelichtet und wir fahren zu unserem ausbaldowerten Spot, an dem wir auch Wladi, der mit dem Kanu unterwegs war, wieder treffen. Pet und Helmut sind noch schnorchelnd unterwegs, wissen aber, wo sie hin müssen.

Schnell liegen wir sicher vor Anker und hüpfen ins wunderbar warme Wasser: 33,1 ° in der Spitze!

Das Sonnensegel wird am Trampolin montiert; Markus lässt sich samt Hängematte und James Bond Lektüre auf die Insel vor uns chauffieren.
Martin lässt die Drohne fliegen und macht traumhaft schöne Aufnahmen.

Die Kanus sind heute gut nachgefragt, ansonsten schwimmen wir und liegen im Trampolin oder suchen einen der anderen schattigen Plätzchen auf. Im Wasser sieht man immer wieder die majestätischen Adlerrochen dahingleiten, sie heben sich schwarz vom hellen Sand und dem türkisfarbigen Wasser ab. Es ist wunderbar ruhig, obwohl wir bei weitem nicht die einzigen Yachties in der Bucht sind.

Erst als die Sonne untergegangen ist, machen wir uns abendfertig und Helmut macht sich an unser Abendessen:
Hähnchengeschnetzeltes in Currykokossoße mit Gemüsereis. Die Kokosnüsse für die Soße hat Martin heute nachmittags zerlegt, nachdem Wladi mal wieder für Nachschub gesorgt hatte. Er scheint ein besonderes Agreement mit dem „toten Geist“ zu haben ??

Morgen haben wir einen längeren Schlag vor uns, wir werden rund zehn Stunden entlang der Küste Panamas unterwegs sein und das Guna – Gebiet verlassen.
Ankern wollen wir auf einer Insel, die auch von Affen bewohnt wird.

Entlang der Küste segeln wir die nächsten Tage nach Panama Colón, wo wir Donnerstagabend ankommen wollen.
Spätestens dann haben wir wieder Internet und wissen, ob sich die Welt auch ohne uns weitergedreht hat!

Danke in diesem Zusammenhang an Michi in München der immer unseren Blog, den er via Funkmail bekommt, postet.

Feb.

27

Irene

Unser Morgen beginnt mit einem letzten Bad im türkisgrünen, warmen Wasser.
Schnell sind wir abreisefertig und können den Anker ziemlich pünktlich um 8 Uhr morgens lichten.
Martin navigiert uns wieder sicher durch die Untiefen hinaus auf den karibischen Atlantik, wir segeln mit Groß und Genua und machen gute Fahrt.

Ein gemeinsames Frühstück entfällt heute, die Frühaufsteher haben sich schon vor dem Ablegen selbst versorgt, der Rest isst während der Fahrt.
Die Wachen spielen sich schnell ein, obwohl es nicht viel aufzupassen gibt – außer uns ist niemand unterwegs.

Die VAVA-U schaukelt heute magenverträglich dahin, einige von uns allerdings ins sofortige Koma.
Werner schläft als allererster, hält ansonsten aber stoisch während der ganzen Fahrt Ausguck. Alle anderen schlummern ebenfalls zwischenzeitlich dahin. Irgendwie ist das bei Seegang wie bei Babys und Autofahren…

Die Sitze in den Bugkörben sind heute ebenfalls begehrt, schließlich bekommt man nicht alle paar Minuten eine nasse Dusche ab. Helmut traut sich sogar ins Netz und kommt mit minimal nassem Hosenboden davon. Die Sonne scheint und wir genießen das Dahingleiten.
Die Landschaft ändert sich mit jeder Seemeile, die Küstenlinie wird hügeliger und schroffer, aber auch besiedelter.

Nach ziemlich genau neun Stunden erreichen wir unser Ziel, wir gleiten an der Isla Grande vorbei und ankern bei Isla Linton, einem sehr geschützten Ankerplatz. Außer uns tummeln sich dort noch sicherlich mehr als fünfzig Yachties.

Die Geräusche des Dschungels sind ungewohnt, fast noch mehr staunen wir aber, als wir das seit den Caymans erste Auto fahren sehen.
Schnell setzen wir über nach Linton, finden den klitzekleinen Kiosk dort und können Salz bekommen. Außer Salz gibt es auch Internetkarten, mit ziemlich wenig MB, aber besser als nix ??

An Bord zurück macht sich Martin höchstselbst an die Zubereitung unseres Abendessens. Es gibt Spaghetti Bolognese, wir freuen uns sehr darauf!
Morgen schauen wir kurz zur Isla Grande, dann segeln wir weiter in Richtung Panama Colón und machen Halt in Portobelo.

Bis dahin gute Nacht!

Feb.

28

Irene

Es ist immer wieder nett anzusehen, wenn die lieben Mitsegler nach und nach aus ihren Kojen krabbeln und versuchen, mittels Kaffee oder sonstigen Dopingmitteln die Augen aufzukriegen.

Ein absolutes Novum allerdings war, heute Wladi in der Hängematte vorzufinden – und zwar mit einer Dose Bier in der Hand.
Er hatte sehr schnell die passende Erklärung parat: Purim, der jüdische Karneval. Völlig logisch, dass man nicht nüchtern in so einen Tag starten soll!

Der Rest stürzt sich auf hart(!)gekochte Eier oder Rührei, Toastbrot und alles, was unser Kühlschrank sonst noch hergibt.
Ins Wasser mag heute keiner, wir begnügen uns mit der Freiluftdusche; so richtig vertrauenserweckend sieht das kühle Nass in der Bucht nicht aus.

Der Großteil der Mannschaft fährt dann mit dem Dinghi in die Marina, Irene bleibt an Bord und backt Brot, Werner überwacht das Ganze. Die Dinghimannschaft kommt nach knapp zwei Stunden völlig erschöpft zurück, der Supermarkt war einfach zwei Kilometer von der Marina entfernt und die wenigen Einkäufe wogen in der Hitze ziemlich schwer.

Es ist kurz nach Mittag, als wir Anker lichten und uns auf den Weg nach Portobelo machen. Die Fahrt führt uns langsam, aber stetig an der grünen, hügeligen Küste vorbei.
In Portobelo finden wir einen perfekten Ankerplatz mit Blick auf die alte Festung. Der Hafen war zur Zeit der spanischen Konquistadoren sehr wichtig; von hier aus ist das gesamte erbeutete Gold nach Spanien transportiert worden. Die Bucht hier war deshalb auch entsprechend gesichert.

Isabel hat während der Überfahrt eine n“Panamawellenkuchen“ gebacken, wir stärken uns und setzen dann mit dem Dinghi an Land über und erklettern das alte Fort und genießen die hervorragende Aussicht von oben.
Danach düsen wir in den Ort, vorbei an den anderen Yachten und etlichen Schiffsleichen. Auf dem Weg in den Ort werden wir von einem Deutschen abgefangen, der mit seiner Frau die „Pizzeria Vela“ betreibt und uns in sein Restaurant lockt. Der Mann hat unschlagbare Argumente: Weißbier – Erdinger und Hofbräu München – und Leberkäse, respektive Schnitzel und Bratwurst.

Wir laufen noch kurz durch den Ort, dann macht sich unser Magen bemerkbar und wir strömen ins Restaurant.
Schnell ist das erste Erdinger dunkel bestellt, es ist kalt und schmeckt nach drei Wochen Dosenbier einfach göttlich. Auch das helle, kleine Hofbräu ist gut nachgefragt; so gut, dass wir diesbezüglich glatt die Gaststätte leertrinken!
Auch das restliche Essen ist gut, wir unterhalten uns nett mit einem amerikanischen Singlehand-Segler, trinken und essen, es ist richtig gemütlich.
Auch einen Ausflugsboot- und Tauchanbieter aus Galapagos lernen wir kennen, sehr interessant, was er zu erzählen hat.

Gut gesättigt geht es im Dinghi zurück, der Einstieg am dunklen Steg nach den genossenen Hopfenkaltschalen ist etwas wackelig ??
Sicher zurück an Bord lassen wir den Tag mit Musik und ganz gemütlich ausklingen, bevor es ins Bett geht.

Gute Nacht!

März

1

Irene

Langsam neigt sich unser Törn dem Ende zu, heute nehmen wir Abschied von Ankerplätzen und Buchten und machen uns auf den Weg nach Panama, um einen Platz in der Marina zu ergattern.

Zuerst natürlich gibt es Frühstück; Wurst und Käse sind aus, dafür bekommen wir von Helmut genau terminierte weichgekochte Eier kredenzt, die letzten unseres Vorrats. Immerhin haben wir noch Thunfisch und Sardellen – besser wie nix ??

Da wir erst gegen Mittag absegeln wollen, gibt es von Martin eine Runde Wasserski spendiert, inklusive Einweisung am Trockenen.
Wladi, Helmut, Isabel und Pet lassen sich nach und nach hinter dem Dinghi herziehen und umrunden die VAVA-U gekonnt.
Der Rest übt sich jeweils als Paparazzo, postiert sich hoch oben auf unserem Schiff und schießt echt tolle Fotos.

Danach geht es los: Ein letztes Mal werden Groß und Genua gehisst und wir verlassen Portobelo.
Die Sicht heute ist hervorragend, wir sehen den Hafen von Panama Colón, unser Ziel, schon von Beginn an.
Gemütlich schaukelnd geht es bei gutem Wind rasch voran.

Eingfahrt Panama-Kanal, Karibik-Seite

Kurz vor unserem Ziel sehen wir mehr und mehr riesige Frachter, unser VAVA-U ist ziemlich klein dagegen – aber viel viel feiner!
Die Marina erkennen wir schon von weitem am „Mastwald“ – es sind ziemlich viele Yachten vor Ort. Wir haben Glück und ergattern auch ein Plätzchen. Die Anlage ist gepflegt, mit Pool, Duschen, Minimarkt, Bar und Restaurant und mit vielen schönen Booten.

Kaum sind wir sicher vertäut, machen wir uns an die Organisation unserer Aktivitäten: Wir tragen uns vor allem in die Listen des Bus-Shuttles nach Colón ein, damit wir am Samstag möglichst reibungslos die erste Etappe in Richtung Flughafen schaffen.

Da das Marinabüro nicht mehr besetzt ist, müssen wir für alles andere bis morgen warten.
Wir entscheiden uns gegen einen Besuch Colóns, die Stadt ist unsicher und hat nichts Besonderes zu bieten.

Lieber dösen wir morgen noch einmal im Netz unterm Sonnensegel, legen uns an den Pool oder suchen zum Abkühlen die auf amerikanische Kühlschranktemperaturen runter klimatisierte Bar auf.

Da niemand mehr wirklich Lust hat, sich in die Küche zu stellen, gehen wir ins Restaurant und lassen uns dort verwöhnen.

Wladi und Helmut werden von Martin zu einem Boot außerhalb der Marina gebracht, das Leinenleute für die Durchfahrt des Panama-Kanals sucht; wir drücken den beiden die Daumen, dass es klappt. Sicher sind wir allerdings nicht, dass die Leute nicht zu Tode erschrecken, wenn drei Gestalten im Finstern an ihrem Boot klopfen ??

Da Werner morgen in der Frühe bereits abgeholt wird, gibt es noch einen Abschiedsumtrunk – kaum zu glauben, wir schnell vier Wochen vergehen!

März

2

Irene

Heute ist tatsächlich der allerletzte Tag für uns an Bord der VAVA-U angebrochen!

Nach einem unorthodox eingenommenen Frühstück – unsere Polsterbezüge sind zum Teil in der Wäsche, drum schmieren wir uns in der Küche unsere Brote und essen, wo gerade frei ist – beginnen die ersten Packarbeiten. Werner ist schon fertig, der Rest sucht sich seine Siebensachen, die wie immer doch irgendwo übers Boot verteilt sind, langsam zusammen. Transportdienste für Wladi, der mit Rucksack noch weiterreist, werden verteilt; Flossen von Salzwasser befreit und generell herrscht Geschäftigkeit an Bord.

Die Bordkasse und Motorstunden haben wir zum Glück schon gestern abgerechnet, heute überspielt Martin für jeden die Bilder von allen auf USB; auch die Filme mit der Drohne. Wir freuen uns schon aufs Angucken daheim, wenn wir unsere Reise noch einmal Revue passieren lassen.

Das Einchecken via Internet weiß Iberia irgendwie zu verhindern, über Stunden unternehmen wir immer wieder erfolglose Versuche. Dann also am Flughafen, wir hätten der Airline ja gerne die Arbeit abgenommen ?

Am späteren Vormittag wird Werner von seinem Bruder und seiner Schwägerin abgeholt, ein sehr netter Kurzbesuch hier an Bord. Da wir somit über Fotografen verfügen, machen wir gleich noch ein Abschiedsfoto mit allen. Mit allen? Klappt natürlich nicht, Markus ist gerade in der Marina zum Duschen unterwegs. Wir hätten ihn so oder so mit aufs Bild gelassen, auch ungewaschen ? Da er schon auf dem Bild fehlt, schreibt er Martin noch einen wunderbaren Eintrag ins Gästebuch zum Ausgleich, den wir uneingeschränkt teilen.

Die Frage, wie wir von der Marina hier nach Panama und zum Flughafen kommen, beschäftigt uns ebenfalls. Mit dem Shuttle der Marina nach Colón und umsteigen erscheint uns nicht wirklich attraktiv, wir hätten unser gesamtes Gepäck dabei und müssten uns dort auf die Suche nach einem Taxi machen und Colón ist eine sehr unsichere Stadt.

Die Entscheidung wird auf den Abend vertagt, bis dahin genießt jeder das Finale unseres Törns – mit Sonnenbaden, Spaziergängen oder auch Bootgucken in der Marina.

Brot wird auch noch gebacken, Helmut und Pet zaubern für den Spätnachmittag eine wunderbare Shelter-Bay-Suppe: Kürbis mit Linsen und Süßkartoffeln. Geplant war, dass für morgen zum Frühstück und für Martin und Pet auch zu Mittag etwas übrigbleibt… Pläne geändert, es gibt keine Suppe zum Frühstück, sonst müssen die zwei hungern!

Wladi spendiert schließlich noch Eis zum Nachtisch, eine ganz feine Sache!

Danach geht es noch in die Bar der Marina zur Happy Hour, dort organisieren wir uns ein Taxi zu einem guten Preis für morgen. Sogar eine kleine Rundfahrt durch Panama handelt Wladi heraus (danke, Du bist ein Goldstück!) heraus, auch den Kanal und den Pazifik werden wir sehen.

Wieder an Bord gibt es noch ein Gläschen Wein, das frische Brot wird angeschnitten und Martin lädt die Bilder des Blogs.

Ein dickes Dankeschön geht an Michi, der unsere Reiseberichte jeden Tag so zuverlässig postet und uns zudem ab und zu mit Kurznachrichten über daheim versorgt. Echt toll!

Pet, danke für die vielen kleinen Dinge; die frische Bettwäsche, kaum dass wir in Guna Yala vor Anker lagen; deinen beständigen Kampf gegen die Brösel an Deck und die Deko, durch die sogar eine VAVA-U noch schöner wird!

Last but not least: Lieber Martin, wir hatten einen wunderbaren Törn mit Dir, die VAVA-U fühlt sich für alle an Bord vertraut und komfortabel an; auch wenn uns der Atlantik durch die Wellen schmeißt, kommt nie Unbehagen auf. Dankeschön und ganz sicher bis zum nächsten Mal!

Buenas noches – die Crew des „Megatörns“, die ein bisschen Abschiedsschmerz hat…

März

3

März

3

Törn Zusammenfassung

Angelaufene Häfen/Buchten:

KUBA
Marina Cayos Lagos mit Cayos Rico
Cienfuegos
Trinidad
CAYMAN-ISLAND
Grand Cayman
Rum Point
SAN BLAS ISLANDS
PANAMA
Linton Island
Portobelo
Shelter Bay Marina Colon

 

Gesegelte Strecke:  1045 sm, davon unter Segeln: 915 und 130 unter Maschine
Max. Boot-Speed 12,1 Kn
Max Wind 27 Kn aus NW – im Karibischen Meer

Bemerkungen:
4-6m Dünung im Karibischen Meer (Cayman – San Blas)

Wetter:
Karibisches Wetter mit kurzen Regenwolken
Temperaturen um die 28 Grad, tags und nachts
Wasser um die 27 Grad auf Kuba, 30 Grad auf Cayman und max. 33,1 Grad bei San Blas

März

3

Iris

Abfahrt München 4.30 Uhr bei weißer Winterlandschaft und minus 12 Grad. Der Flug über Frankfurt nach Panama war sehr angenehm.

Das erste Treffen mit Nicole und Peter am Flughafen Toucum wurde nur durch den fehlenden Hoteltransfer gedrübt. Das hat leider 2 Tage vorher bei Ralf auch nicht geklappt.

Ralf haben wir dann im Hotel getroffen und unser erstes gemeinsames Essen mit der Seglercrew eingenommen. Sabine fehlte, die haben wir am Samstag abgeholt.

Das gebuchte Taxi nach Colon kam pünktlich. Wir konnten bei der Fahrt die ersten Eindrücke sammeln und hatten das Vergnügen mit der Fähre einen Blick auf den Panamakanal zu erhaschen.  Wie gebucht, hatten wir „Kontakt“ mit einem sehr großen Containerschiff.

Endlich bei Martin auf der VAVA-U angekommen, gab es als erstes ein cooles Bier für alle.

Der Skipper uns seine Pet (die wie ich bayrisch spricht) haben uns wunderbar in den perfekt ausgestatteten Katamaran eingewiesen.

Somit sind wir ein bunt gemischter Haufen, die alle außer mir, Segelerfahrung haben.

Am Abend gab es ein gutes Essen in der Marina.

März

4

Iris

Nach dem Frühstück wurden wir von einem lustigen Taxifahrer abgeholt, der uns nach Colon zu einem Supermarkt gebracht hat. Dort haben wir die Listen abgearbeitet, die von Martin (mit großen Erfahrungswerten) erstellt wurde. Unglaublich, wieviel Bier und Wein für 2 Wochen notwendig sind.

Natürlich wurden auch sehr viele Lebensmittel gekauft, wir sind ja 2 Wochen unterwegs und haben kaum Möglichkeit, einzukaufen.

Nach ca 2 Stunden Marathon-Einkauf sind wir mit einem vollen Van zurückgekehrt.

Wir schlemmten noch ein Cocoseis und legten um ca 16 Uhr ab.

1,5 Stunden später kamen wir unter Motor in Naraja an. Wir ankerten, genossen die traumhafte Aussicht auf die Insel, bewunderten den Sonnenuntergang und aßen ein hervorragend zubereitetes Chili con Carne.

Um ca 21 Uhr gab es einen kurzen Platzregen und trotz mehrmaliger Hinweise, haben es zwei der Passagiere geschafft, die Luken nicht rechtzeitig zu schließen …….

März

5

Iris

Nach einem ausgiebigen Frühstück wurden wir mit dem Boot vertraut gemacht (Technik, Sicherheit etc).
Die Crew wurde intensiv auf das Segeln vorbereitet.

Wir haben bis zu 7,5 Knoten geschafft und sind zügig vorangekommen.
Unglaublich, wie wenig Schiffe hier unterwegs sind, obwohl es so schön ist!

Auch diese Bucht in Nombre de Dios ist traumhaft zum Ankern.
Ein Teil der Crew ist mit dem Dinghy in ein kleines Dorf gefahren. Wir mussten kurz aussteigen, um die seichte Stelle mit dem Boot zu überqueren und fuhren weiter den Fluss entlang. So muss Urwald bzw. Dschungel sein.


Dort haben wir tatsächlich noch fehlende Lebensmittel bei einem gut sortierten „Chinesen“ kaufen können.

Wieder auf der VAVA-U angekommen, hatten die zurückgebliebenen, fleißig unseren leckeren Gemüseauflauf vorbereitet.

März

6

Iris

Heute haben wir ordentlich Strecke gemacht:
50 Seemeilen (geplante 37) mit zweimaliger Wende. Im Durchschnitt 6,5 Knoten.
Wenig fliegende Fische und keine Delphine, obwohl wir stark Ausschau gehalten haben.

 

 

Wir kamen kurz vor dem Sonnenuntergang im Paradies an. Wiedererwartend fanden das 31 andere Yachten ebenso.
Ein Sprung ins kühle 31 Grad warme Nass tat gut.
Der Skipper hat einen Adlerrochen und ein Mitglied der Crew große gelbe Seesterne gesehen.

Der Skipper verwöhnte uns mit Gemüsereis mit Shrimps. Lecker !!!!!!

Dann kam Mr. Wong …… ein Kartenspiel und infizierte die ganze Crew. Unser Skipper hat leider verloren, seine Pet gewonnen! Was haben wir gelacht und keiner wollte zu Bette.

 

März

7

Nicole und Iris

Durch den Regen lagen wir lang in den Kojen, das Frühstück war eher ein Brunch.
Danach wurde wieder Mr. Wong gespielt.


Ca. 14 Uhr nahmen wir Fahrt unter Genua auf. Kurze Strecke und schon waren auf Dog Island, dort kann man einen Frachter, der in den 50igern auf Riff gelaufen ist, bewundern. Er liegt im türkisfarbenen Wasser.
Beim ersten Gang ins Wasser kam ein kleiner Hai, der Gott sei Dank, satt war.
Ansonsten ein traumhaftes Schnorchelerlebnis.

Wir haben folgendes gesehen: schöne Korallen, viele bunte Fische, Papagaienfisch, Kaiserfisch, Dr.Fisch und nicht zuletzt ein schüchterner großer Kugelfisch.

Die nächste Station war eine Insel mit Resort. Dort gibt es 5 kleine Bambushütten und 4 französische Gäste.
Wir durften auf diese kleine private Insel. Schneeweißer Sandstrand, pudriger Sand, gebogene Palmen. Die Farben des Wassers sind in verschiedenen Tönen und variieren je nach Sonneneinstrahlung. Wirklicher Postkartenkitsch.

 

 

Wir sind als einzige Yacht über Nacht vor Anker geblieben.
Zu Abend gab es leckere Spaghetti Bolognese, von Peter und Nicole zubereitet.
Der Abend endete mit Mr. Wong.

März

8

Ralf

Nach einer ruhigen Nacht gibt es heute erst relativ spät Frühstück.
Die ersten wollen schon vor dem Frühstück Mr. Wong spielen. Die meisten absolvierten dann doch ihr morgendliches Sportprogramm und schwammen nochmals zur „Kitschinsel“.
So gegen 14:00 Uhr legen wir ab zu unserem nächsten Postkartenmotiv.

Wir ankern wieder vor traumhafter Kulisse und machen unsere Spielzeuge wie Beiboot und die Seekajaks klar. Auf der ersten Insel die wir erkunden „wohnt“ ein Kuna-Paar mit Ihrem Kind. Pet ergattert von Ihnen zwei frische Kokosnüsse. Wir düsen dann mit dem Beiboot zu den nächsten Inseln. Auf einer davon ist ein nicht bewohntes Resort. Wir bekommen aber immerhin als einzige Gäste Dosenbier.

Miss „MOLA-Lisa“

So langsam meldet sich wieder der Hunger, das ursprünglich geplante Resteessen verwandelt sich dann in Spaghetti mit 3 verschiedenen Saucen plus Tzasiki.

Der Abend endet wieder mit mehreren Mr. Wong Runden.
Ich bezweifle, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht, da die Mädels immer gewinnen……

März

9

Die komplette Crew

Nach einem opulenten Frühstück und gemeinsamen Schwimmen besuchte uns Igua (eine Molaverkäuferin) und diesmal schlugen alle zu.

Nach 10 sm erreichten wir Esnasdup, wo wir wieder zahlreiche andere Yachten vorfanden.


Mit dem Dinghy sind wir erst zur Nachbarinsel (die Namenlose, aber schöne) und anschließend zur Esnasdup.
Dort haben wir einen Strandspaziergang gemacht, Cocosnüsse gefunden und leider auch etwas angeschwemmten Müll. „Naturstrand“ eben.
Auf der Atlantikseite befand sich leider ein gestrandeter Container und auf einer unbewohnten Insel räumt eben leider keiner auf!

Zurück an Bord, rief Mr. Wong.
Ralf hatte sich dadurch asiatisch inspiriert und kochte uns alle ein leckeres Hühnercurry, welches er komplett alleine zubereitet hat! Kompliment!!!

Dann kam Jaques!
Ein Beamer an Bord macht es möglich!
Mit Cousteau, Popcorn und Speiseeis – abtauchen in die Tiefe der Meer!

März

10

Die Komplette Crew

Erstmal gab es Wassersport. Martin hat wirklich alles an Bord.
Zwei fuhren mit dem Kajak zur anderen Insel. Die anderen schnorchelten.

Dann kam ein „Fisch des Weges“ – mit dem Boot
Wir kauften einen 5 kg schweren Barsch. Wunderschön anzusehen, in einem kräftigen Orange. Beifang war eine lebende Languste, der wir einstimmig nach Bezahlung das Leben retteten, allerdings erst als die Fischer außer Sicht waren.

Martin schuppte den Fisch und nahm ihn aus. Ein Spektakel für die Crew.

Nicole und Peter besuchten die namenlose Insel ein neues mal auf. Sie wurden zwar nicht von Eingeborenen, aber von Sandflöhen und Bremsen heimgesucht.

Um 15 Uhr ging es unter Motor 7 sm nach Nargana-Yandup, ein großes Dorf, mit allem was wir nach einer Woche für die Bordkücke benötigten.
Wir gingen an Land, suchten diverse Tante-Emma-Läden auf, einen Bäcker in der Kirche und reservierten für 18 Uhr einen Tisch im Restaurant.
Wir schlenderten durch die Gassen, die europäisch und sehr sauber waren. Die Insolaner begrüßten uns freundlich, waren aber reserviert. Zwei ältere Damen waren in Tracht. Die zwei Inseln sind mit einer Brücke verbunden, das Gefängnis hat Meerblick.
Ein Welpe hat die Hundebonbons, die Iris noch in der Jackentasche hatte, verspeist. Mit großer Begeisterung.

Im Restaurant gab es Hühnchen, gegrillten Fisch und Camerones. Das Essen war einfach lecker.
Das Dosenbier musste aber am Kiosk gekauft werden.

Wieder an Bord zurück, gab es als Dessert Einheimischen-Kuchen, der wie Nusschnecke schmeckte.
Heute war dann noch Bergfest. Jeder bekam ein VAVA-U Shirt. Wir haben uns sehr darüber gefreut – tolle Idee!

Die Dorfdisco spielte Musik bis der Hahn krähte und raubte uns den Schlaf an den wir uns in den bisher so ruhigen Ankerplätzen gewöhnt hatten.

März

11

Pet

Erst reichhaltiges Frühstück und dann gut bepackt, wie es sich eben für Abenteurer gehört, starten wir los in den Fluß „Rio Diablo“.
Der Teufelsfluß! Huiiii, was uns da wohl erwartet?
Mit dem großen Speedboot und 2 Kayaks im Schlepptau tauchen wir ein in das satte Grün des Festlandes Panamas. Wir durchkreuzen seichte Flußstellen und sehen verschiedenste Baum- und Vogelarten, sowie Einheimische, die uns immer mal wieder mit deren Einbaumbooten freundlich winkend passieren.

Dann geht der Motor aus und es geht zu Fuß rein in den Dschungel. Ein dankbarer Fußweg ohne große Hürden ist zu beschreiten.
Iris freut es ganz besonders, denn ihre FlipFlops verabschiedeten sich gleich zu Beginn des Fußmarsches.
Es gibt viel zu entdecken. Von kleinsten fleißigen Ameisen bis hin zu Affen in den Bäumen. Wir wurden vom Dschungelfieber erfasst, toll war dieser Ausflug und eine schöne Abwechslung zum derzeitigen Inselleben.

Gemütlich ging es zurück zur VAVA-U. Sabine und Pet paddelten fleißig, bzw. ließen sich teils faul mit der Strömung Richtung Meer raustreiben und am Nachmittag ging es dann wieder raus in die Inselwelt.

Nach nur knapp 8 sm waren wir auch schon am Ziel und somit auch wieder im Paradies.
Gut, dass es so viele Inseln gibt und in die Coco Banderas verliebten wir uns auch sogleich.
Vielleicht lag es auch an den leckeren Sundowner-Cocktail, die die Insel einfach perfekt aussehen ließen….?!?

März

12

Pet

Beim Aufwachen musste der ein oder andere wohl zwei Mal blinzeln um zu realisieren, dass er nicht mehr träumt und es auch ohne Alkohol so aussieht.
Mehrere kleine Inseln ringsherum. Türkise Lagunen, Palmen wiegen sich in der Brise und weiße Sandstrände blenden uns fast in den Augen.
Und VAVA-U liegt genau mittendrin.

Es geht zum schnorcheln vom Boot aus zu einem herrlichen Korallengarten mit bunten Fischchen. Auch sieht man unsere Kayaks mal auf der einen, dann auf der anderen Insel liegen, fleißig wird Stand-Up-Paddling geübt und keiner fiel rein und überhaupt kann man auch einfach mal ganz normal schwimmen im warmen Wasser, bzw. faul irgendwo im Schatten im süßen Nichtstun schwelgen.

Martin schlägt fleißig unsere (heimlich) erworbenen Kokosnüsse auf und wir knabbern dankbar daran.
Alles was umsonst ist und frisch ist schmeckt irgendwie am besten.

Auch unserer liebsten Freizeitbeschäftigung konnten wir nachgehen.
Shoppen! Dieses Mal ganz einfach – man musste nur 50 m zu einer Insel schwimmen, auf der ein Kuna Yana lebte

Er hat es sich richtig gemütlich gemacht und fertigt fleißig selbst Armbänder an, die wir natürlich nur käuflich erwerben mussten, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Als Zugabe war noch „Suiza“ mit ihm auf der Insel. Ein lustig-freches Minihündchen, den wir gleich, wie fast alle Hunde die wir sahen, mitnehmen wollten. Ob der Skipper den kleinen Racker überhaupt bemerkt hätte??? Aber dann wäre der Kuna Yanaer ganz alleine gewesen auf seinem Eiland. Somit blieb Suiza bei ihm und wir nahmen nur die unzähligen Armbänder mit. Wenn das so weitergeht können wir bald selber einen Shop aufmachen. Denn Molas befinden sich auch schon so einige auf der VAVA-U.

So schön es auch ist, wir haben schon wieder Hummeln (und den ein oder anderen Sandfloh, gell Nicole? ?? ) im Hintern und ziehen weiter.
Mit der Abendsonne fahren wir in das nächste Archipel.

Den Holandes Cays.
Kaum ist der Anker im Sand eingetaucht, wird der Grill hinten aufgebaut.
Dank Skipper´s Grilltalent aus versehentlich gekauften Rouladenstücken schmackhaftes Grillfleisch zu zaubern und auch dank den leckeren diversen Beilagen auf dem Tisch war es ein leckeres Mahl, das gleich mit ein paar Wong-Runden abgerundet werden musste, um den Abend wieder Mal perfekt ausklingen zu lassen.

Was uns ein wenig Sorgen macht ist der schwindende Weinvorrat. Liegt es an der Hitze? Verdampft der gute Tropfen gar?
Es wird eng, aber wir haben als Alternative noch Panamabier, was auch nicht zu verachten ist, und solange es vorm Abendessen noch immer einen Cocktail gibt, manchmal sogar mit frischem Kokosnusswasser, wollen wir unsere Paradies-Probleme mal weiterhin nicht erwähnen.