Gegen 7 Uhr kommt die Sonne hinter den Hügeln hervor. blu:kat liegt im weichen Morgenlicht. Und wieder drängt sich der Eindruck auf, dass ein Ufo in der Bucht gelandet ist, ein blaues Ufo mit weißer Kommandozentrale. Wir schwimmen noch eine Runde ums Boot, anschließend lassen wir uns in der warmen Morgensonne trocknen. In zwei Stunden bringt uns das Taxi zum Flughafen, schwer vorzustellen, dass wir am Nachmittag wieder in München sind.
Danke Martin für zwei wunderschöne, erlebnisreiche und erholsame Urlaubswochen und bis bald auf blu:kat.
Aug.
25
Aug.
24
Unser letzter Tag auf blu:kat. Langsam schleicht sich Wehmut ein. Wir frühstücken, baden, packen – eher unentschlossen, gehen wieder schwimmen. Carola reiht sich in die Liste der Mastbesteiger ein.
Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Taxi nach Mytilini. Wir bummeln die farbenfrohe Basarstraße Ermou entlang, besuchen die Kathedrale und machen uns auf die Suche nach dem Kastro – Stadtplan gegen I-phone. Das in einem Pinienwäldchen oberhalb des Zentrums gelegene Kastell lässt sich aber auch ohne Orientierungshilfe leicht ausmachen. Weil Vollmond ist, gelten verlängerte Öffnungszeiten, bis 1 Uhr nachts. Ganz so lange bleiben wir nicht, verbringen jedoch einige Zeit in dem weitläufigen Gelände. Antike Fragmente, Befestigungsanlagen und Gebäude aus drei verschiedenen Epochen sind hier vereint und immer wieder bieten sich wunderbare Ausblicke auf die Stadt und den Hafen.
Der Vollmond steht hoch am Himmel, als wir das Kastell verlassen und aus der Ruhe eintauchen in den quirligen Lärm der Altstadt. Fußgänger schieben sich durch die engen Gassen, dazwischen bahnen sich Autos und Mopeds ihren Weg. Es ist erstaunlich, dass trotzdem alles unfallfrei abläuft. Wir flüchten in eine Taverna, die Tische unter einer Pergola aus wildem Wein nehmen die komplette Gasse ein. Den Abend beschließen wir im Panellinion, wo es laut unserem Taxifahrer das beste Eis von Mytilini geben soll. Allein schon das traditionelle Café ist sehenswert.
POS am Abend: 39°02.713’N, 026°31.650’E, Ankern in Skala Loutra – Lesbos
Aug.
23
Der Reiseführer erwähnt ein Ouzo-Museum etwas außerhalb von Plomariou. Gegen 11 Uhr machen
wir uns auf den ca. 2 km langen Weg. Wir wundern uns, dass es keine Hinweisschilder gibt, finden das Museum nach nochmaligen Rückfragen aber bald im Gebäude der Barbayannis-Fabrik, es ist geschlossen. Nach einer kurzen, aber informativen Führung durch den Produktionsbereich erstehen wir einige Urlaubsmitbringsel und machen uns auf den schattenlosen Weg zurück zum Boot.
Im Hafen steht ein unangenehmer Schwell, so legen wir zügig ab Richtung Skala Loutra. Die gut geschützte Bucht liegt auf der Ostseite des Eingangs zum Kolpos Yéras, dem zweiten „Binnenmeer“ der Insel Lesbos. Unter Maschine fahren wir durch eine fjordähnliche Landschaft. Die umgebenden Hügel sind grün, bewachsen mit niedrigen Kiefern und Olivenbäumen. Am Kanalende trübt der Blick auf Schornsteine und Tanks ein wenig die Idylle.
Auch unser Liegeplatz ist keine Schönheit auf den ersten Blick. Tanks zur Linken, in Front eine Industrieruine, rechts die Werft. Nach einem ersten Rundgang freunden wir uns langsam mit der Gegend an. Ein Teil der Industriegebäude wurde zu einem Hotel/Tagungshotel? umgewandelt. In den Seitengebäuden Appartements, ein großer Raum für Feste oder Konferenzen, über dem Eingangsgebäude erstreckt sich eine riesige Dachterrasse. Gastronomie ist nicht zu erkennen. Wir fragen uns, wer hier Urlaub macht.
POS am Abend: 39°02.713’N, 026°31.650’E, 9595.16nm, Ankern in Skala Loutra – Lesbos
Etappe: 16 sm; unter Motor
Aug.
22
Auch heute orgelt der Meltemi in den Wanten. Wieder unter Fock segeln wir bei Böen bis 43 Knoten Plomariou entgegen. Hier wird der bekannte Plomarion Ouzo hergestellt und so machen wir nach einem abendlichen Spaziergang durch die reizvollen engen Gassen in einer Ouzeria halt, die malerisch auf einer Brücke über dem sommertrockenen Flußbett des Sedountas liegt. Die lebenslustige Wirtin bringt uns zum Ouzo alles an Mezédes, was die Küche zu bieten hat. Mit fortschreitender Stunde wird das Radio aufgedreht und die Wirtin beginnt zu tanzen. Die anwesenden männlichen Gäste müssen mithalten, sträuben gilt nicht. Die Brücke ist Wirtsgarten, Fußgängerzone und Fahrstraße in einem. So werden kofferschleppende Touristen elegant umtanzt, vollbremsende Mopeds generös durch gewunken. Die Ausweichmanöver der Pickups führen um Millimeter an den Stühlen der Gäste vorbei. Auf einem der umliegenden Balkons tanzt ein Bub, angefeuert von den „Hoppas und Ellas“ der Gäste – herrlich.
POS am Abend: 38°58.458’N, 026°22.174’E, Angelegt mit Banker und HL in Plomariou
Etappe: 21 sm; davon unter Segel: 16 unter Motor: 5
Aug.
21
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Rahmenprogramm – Surfer üben um blu:kat ihre Sprünge – brechen wir auf zu unserem nächsten Ziel, Ormos Apothikes im Süden von Lesbos. Nur unter Fock rauschen wir bei Böen bis zu 35 Knoten mit 8 Knoten Fahrt die Küste entlang.
Die Einfahrt in den Kolpos ist beeindruckend. Die Wassertiefe wechselt abrupt von 10 Meter auf nichts, der Meltemi bläst uns mit aller Kraft direkt entgegen, das Wasser kocht. Eine schmale betonnte Fahrrinne führt uns durch die Untiefen.
Nach zwei Ankerversuchen machen wir im Scheitel einer kleinen Bucht mit Heckleine und Buganker fest. Unser Skipper verwöhnt uns mit Frikadellen oder Buletten (auf keinen Fall Fleischpflanzl) und wir verbringen einen gemütlichen Abend um den runden Salontisch. An Deck verbläst der Meltemi jede Gemütlichkeit.
POS am Abend: 39°06.653’N, 026°06.188’E, Ankern in Ormos Apothikes im Süden von Lesbos
Etappe: 20 sm; davon unter Segel: 16 sm unter Motor: 4 sm
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