Feb

3

Irene

Am nächsten Tag – Abschiedsfrühstück mit noch mehr Früchten – geht es pünktlich um 8 Uhr los nach Cienfuegos.
Unser Fahrer versteht kein Englisch, aber das Gaspedal ist sein bester Freund. Er scheint jedes Schlagloch auf der Autobahn nach Cienfuegos zu kennen – und davon gibt es wirklich viele…
Außer von Autos wird die Autobahn auch von Eselskarren und Pferdegespannen benutzt und auf der Gegenfahrbahn sehen wir ein Profirennradteam in kubanischen Trikots, begleitet von einem Motorrad mit Trainer.

Es dauert trotz Kaffeepause keine drei Stunden, bis wir in der Marina in Cienfuegos ankommen.

Sofort wird nach der VAVA-U Ausschau gehalten, die vor Anker liegt – wir trinken noch etwas und lassen Martin werkeln, bis er uns dann mit dem Dinghi abholen kommt.
Der Uniformträger vom Zoll an der Marina ist ein bisschen zickig, er kontrolliert alle Taschen. Glaubt er denn, dass wir etwas einschleppen können, was nicht schon dreimal am Flughafen aufgefallen wäre? Wie auch immer, irgendwann ist auch das abgehakt und endlich dürfen wir an Bord.
Wir lernen unsere anderen beiden Mitsegler kennen, Wladi und Pet, dann geht es auf zum Einkaufen.
Wir müssen schnell sein, es sind etliche Deutsche vor Ort, die ihre Charterboote beziehen und natürlich auch Verpflegung wollen. Die Versorgungslage ist, man glaubt es kaum in so einem grünen Land, ziemlich bescheiden.
Grundnahrungsmittel und Wasser sind kein Problem, aber schon bei Butter wird man im Supermarkt nicht fündig, Gemüse oder gar Obst gibt es erst recht nicht. Ein paar von uns gehen gleich noch nach Cienfuegos, um dort auf dem Markt etwas zu bekommen. Schnittlauch und Petersilie, vier Stauden Salat (echt Bio mit Erde dran) und sechs kleine Ananas sind die gesamte Ausbeute.
Die Pantry ist zum Glück noch von den Einkäufen aus den USA proppenvoll, wir werden sicher nicht hungern.
Irgendwann sind alle in den Kojen eingerichtet, die Einkäufe verstaut und wir machen Lagebesprechung.
Ziemlich schnell ist klar, dass wir unsere Reisepläne ändern und Jamaika daraus streichen. Die Sicherheitslage ist dort miserabel und die Kriminalität sehr hoch – es soll jede Woche Tote geben.
So wollen wir uns unseren Urlaub nicht vorstellen, also segeln wir stattdessen von Kuba aus auf die Caymaninseln.
Blöd nur, dass keiner von uns sein Sparschwein dabei hat!

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