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Tag 8 – 01.09.2010

Patmos-n. Levitha_25 Seemeilen / voraussichtlich 5 Std.

087-route 01092010

087-route 01092010

Wir gegen 14:30 Uhr und verabschieden wir uns von Patmos.

Anker, Fender, Seile, alles will eingeholt und ordentlich verstaut werden.

Noch sehr lange leuchtet weiß die hochgelegene Altstadt von Patmos zwischen den Bergspitzen.

088-Patmos-entfernt

088-Patmos-entfernt

Der Nordwind hat aufgefrischt. Martin weiß natürlich, was uns erwartet.

Kaum sind das Großsegel im 1.Reff und die Fock gesetzt, erfolgt ein knappes Kommando an mich:

„Monika, gehe durchs Schiff und kontrolliere, ob nirgendwo etwas umfallen kann!“

Ups, alle sehen Martin fragend an. Ruhig Martins Erklärung: „Ja, heute kann es ein wenig schauklig werden.“

Überall nach Fetshaltemöglichkeiten Ausschau haltend, stolpere ich durch das Schiff, während die anderen die Segel setzen.

089-Zweimaster

089-Zweimaster

Abseits von Patmos zeigt uns >Poseidon< seine Anwesenheit. 3 m hohe Wellen erscheinen uns plötzlich fast Haushoch.

Gespannte Stimmung breitet sich aus, immer schneller durchpflügt das Schiff die aufgewühlte See und beginnt mit seinem tiefen Wellenritt.

Auch wenn einige von uns schon häufig gesegelt sind, niemand von uns (außer Martin natürlich) hat solch eine Situation je erlebt.

Allgemeines Schweigen breitet sich aus. Eine Mischung aus Aufgeregtheit und fragenden Gefühlen… wird einem übel werden?

Aber nach spätestens 20 Min. haben sich alle körperlich auf das Geschaukel eingestellt und schallendes Gelächter ertönt aus der Kombüse.

Oleg und Czarek bereiten uns eine kalte Joghurt-Gurken-rote Beete-Suppe zu und schwanken lachend von einem Ende zum anderen, klappernd mit Töpfen und Schüsseln.

Nach dem kleinen Zwischenmahl wirkt das Auf und Ab des Schiffes schon längst entspannend und einschläfernd auf uns.

Wir dösen alle vor uns hin. Auf dem Vorschiff-Trapez geht’s heute nicht, zu hoch spritzt die Gischt.

Die traumhaft ruhige Bucht von Levitha liegt vor uns.

090_Bucht-Lavitha

090_Bucht-Lavitha

Die Fock wird eingeholt.

091-Fock-aufrollen

091-Fock-aufrollen

Wir bereiten uns auf das Festmachen an der Mooringboje vor.

092-festmachen-vorbereiten

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Das Festmachen an der Mooringboje erweist sich als neue Herausforderung für uns.

Doch mit Martins klaren Anweisungen und vereinten Kräften meistern wir auch diese Aufgabe und sind ein wenig stolz auf uns.

093-Festmachen-an-Boje

093-Festmachen-an-Boje

Martin belohnt unsere Anstrengungen mit seinen wohlschmeckenden Caipi‘s.

094-Martins-Kapirinjas

094-Martins-Kapirinjas

Erste rötliche Schimmer begleiten die untergehende Sonne.

Wir setzen über und nehmen den durch Taschenlampen beleuchteten Pfad zur höher gelegenen Taverne, die wir nach 15 Min. erreichen.

Entspannende Schlichtheit umfängt uns in der wohl schon lange ansässigen und gemütlichen Taverne im Freien.

Wir entdecken liebevoll arrangierte Kleinigkeiten wie Zierkürbisse, einen riesigen Tontopf und eine aus Muscheln hergestellte Tafel vor einer Mauer aus gestapelten Feldsteinen.

095-Taverne

095-Taverne

096-Taverne2

096-Taverne2

Nach den uns bereits bekannten Vorspeisen, probieren wir heute auch neue Gerichte aus.

Mangoldähnlicher gedünsteter Salat, im Ofen geschmorte Ziege, Kichererbsenbrei und gedünstete Nieren mit Paprika und Tomaten.

097-geschmorte-Ziege

097-geschmorte-Ziege

Den Abend beschließen wir bei einem Glas Wein unter einem unbeschreiblichen Sternenzelt, die fallenden Sternschnuppen zählend.

Spät gehen wir zu Bett, morgen bringen uns 30 Seemeilen nach Astipalaia.

POS am Abend: 37°00.131’N, 026°28.100’E, Fest an Mooring in Ormos LEVITHA
Etappe:  24 sm – 21 sm unter Segel, 3 sm unter Motor

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