Dez

11

Tag 23 – So, 11.12.11
POS 00:00 UTC: 13 15,773N und 057 11,716W
Wind 090 5Kn, KÜG 260, FÜG 5Kn (unter Motor)
Etmal 114sm

By Michael
Dunkle Wolken hatten uns gestern Morgen dazu verleitet, nochmals die Segel zu setzen. Die schwache Brise (12 Kn) hielt aber nur für kurze Zeit, schon mussten wir wieder die Genua bergen. Und so motoren wir bis jetzt (0430 UTC) unseres Weges…..
Höhepunkt des Tages war ein entgegenkommendes Handelsschiff. In 3 sm Entfernung steuerbord querab passierte uns ein in Ballast fahrender Tanker mit Kurs West Afrika (lt. AIS).

Tanker

Tanker

Diese Begebenheit ermahnte uns, jetzt wo wir wieder näher an die Küste kommen, den Ausguck sorgfältig zu besetzen. Schiffe mit AIS-Signal werden uns auf einem separaten Bildschirm angezeigt, aber die kleineren Fahrzeuge müssen wir per Fernglas ausmachen. So erfordert jede Situation auf blu:kat ihre eigene Aufmerksamkeit. Das war’s für heute Nacht, ich muss wieder auf meinen Ausguck. Und, nebenbei erwähnt, heute Nacht ist Vollmond, das gibt bestimmt wilde Träume nachher.

Vollmondnacht

Vollmondnacht

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:23
Tagesablauf: aufstehen UTC 11:00, bloß kein T-Shirt anziehen es sind schon 28 Grad, 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, an Deck gehen und verschlafen fragen wo der Wind bleibt, Stille, keiner spricht, jeder hängt seinen Gedanken nach, ich betrachte das Meer, die Jura Kaffeemaschine springt öfters an, Frühstücken , heute mit von Martin im Eierkocher! gekochten perfekten Eiern, lesen und markieren “ Du bist der Mann deines Lebens “ , 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, Segel hoch und wieder runter, 31 Grad, das Buch “ John Tanner Privatdetektiv “ lesen im Trapez, da das eine leichte Kühlung von unten durch das Wasser gibt, lesen in der Kabine, da es draußen 33 Grad C hat und die geöffneten Kabinenluken eine Art Ventilation bieten, Mittag essen, sehr lecker Spagetti mit Thunasauce, Parmesan und Rose Wein, zum Nachgang einen Espresso mit Schokoladenkeks, lesen, die Sonne sinkt ins Meer, endlich Duschen, drei Partien Backgammon gegen Martin verlieren, meine erste Wache antreten UTC 22:00, laut schallt das Hörbuch von Martin und Michael über Deck, der Mond geht so groß auf wie die Sonne gerade untergegangen ist, ein paar Fotoexperimente mit dem Stativ machen, mich auf das Oberdeck mit dem iPod und „Paul van Dyck“ zurückziehen, den Mond und das Meer dazu betrachten, jetzt ist es ein super Klima mit 29 Grad, Franz kommt ne halbe Stunde zu früh an Deck zur Wachablösung, er hatte einen Espresso noch getrunken und konnte dann nicht schlafen, seltsam? Warum wohl? Einen Leber & Gallentee trinken, in die Koje gehen UTC 00:15 , vorher Zähne putzen, UTC 06:00 wieder aufstehen Wache, 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, Blog schreiben, nen Gingertee mit Limone trinken und den Rest bayerischen Kartoffelsalat von gestern, Verzeihung jetzt vorgestern verspeisen, und ……

Apfelschorle

Apfelschorle

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:50

By Stefan
Schlafen, was ist das, wo gehen wir hin wenn wir schlafen? Schlafen ist der kleine Tod. Der Schlaf umschließt jedes einzelne Atom meiner Existenz. Unser Bewusstsein ist dann auf der Alpha Ebene. Im Schlaf haben wir Träume in denen wir unsere Erlebnisse verarbeiten. Wir schlafen viel auf blu:kat. Der Rhythmus um die Wachen, der Zeitzonen die wir durchsegeln fordert Entspannung. In meiner Koje liegend, lese ich. Die Augen werden schwerer, kleine Bleigewichte ziehen nach unten. Das Blei siegt, wie eine schwere Falltür fallen sie zu.
Unantastbare Ruhe und Stille zerstreuen Sorgen und Leid. Gedanken driften dahin, Meeresalgen gleich, verschwinden in der fernen grauen Schläfrigkeit, unbemerkt und vage. Der Körper sinkt tiefer hinab, das teilnahmslose Herz schlägt schwach, und manchmal wispert noch ein Atemzug. Dumpfes Nichts lähmt die Glieder und ich gleite immer tiefer und weiter hinunter ins vergessen, die vollkommene Betäubung. Eine kleine Welle die mich nach oben spült wie Blasen in einer Lagune. Langsam tauche ich wieder auf, Atmend spüre ich die Decke nehme wahr. Wache oder träume ich? Was erinnere ich? War es ein Traum habe ich es erlebt, ich fühle mich entspannt, Energie geladen freue mich auf den nächsten Tag vom Rest meines Lebens.

POS 12:00 UTC: 13 10,514N und 058 12,978W
Wind 075 7Kn, KÜG 250, FÜG 3-4Kn (Gr + Ge)
Etmal 114sm

Dez

12

Tag 24 – Mo, 12.12.11

POS 00:00 UTC: 13 06,465N und 058 59,353W
Wind 090 10Kn, KÜG 260, FÜG 5Kn (Gr + Ge)
Etmal 106sm

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:12

20 Seemeilen noch bis Barbados! Auf den Seekarten taucht nach 21 Tagen eine Insel auf. Es soll dort Leuchtfeuer, Flughäfen und Einkaufszentren geben. Ich weiß nicht ob ich mich freuen soll oder traurig sein, dass es schon so weit ist. Da ich seit Monaten mich auf die Überquerung des Atlantiks gefreut habe, sie seit Jahren im Kopf hatte und hier an Bord extrem zur Ruhe und Zufriedenheit gefunden habe, ist die Zeit mal wieder rasch vergangen. Dabei läuft sie immer gleich schnell J Kommender Straßenlärm und viele Menschen die laut reden und Preise verhandeln wollen erwarten mich. Ich kann ein wenig die Entdecker verstehen. Obwohl ich schon sehr viel von der Welt gesehen habe, ist dieses Ankommen ein anderes. Ich danke meiner Familie, vor allem meiner Bella für ihre Unterstützung meiner Reise und ich danke meinen Teamhead Zoppi. Veränderung ist eines der Dinge die gegeben ist und unaufhaltsam. Wir sind jetzt schon anders als die Minute zuvor. Also bin ich, ob ich will oder nicht, heute schon ein anderer als vor drei Wochen. Das Leben ist schön und scheint grenzenlos. Ich werde es weiter genießen und freue mich auf das Neue, morgen schon.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:35

 

By Stefan

Jede Reise ist begleitet von Gedanken an die Ankunft und auch Rückkehr. Heute Nacht gegen 02:00 UTC, nach über 2.800 Seemeilen tauchen an der Kim kleine Lichtlein auf. Das Leuchtfeuer South Point, Barbados. Kleine funkelnde Steinchen am Horizont weisen uns den Weg. Zunächst steuern wir den Hafen und die Klarierung beim Zoll, Hafenamt und Meldebehörden an. Dann verholen wir blu:kat an einen Anker Platz in der Carlisle Bay. Landfall in Bridgetown mit den Häusern aus der Kolonialzeit, Bunte Märkte und Cafés werden unseren monotonen Abläufen an Bord frischen Wind einhauchen. Wir sind neugierig, wie die ersten Schritte an Land sich anfühlen.

 

Kurz vor dem Landfall2

Kurz vor dem Landfall2

By Michael

Um 07:00 UTC hatten wir das Leuchtfeuer South Point querab und haben das Großsegel niedergeholt. Dann Kursänderung auf 320 Grad, und mit einer leichten Brise unter Genua schippern wir entlang der Südküste. Wir können die Küste nicht nur sehen mit ihren vielen vielen Lichtern, sonder man kann das Land auch hören. Die Geräusche einer Stadt tragen sich über das Wasser zu uns an Bord. Das Leben versucht uns so langsam wieder einzufangen mit all seinem Krach, dem Gedränge und was sonst noch alles dabei ist. So genießen wir in Ruhe die letzten Stunden bis Sonnenaufgang, bevor wir in Bridgetown anlegen. Ich bin gespannt, was uns erwartet.

 

Ankunft Barbados

Ankunft Barbados

POS 13:00 UTC: 13 05,445N und 059 37,012W
Angekommen in der Carlisle Bay auf Barbados

Dez

13

Tag 25 – Di, 13.12.11

Standort Carlisle Bay Barbados

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:39

Das Schiff liegt seit heute früh still verankert in der Bucht. Das einklarieren und anlegen im Grosshafen, das kurz darauf neben uns festmachende Riesenkreuzfahrtschiff, die Geräusche der Stadt alles ungewohnt. Jetzt um 23:40 Ortszeit ist endlich wieder Ruhe eingekehrt. Der Tag war interessant mit einkaufen, essen gehen und dann Billard spielen in der Strandbar. Franz hatte 50 Jahre nicht gespielt und trotzdem gewonnen J Endlich auch wieder schwankenden Boden, das Deck, unter meinen Füssen. Irgendwie bin ich in einem neuen Film meines Lebens. Es kann mich noch weniger erschüttern. Ich werde versuchen das zu konservieren. Und ich freue mich darauf übermorgen wieder die Segel zu setzen und von der Zivilisation Barbados Abschied zu nehmen. Ich kann auch nicht schlafen. Es fehlt mir ne Wache 🙂

Billardspiel

Billardspiel

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:47

 

By Michael

Das Ankommen in Barbados war gar nicht so schlimm. Wir waren das dritte Schiff nach der „Sea Cloud II“ an diesem Morgen, welches in den Hafen von Bridgetown einlaufen konnte. Strahlender Sonnenschein, bereits 28 Grad um 07:00  morgens lokaler Zeit. Aber nach uns kam eine schwimmende Bettenburg (Celebrity Summit) in den Hafen, die ca. 1600 erlebnishungrige Touristen an Land entließ. Für deren Empfang spielte, unüberhörbar für uns alle, eine Steel-Band „Jingle Bells“, „White Christmas“ und sonstigen Weihnachtstrasch. Das fühlte sich für mich an wie ein Kulturschock.

Inzwischen liegen wir in der Carlisle Bay vor Anker. Wir waren in der Stadt gewesen, haben Supermarkteinkäufe erledigt und haben ein wenig zu Fuß die Stadt erkundet. Abends gut essen gewesen, danach noch einen kleinen Absacker getrunken, und so langsam hat das Leben uns wieder zurückgeholt.

Tag 25 – Di, 13.12.11

Standort Carlisle Bay Barbados

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:39

Das Schiff liegt seit heute früh still verankert in der Bucht. Das einklarieren und anlegen im Grosshafen, das kurz darauf neben uns festmachende Riesenkreuzfahrtschiff, die Geräusche der Stadt alles ungewohnt. Jetzt um 23:40 Ortszeit ist endlich wieder Ruhe eingekehrt. Der Tag war interessant mit einkaufen, essen gehen und dann Billard spielen in der Strandbar. Franz hatte 50 Jahre nicht gespielt und trotzdem gewonnen J Endlich auch wieder schwankenden Boden, das Deck, unter meinen Füssen. Irgendwie bin ich in einem neuen Film meines Lebens. Es kann mich noch weniger erschüttern. Ich werde versuchen das zu konservieren. Und ich freue mich darauf übermorgen wieder die Segel zu setzen und von der Zivilisation Barbados Abschied zu nehmen. Ich kann auch nicht schlafen. Es fehlt mir ne Wache J

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:47

 

By Michael

Das Ankommen in Barbados war gar nicht so schlimm. Wir waren das dritte Schiff nach der „Sea Cloud II“ an diesem Morgen, welches in den Hafen von Bridgetown einlaufen konnte. Strahlender Sonnenschein, bereits 28 Grad um 07:00  morgens lokaler Zeit. Aber nach uns kam eine schwimmende Bettenburg (Celebrity Summit) in den Hafen, die ca. 1600 erlebnishungrige Touristen an Land entließ. Für deren Empfang spielte, unüberhörbar für uns alle, eine Steel-Band „Jingle Bells“, „White Christmas“ und sonstigen Weihnachtstrash. Das fühlte sich für mich an wie ein Kulturschock.

Inzwischen liegen wir in der Carlisle Bay vor Anker. Wir waren in der Stadt gewesen, haben Supermarkteinkäufe erledigt und haben ein wenig zu Fuß die Stadt erkundet. Abends gut essen gewesen, danach noch einen kleinen Absacker getrunken, und so langsam hat das Leben uns wieder zurückgeholt.

By Stefan

Seit gestern freuen wir uns über Carola, unser neues Crewmitglied. Drei Wochen Männercrew sind eine interessante Erfahrung. Männer sind oft robust und bisweilen speziell untereinander. Erscheint eine Frau, verändert sich Tonlage und Benehmen. Eine Crew aus Männern hat Vor- als auch Nachteile. Auf der grobstofflichen Ebene des Mannes fehlen die feinen Energien der Frauen, man bewegt sich auf einer groben und lösungsorientierten Ebene. Letztendlich auch biologisch entsprechend angelegt (Corpus callosum). Kompromisse werden gemacht, man verständigt sich schnell, Gespräche robust und Ziel reduziert. Nichts scheint kompliziert, alles hat Struktur, über Gefühle oder Sorgen wird ohnehin nicht gesprochen. Schön dich an Bord zu wissen liebe Carola.

Carlisle Bay - Barbados

Carlisle Bay - Barbados

Dez

14

WIR HABEN DIE BILDER VOM TÖRN JETZT HOCHGELADEN BIS ZUM 11.12.2011

Tag 26 – Mi, 14.12.11

POS Carlisle Bay Barbados

 

By Michael

So, liebe Leute, heute Morgen schreibe ich meinen letzten Blogeintrag. Für mich wird heute Mittag die Zeit kommen, von der blu:kat abzumustern. Mein Weg wird mich weiterführen nach Port of Spain/Trinidad, das dann aber per Flugzeug. Dort werde ich einen Verwandten besuchen, der vor über 10 Jahren dorthin ausgewandert ist. Mal hören, was es dort so neues gibt.

Ich hoffe, meine Blogeinträge haben Euch einen kleinen Einblick in den seemännischen Alltag auf der blu:kat gegeben. Mir jedenfalls hat es Freude bereitet, Euch auf diesem Wege an der Atlantiküberquerung teilhaben zu lassen.

Blu:kat wird heute Mittag in die Grenadines versegeln. Wie es weitergeht auf diesem Törn, werden Euch Martin, Stefan und Rainer, vielleicht auch Carola weitererzählen. Der Crew der blu:kat weiterhin gute Fahrt und einen kräftigen Passatwind.

Tschüss, over and Out.

 fortsetzung folgt..

 

Inselrundfahrt auf Barbados, by Martin

Mit einem großen Taxi lassen wir uns ein paar Stunden über die Insel chauffieren. 5 Stunden für 130 US$ waren des Erlebnis wert.

Inselrundfahrt-1

Inselrundfahrt-1

Am höchsten Punkt der Insel (377m), der fast in der Mitte liegt, steht eine Signalstation, die von den Engländern zur Kolonialzeit errichtet wurde. Heute zum Museum ausgebaut bietet sie außerdem einen schönen Rundumblick zu allen Seiten der Insel.

Gunhill

Gunhill

An der Ostseite, der rauen Atlantikseite, brechen die Wellen herein und sind ein Paradies für Surfer. Für Schwimmer ist es recht gefährlich wegen der vielen Riffe und Strömungen. Dafür ist es einsamer und überall easy going im Gegensatz zum doch etwas hecktischen Bridgetown.

Atlantikküste

Atlantikküste

Dez

15

Tag 27 – Do, 15.12.11

POS 00:00 UTC: 12 56,782N und 060 00,225W
Wind 040 10Kn, KÜG 255, FÜG 5Kn (Gr + Ge)
Barbados nach Union Island

By Stefan

Blog Inspiration ist genug an Bord. Gestern Abend ging es um „den Mann“. Ich bin ein Mann. Was liebt der Mann an sich selbst, das ihm zum erfolgreich Begehrenden macht? Die Antwort ist wohl: er liebt sich für seine Fähigkeit, das Ziel, das er ins Auge gefasst hat, auch zu erreichen. Die Selbstverliebtheit („Selbstsicherheit“) strahlt von ihm aus als eine Art Kraft und macht ihm „attraktiv“. Die Dinge zu tun, kraftvoll und konsequent. Die Liebe zur Fähigkeit, die eigenen Verfahren zu lieben, ist so groß, dass sie die Menschen, die zur Entscheidung der geliebten Ziele gebraucht werden, ohne weiteres einschließt.

 

Die „Verliebtheit“ der betreffenden Frauen wäre eine Art Anschluss an die Kraft der Selbstverliebtheit des strahlenden Strategen… Diese Art Liebe hat ungeheurere (gesellschaftlich gestützte) männliche Selbstüberschätzung und leider die gesellschaftliche und persönliche Schwäche der Frauen zur Voraussetzung. Ich bin froh, dass ich in einem Alter bin gegen über dem andern Geschlecht nichts mehr beweisen zu müssen. Ein intelligenter Mann respektiert geistige und ethische Grundsätze, und geht behutsam mit den natürlichen emotionalen Zyklen der Frauen um. Lebenskunst für den Mann sind auch mal schlechte Nachrichten über das Selbst, nur die wollen Männer oft nicht hören. „Life Balancement“ für Männer, könnte für Zukunftsforscher wie Prof. Wippermann ein Thema sein.

 

Blogredakteur Rainer

Blogredakteur Rainer

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:19

Nichts stoppt den Fluss der Zeit. Gestern war ein Tag der dieses schön unterstrichen hat. Mein Ziel die Atlantiküberquerung war mit dem Erreichen von Barbados erfüllt. Das abmustern von Michael meinem Kabinenpartner realisierte die Veränderung. Jetzt sind wir eines von vielen Segelbooten die in der Karibik unterwegs sind. Und es sind viele unterwegs! Immer wieder beim durchlaufen solcher sichtbaren und spürbaren Läufe meines Lebens werde ich nachdenklich. Was motiviert mich als nächstes?

Trotzdem ist eine Einzelkabine auch ne feine Sache. Schnorcheln auf den Grenadines wird Karibik pur. Und wir segeln wieder mit sehr leichtem Wind von 8 Knoten. Ich genieße! meine Nachtwache und habe schon sieben Sternschnuppen oder Satellitenteilabstürze? gesehen. Das Sternenbild des Orion ist wieder ein treuer Begleiter. Ein 197 Meter langes Kreuzfahrtschiff hat uns auch auf kürzester Distanz passiert und es herrscht Ruhe an Bord. Welch Genuss! Keine Musik, 28 Grad und ich trage nur Bermudas. Um UTC 08:00 übergebe ich an Franz und werde danach gemütlich an Deck mich meinem iPod überlassen. Schlafen kann ich auch tagsüber.

Ich fange an mich auf Weihnachten im frostigen Berlin mit der Familie zu freuen und grüße Michael auf Trinidad.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:38

POS 12:00 UTC: 12 43,456N und 060 47,766W
Wind 035 8Kn, KÜG 255, FÜG 4Kn (Gr + Ge)
Kurs Union Island ETA 18.00 MOZ

 

Sail Rock bei Union Island

Sail Rock bei Union Island

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 18:00

St. Vincent and the Grenadines und im genauen dort Union Island. Die Insel taucht mit den anderen am Horizont auf und je mehr ich sehe, desto mehr erfüllt sich die Erwartung karibische Insel. Kleine bunte Häuser kleben an Hängen, ein Naturhafen mit Pier für die Inselhüpferfähren und die Flughafenpiste für Vier- bis Achtsitzer fängt im Ort Clifton Harbour an und endet zwei Meter vor dem Meer. Kein Lärm und nur wenige Autos. Acht bis zehn andere Yachten liegen an Bojen schon. Nach dem Dinner ins Beiboot und rüber in eine Bar um das Bier „Hairun“ und den Rum zu genießen. Alles läuft langsam. Alles ist lau. Alles ist bunt. Über all läuft Musik. Der Rest der Welt ist sooo weit weg. Zurück an Bord garantiert ein Schlaf mit leichtem Wind in der Kabine und dem Rauschen der Brandung die sich am Riff bricht. Super Schlaf.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 18:15

Clifton Harbour

Clifton Harbour

21:30 fest an Mooringboje in Clifton Harbour auf Union Island, 25 US$

POS: 12 35, 821N und 061 24,716W

Dez

16

Tag 28 – Fr, 16.12.11

POS am Morgen: Clifton Harbour – Union Island

By Stefan

Tobago Cays, nach Klarierung auf Union Island gehen wir vor Anker. ABC Ausrüstung und T-Shirt, das ist alles was wir brauchen. Türkisfarbenes Meer am Horseshoereef entlang trägt mich das Element glitzernd, Salzwasser brennt etwas in den Augen. Duschen relaxen, meditieren. Was ist, was wird, weiter immer weiter geht es auf der Lebensleiter…

Sundowner Black Label etwas Wasser und Eis. Blick in den purpurnen Untergang, ein Schärenschnitt dann die Silhouette der Inseln in Lee. Angenehme Temperaturen nach der Hitze des Tages stellen sich ein. Haut leicht gerötet brennt angenehm. Spaghetti Agli i Olio et Peperocino, dann ab aufs Laken.

Clifton Harbour am Morgen

Clifton Harbour am Morgen

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 20:09
Mein erster Blick aus der Kabinenluke: Palmen und weißer Sandstrand. Es war keine Täuschung gestern Abend J Nach dem Breakfast zum einklarieren an Land. Die Beine durch Laufen vertreten, Obst besorgt und Benzin zum Wasserskilaufen, ne Reggae Original CD von einem Rastamann kaufen. Der Bart vom ihm 40 cm und eine einzige Locke. Great! Mittags um 12:00 Ortszeit erst mal zwei Bier und der Rest des Tages kann nur schön sein. Dann raus unter Motor in die Tobago Cays ankern. Schnorchelbrille, Flossen und nen Sonnenschutzhemd an (ja, ich habe dazugelernt mit 51 Jahren) und ne Stunde ins Wasser. Schöne Flora und ein verspielter Rochen.

Tobago Cays

Tobago Cays

Rochen

Rochen

Ich will nicht mehr, thats it. Jetzt einfach weiter genießen bei Sonne, smaragdgrünem Meer und leichter Brise. Wir haben gehört es hat in Hamburg, München und Berlin geschneit. Freude breitet sich bei allen aus J
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 20:26

POS seit 17:30 UTC: 12 38,333N und 061 21,194W
Ankern in den Tobago Cays

Dez

17

Tag 29 – Sa, 17.12.11

POS am Morgen: 12 38,333N und 061 21,194W
Ankern in den Tobago Cays

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:48

Um 08:00 Ortszeit ins Zodiac und zu einer der kleinen Inseln gerauscht. Schnorcheln mit Schildkröten vor dem Frühstück stand auf dem Plan. Pünktlich tauchen sie auf zum frühstücken bei weiter steigender Sonne. Ein Idyll. Schnorchelnd abtauchen und unter Luftanhalten mit laufender Kamera hinter diesen Uralttieren herschwimmen. Dann nach dem Frühstück kein Wasserskilaufen, da die Wellen zu hoch sind. Die Enttäuschung ist klein, denn das geht auch woanders jederzeit. Das Meer auf dem Tagesschlag nach St.Vincent ist rau. Die Wellen kommen von zwei Uhr von vorn und sind kurz. Keine Atlantikdünung mehr. Ich gebe zu, diese Veränderung schlägt mir ein ganz wenig auf den Magen. Also erst mal vier Stunden schlafen. Dann nach Kräutertee Galle & Leber und Schokocroissant J den Sonnenuntergang und die Einfahrt im Dunkeln in die Bay von Barrouallie auf St. Vincent genießen. Dazwischen mit viel Freude bei Wellengang mit Stefan auf dem Vordeck geturnt und die Fock niedergeholt. Ein kleiner Thuna ist auch noch an der Angel und dazu läuft eine alte Scheibe Bushman Peter Tosh mit Reggaesound. Im Ort nichts los, darum Schätzings Researchberichte zu seinem Buch „ Der Schwarm“ weiterstudieren. Genuss ist das Leben, wenn ich es laufen lasse.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit 02:04

Abendstimmung

Abendstimmung

 

POS seit 17:30 UTC: 13 12,213N und 061 16,546W
Ankern in der Barrouallie auf St. Vincent

Dez

18

Tag 30 – So, 18.12.11

POS am Morgen: Ankern in der Barrouallie auf St. Vincent

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:33

Barrouallie

Barrouallie

Barrouallie2

Barrouallie2

 

Fast ein letztes Aufwachen auf der blu:kat. Das Dorf Barrouallie einmal die andere Seite der Karibik. Nichts los und arm. Die Polizeistation klariert nicht aus, da sie ein Formular nicht haben. Also weiter nach St. Lucia den Tag. Es ist nochmal heiß 32 Grad und ich genieße es zur Mittagszeit in meine Koje zu verschwinden für ein Schläfchen. Ich fange an alles tun mit dem Zusatz „ ein letztes Mal „ zu versehen. Doch freue ich mich auch sehr nach Hause zu kommen. 21:00 Ortszeit ankern in der Rodney Bay in St.Lucia. Das Großsegel runter und die Handschuhe abgestreift nach dem Ankermanöver. Der Törn für mich beendet. In der Marina spät zum Dinner von Franz eingeladen und ab in die Koje das seichte Wiegen genießen. Morgen früh einklarieren und Hotel suchen. Am 22.12.2011 mit der „Condor“ zurück in das kalte Europe. Hoffentlich ist es auch richtig kalt! Wie schnell im Nachhinein die Zeit vergangen ist. 😉

Ich danke dem Skipper Martin für das sichere führen über den Atlantik. Der Mann hat wirklich Ahnung und kennt jede Schraube seines Schiffes. Ich danke der „blu:kat“ für ihre vertrauenserweckende Erscheinung und den super Luxus für eine Atlantiküberquerung. Ich danke Neptun für die drei Fische und das freundliche Meer. Und ich danke den Mitseglern Stefan, Micha und Franz für unser angenehmes Zusammenleben und Segeln. Es ist mir eine unvergessliche Reise, die ich sehr genossen habe.

Ende letzter Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:51

 

POS seit 23:30 UTC: 14 04,978N und 060 57,477W
Ankern in der Rodney Bay auf St. Lucia

RodneyBay

RodneyBay

By Stefan

Der Anker zerschneidet azurblaues Wasser, die Kette rasselt. Am Grund beißt sich das Metall in den Sand. blu:kat ist angekommen in Rodney Bay, nach dem Seeoffizier benannt, und hat sich eine Pause verdient. Gut durchgehalten haben Schiff und Crew. Eine Seefahrt besonders über den Atlantik ist „nicht ganz ohne“, sagt Danny und sie hat recht. Vor genau einem Monat warfen wir Leinen los in Las Palmas, unendliche Seemeilen, Inseln und Eindrücke sind seitdem vergangen. Nach dem Landfall haben auch wir eine kleine Pause, bis Condor abhebt. Gedanken über erlebtes kommen und gehen, alles ist noch sehr präsent. Mit der Zeit kommen kleine blasen der Erinnerung als Höhepunkte unseres Lebens. Diese Transatlatlantik Übersegelung gehört zweifelsohne dazu. Schiff und Crew wünsche ich immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, und natürlich merry X-Mas 2011.

RodneyBay Blick nach Martinuque

RodneyBay Blick nach Martinuque

Dez

18

Törnzusammenfassung

Las Palmas - St Lucia_Dezember 2011

Link zum Törnblog: Las Palmas - St Lucia_Dezember 2011

Angelaufene Häfen/Buchten:
Las Palmas (Gran Canaria)
Carlisle Bay (Bridgetown-Barbados)
Clifton Harbour (Union Island)
Tobago Cays
Barrouallie (St.Vincent)
Rodney Bay (St. Lucia)

Gesegelte Strecke: 2990sm
Max. Speed: 10,7Kn
Max Wind: 32Kn

Bemerkungen:
3.Atlantiküberquerung für „blu:kat“