Juni

30

Am Montagvormittag hieß es au revoir aus dem schönen Städtchen Saverne. Es ging zunächst noch vorbei am Yachthafen, dem gegenüber dem großen Schloss Rohan liegt.

Dann kam schon die erste Schleuse, die noch direkt in der Stadt liegt und in der es über fünf Meter hoch geht. Nachdem wir diese passiert hatten, ging es weiter auf der schönen Strecke entlang am Rhein Marne Kanal in Richtung Lutzelbourg. Andrea und Richard hatten vorne am Bug Platz genommen und genossen ihre erste Hausbootfahrt.

Ein Schild zeigte uns an, dass wir das Elsass verlassen und ab jetzt in Lothringen unterwegs sind. Am Nachmittag, pünktlich zum Kaffeetrinken, erreichten wir Lutzelburg.

Ein schöner Platz mitten im Ort mit Tischen und Bänken im Schatten, die wir gleich für einen Kniffel nutzen. Martin brauchte eine kurze Pause, aber Andrea, Richard und ich ließen die Würfel rollen. Irgendwie liegt mir dieses Spiel nicht 🙂 –  hab leider zweimal verloren.

Danach fuhren Richard und Martin mit den E-bikes nach Saverne zurück und holten die Autos.

Abends gab’s eine Brotzeit an Deck, bei der Hitze verzichteten wir aufs Kochen. Andrea und Richard waren neugierig auf Wizard und wir konnten endlich wieder mal unser Lieblingskartenspiel spielen. Nach einer kurzen Einweisung durch den Skipper starteten wir. Lustig war es, aber Martin hat uns alle abgezockt. Damit der Frust nicht allzu groß war haben wir noch eine Runde gekniffelt, da hat dann wie nachmittags Richard gewonnen.

Zum Schluss haben wir noch kurz den nächsten Tag besprochen und sind müde ins Bett gegangen.

Juni

29

Sonntag war in der ganzen Innenstadt ein Flohmarkt aufgebaut. Eineinhalb Stunden bummelten wir durch die Kuriositäten und schüttelten bei so manchem Stand den Kopf mit der Frage ….wer kauft sowas? Aber es war total interessant, weil es kein Chinesenmarkt war, sondern ein richtiger Flohmarkt. Zurück auf dem Boot warteten wir auf unsere Gäste.

Die Anreise aus der Pfalz dauerte nicht so lange und nach einem kurzen Anruf holte ich die beiden vom Parkplatz ab.

Bei Eiskaffee, Kuchen und Häppchen wurden gemeinsame Segeltörn Erinnerungen und Taucherlebnisse mit Martin ausgetauscht.

Abends gingen wir ins Hafenrestaurant zum Flammkuchen essen.

Unter den Bäumen war es total angenehm. Im Moment ist es ja ziemlich heiß, wir haben um die 35 Grad.

An Bord saßen wir noch ein bisschen an Deck und haben beim Sonnenuntergang noch ein bissel geratscht, bevor wir alle müde ins Bett gingen.

Juni

28

Heute früh hatte Martin einen Termin zum Reifenwechseln. Ich richtete derweil die Kabine für neue Gäste am Sonntag her. Andrea und Richard, ehemalige Mitsegler von Martin. Die beiden waren 2018 auf den Marquesas mit ihm und wollten im Juli 2021 auf den Fidschi Törn zu Martin auf die VAVA-U . Den Törn hatte ich auch gebucht und wir tauschten unsere Nummern aus. Dann kam ja leider Corona. Trotzdem hielten Andrea und ich immer Kontakt und jetzt endlich lerne ich die beiden morgen persönlich kennen.

Nachmittags war es sehr heiß, aber auf dem Deck unter dem Sonnenschirm konnte man es gut aushalten. Martin brachte die Würfel für Kniffel mit und das Backgammon.

3 Runden hintereinander verlor ich beim Kniffeln, dann sagte ich zum Spaß :-), dafür gewinne ich jetzt drei Runden beim Backgammon. Martin grinste nur.

Tja, nach den drei Spielen nicht mehr. Ich habe tatsächlich 3x gewonnen.

Jetzt waren wir quitt.

Juni

27

Nach dem Frühstück war Martin schnell im Marinaoffice und bei einem Reifenhändlerfür neue Vorderradreifen.

Ich hab mal kurz ins FB geschaut und entdeckte ein Foto von der Vlinder. Die früheren Besitzer, Ellen und Peter, waren scheinbar mit ihrem Boot vorne im Hafen gelegen und posteten das Foto in der WOB Gruppe, nachdem sie hier mit ihrem neuen Boot vorbeigefahren sind. Schade, dass wir uns so knapp verpasst haben. Sie sind auf dem Weg nach Straßburg.

Als Martin zurückkam, sind wir mit den Rädern am Kanal entlang nach Lutzelbourg gefahren um den nächsten Liegeplatz anzuschauen. Die Strecke ist richtig schön. Man hat das Gefühl, dass man durch einen Wald fährt. Bei den Temperaturen war das sehr angenehm. Auf dem Kanal war durch die vielen Mietboote in beiden Richtungen einiges los.

Von Lutzelbourg aus sind wir nach Phalsbourg in eine Metzgerei gefahren und haben seit langem wieder mal was über „to good to go“ erstanden.

Grillwürstel und Schinken in Aspik.

Dann ging’s wieder bergab zum Kanal und 13 km zurück aufs Boot.

Um die Mittagszeit war es ein wenig bewölkt, das passte, da wir noch das Chateau du Haut Barr besichtigen wollten. 
Die mittelalterliche, sehr beeindruckende Burgruine aus dem 12. Jahrhundert zeichnet sich durch ihre strategische Stellung zwischen lothringischer Hochebene und Rheinebene aus. 
Die heutige Burg wurde 1583 von Johann von Manderscheid errichtet. 
Der Gipfel der Felsen ist über Treppen erreichbar, wobei ein als “Teufelsbrücke” bezeichneter Laufsteg außerdem zwei dieser Felsen miteinander verbindet. Bei günstigem Wetter ist von der Burg aus das Straßburger Münster sichtbar, daher trägt sie auch den Beinamen Auge des Elsass.

Der Ausblick von ganz oben war fantastisch. Auf der einen Seite nur Wald soweit das Auge reicht und auf der anderen Seite kleine Dörfer und viele Felder. Der Ausflug hat sich echt gelohnt. Auf dem Boot gab’s wie üblich Kaffee und Kuchen.

Gegen Abend spazierten wir noch gemütlich durch die Stadt. Im Stadtzentrum findet man auch das legendäre Maison Katz. Dieses außergewöhnlich schöne Fachwerkhaus stammt aus dem Jahr 1605 und gehört damit zu den ältesten Fachwerkhäusern im Elsass. Besonders bemerkenswert sind die reichen Verzierungen. An jeder Ecke standen Musiker und gaben ihr Bestes. Egal ob Einzelspieler mit Saxophon oder Bands oder DJ‘s in Lokalen, da ging jedenfalls der Punk ab.

Nach einem Eis gingen wir langsam aufs Boot zurück.

Juni

26

Heute in der Früh haben wir erst einmal das Deck geschrubbt. Wie früher zur Piratenzeit auf Knien mit Bürste. Die Vlinder war übersät mit kleinen braunen Flecken von irgendeinem Blütenstaub. Da es die letzten Tage so heiß war, haben sich diese richtig übers ganze Deck schon fast eingebrannt. Aber wir haben es geschafft, sie glänzt wieder und strahlt richtig in der Sonne.
Mittags ging’s dann los Richtung Saverne. Pech schon an der ersten Schleuse. Durch unsere Pause in Ingelheim hatten uns die Leute von VNF nicht mehr auf dem Schirm. Also schnell festmachen , rausspringen , zur Schleuse rennen und anrufen.
Der hatte noch nicht mal aufgelegt, schon öffneten sich die Tore und die Ampel sprang auf Grün. Keine halbe Stunde später hat Martin beim einfahren in die Schleuse einen Fender verloren. Also wieder festmachen, raus aus dem Boot mit Bootshaken, zurückrennen und nach dem Fender angeln.

Geschafft 👍. Zurück auf der Vlinder drückte Martin die blaue Stange nach oben und schon sprudelte das Wasser ins Schleusenbecken, nach dem sich hinten die Tore geschlossen hatten.
So langsam reicht die Aufregung für den Tag. Dafür kamen wir etwas früher wie gedacht in Saverne an . Unser Platz, den wir gestern angeschaut haben, war auch noch frei. Das Anlegen klappt mittlerweile wie am Schnürchen und endlich gab’s Kaffee und Blaubeerkuchen, ein neues Rezept.